Paul Laciga ist eine Beachvolleyball-Legende. Mit seinem Bruder gewann er drei EM-Titel und WM-Silber. Paul Lacigas zweite Karriere ist weniger bekannt. Seit seinem Rückzug aus dem Profisport 2007 verwaltet er nicht nur sein eigenes Geld, sondern auch das von Kunden.
Der intensive Handel (jährlich bis zu 200 Transaktionen) in den verschiedensten Anlageklassen lief sehr gut. Jahrelang rühmte sich der Vermögensverwalter einer durchschnittlichen jährlichen Nettorendite von mehr als 13 Prozent. Die herausragende Performance, der gute Name und faire Gebühren – Paul Laciga kassiert lediglich eine Beteiligung am Gewinn – haben 24 Kunden angelockt.
Im Formtief
Doch 2017 kam die Ernüchterung. Laciga fiel in ein Formtief: Keine seiner acht bis zehn Tradingstrategien wollte mehr richtig funktionieren. Er glaubte an ein Ende der Hausse. Spekulationen auf sinkende Kurse im DAX oder bei Weizen brachten Verluste. Unter dem Strich steht für 2017 ein Minus von 9,7 Prozent. Davon entfallen drei Prozent auf Handelskosten, Absicherung und Negativzins.
Die Verluste waren Laciga, der sein Geld genau gleich wie das der Kunden anlegt, zu viel. Vor drei Monaten legte er daher eine Pause ein. Er nimmt keine neuen Kunden an, die Website ist vorübergehend nicht erreichbar. Der Grossteil der Klienten wartet, einige ziehen laut Laciga Gelder ab.
Zumindest bei einem, der dem Ex-Sportler zwei Millionen anvertraute, ist die Verärgerung gross. Der Kunde aus Schindellegi verlangt die Rückzahlung der Verluste. Laut Laciga wird umfassend über die Risiken aufgeklärt und über den Verlauf informiert. Die Pause nutzt er nun, um seine Strategien zu überprüfen. Noch ist er nicht zufrieden. Das Comeback als Geldverwalter ist für den Herbst geplant.
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