Der Amtsantritt von Ulf Mark Schneider am 1. Januar als CEO von Nestlé ist für einen Mann in Zürich ein ganz spezieller Triumph: Der Headhunter Bjørn Johansson hat für den weltgrössten Nahrungsmittelkonzern den neuen Chef gefunden.

Neun Monate liefen die Verhandlungen unter grösster Geheimhaltung, eingeweiht waren auf Nestlé-Seite nur VR-Präsident Peter Brabeck und CEO Paul Bulcke. Erst zwei Monate vor der Bekanntgabe wurde das Nominierungskomitee einbezogen, und als Ende Juni den 150 Nestlé-Kadern ihr neuer Chef präsentiert wurde, waren sie genauso überrascht wie die Öffentlichkeit – Johansson hatte mit dem 51-jährigen Schneider, erfolgreicher Chef des deutschen Gesundheitskonzerns Fresenius und HSG-Absolvent wie er selbst, den ersten externen Nestlé-Chef seit 94 Jahren portiert.

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Seine Bande zu Nestlé gehen weit zurück: Er beriet bereits den Patriarchen Helmut Maucher 1997 bei der Kür von dessen Nachfolger Peter Brabeck, und als sich vor acht Jahren Paul Bulcke und Paul Polman als Chefkandidaten 
duellierten, oblag ihm das Assessment – er empfahl Bulcke. Der Erfolg gibt dem 69-jährigen Norweger Auftrieb. Mehrfach hätte er seine Firma verkaufen können, doch davon will er nichts 
wissen: «Ich mache mindestens zehn Jahre weiter.»

Die Verbündeten und Gegner von Bjørn Johansson sehen Sie in der Bildergalerie oben.