Bei der Versteigerung von Meisterwerken des Impressionismus und der Moderne in London sind für mehrere Bilder Rekordpreise erzielt worden. Höhepunkt der Auktion waren die Bestände aus der Galerie des 2010 verstorbenen Basler Kunstsammlers Ernst Beyeler.

Von den am Dienstag und Mittwoch angebotenen 109 Werken aus dem Bestand der aufgelösten Galerie fanden 104 Werke einen neuen Besitzer. Insgesamt erzielten sie an der Auktion von Christie's 49,58 Millionen Pfund (67,45 Millionen Franken).

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Der Erlös geht in die gleichnamige Stiftung. Ernst und Hildy Beyeler hatten dies testamentarisch verfügt: Nach ihrem Tod sei die Galerie an der Basler Bäumleingasse aufzuheben und deren Bestände zugunsten des Riehener Beyelermuseums zu versteigern.

Das Auktionshaus Christie's bot diese nun zusammen mit einigen Werken aus dem Privatbesitz des Ehepaars an. Die höchsten Preise erzielten drei Werke von Pablo Picasso, angeführt vom Bild «Femme assise, robe bleue» (1939), wie Christie's mitteilte.

Dieses Werk des mit Beyeler eng befreundeten Malers ging für 17,96 Millionen Pfund (24,53 Millionen Franken) an einen anonymen Bieter. Dies entspricht dem Vierfachen des Schätzwerts für das Porträt von Dora Maar. Ein anderes Werk des Spaniers, «Buste de Françoise» von 1946, fand einen Käufer für 10,68 Millionen Pfund (14,59 Millionen Franken).

Kein Käufer für «Nymphéas»

«Die Tänzerin» von Paul Klee wurde für 4,18 Millionen Pfund (5,71 Millionen Franken) verkauft, was einem Rekordpreis für ein Klee-Werk auf einer Auktion entspricht. Keinen Abnehmer fand das teuerste Bild des Abends - «Nymphéas» von Claude Monet mit einem Schätzwert zwischen 23 und 57 Millionen Franken.

«Wir nehmen es mit Freuden zurück», sagte Sam Keller, Direktor des Beyeler-Museums der Nachrichtenagentur sda: «Es war das Zugpferd der Auktion, aber uns war klar, dass es weltweit nur sehr wenige Menschen gibt, die ein so teures Bild bezahlen können.» Das Werk, das oft für Ausstellungen angefragt werde, bleibe damit in den Beständen des Beyeler-Museums.

Mit dem Ergebnis der Auktion zeigte sich Keller bereits vor der Versteigerung vom Mittwoch hochzufrieden. Die Erträge gehen an die Stiftung, sichern die Zukunft des Museums und ermöglichen Ausstellungen und Zukäufe.

Zugunsten der Forschung

Ein bislang selten öffentlich zu sehendes Bild von Picasso brachte ein Vermögen für die medizinische Forschung ein. Zum Preis von 13,5 Millionen Pfund (18,5 Millionen Franken) ging das Porträt von Picassos Geliebter Marie-Therese Walter an einen anonymen Bieter.

Geschätzt worden war das Werk von 1935 auf maximal 12 Millionen Pfund. Die Universität im australischen Sydney hatte das Gemälde im vergangenen Jahr geschenkt bekommen und zur Versteigerung gegeben. Der Erlös soll nun in die Forschung zu Diabetes, Herzgefässkrankheiten und Übergewicht investiert werden.

Rekorde für Macke und Ernst

Bei der Versteigerung wurden zudem zwei weitere Rekorde erreicht. «Im Bazar» von August Macke ging für fast 4 Millionen Pfund weg - gemäss Christie's der höchste Preis, der je bei einer Auktion für ein Werk von Macke erzielt wurde. Dasselbe gilt für Max Ernst: «La chute de l'ange» wurde für 2,7 Millionen Pfund versteigert.

(cms/laf/sda)