- Motor: 4,4-Liter-V8-TwinPower
- Höchstgeschwindigkeit: 250 km/h (abgeregelt)
- Leistung: 407 PS / 600 Nm
- Beschleunigung: von 0 auf 100 km/h in 4,8 Sekunden
- Verbrauch: 11,3 Liter (Werksangabe)
- Richtpreis: ab 133 900 Franken, Testwagen 191 660 Franken.
Für den Berner Oberländer ist das kein Problem, für die Münchner schon. Aus diesem Grund haben die Autobauer ihren Slogan für die neue 6er-Reihe modernisiert.
«Freude fliesst», heisst es nun im BMW-Hochglanzprospekt. Die (V)erklärung folgt sofort: «Um Traumwagen zu entwerfen, die als Inbegriff für ein Meisterwerk stehen und die Grenzen der Freude neu definieren, bedurfte es neben einem ungewöhnlichen Mass an technischer Raffinesse einer aussergewöhnlichen Inspirationsquelle für die Gestaltung – des Elementes Wasser.» Hat hier Ogi für die Münchner getextet? Nein. Aussergewöhnlich ist in diesem Fall nur, dass die Münchner PR- und Werbestrategen das Element Wasser überhaupt erwähnen. Eigentlich hätte man solches Schwadronieren gar nicht nötig.
Vor allem nicht beim neuen 6er-Coupé, dem wohl attraktivsten BMW der vergangenen 20 Jahre. Die Silhouette des Sportcoupés ist zwar so unaufgeregt wie ein Ballonflug über dem Berner Mittelland. Aber sie stimmt: lange Schnauze, flacher Aufbau, kurzes Heck. Von vorne ein BMW, von hinten ein Sportwagen, breit, bullig, potent.
Potent ist er tatsächlich, vor allem als 650i xDrive mit dem 407 PS starken 4,4-Liter-V8-TwinPower-Motor und Allradantrieb. Mit dieser Ausstattung spurtet das Coupé in 4,8 Sekunden auf Tempo 100. Was so begeisternd tönt, spürt man kaum, denn der 6er lässt sich trotz dem Ballast eines immensen Luxus leichten Fusses beschleunigen.
Das darf man von einem Sportcoupé duchaus auch erwarten. Viel überraschender sind hingegen die üppigen Platzverhältnisse in der ersten Reihe, die beiden luxuriösen Schalen im Fond und nicht zuletzt die Tatsache, dass im Heck 460 Liter Gepäck verstaut werden können. In aktueller Lifestyle-Währung heisst das: drei Golfsäcke. Das passt bestens, denn der neue 650i xDrive ist ein Sportcoupé für Golfer – sportlich, aber nicht prollig. Und er ist dank dem zum ersten Mal im 6er verbauten Allradantrieb in der Lage, St. Moritz und Gstaad auch im Winter ohne Aufregung zu erreichen.
Fazit: Kein Hole-in-one, aber doch ein Birdie.