Den amerikanischen Unabhängigkeitskrieg, Blütezeiten und auch dramatische Talfahrten: Boston hat einiges erlebt. Am härtesten traf die Stadt die Weltwirtschaftskrise. Ihre City verfiel, die weisse Mittelschicht zog in die Vororte. Die Sanierung der Innenstadt begann erst in den sechziger Jahren.

Heute strahlt Boston eine unnachahmliche Coolness aus, die keine Sekunde lang arrogant wirkt. Ein republikanischer Politiker meinte einmal, wäre er Demokrat, würde er sich in Boston wohler fühlen als sonst wo in Amerika. Besucher aus Europa nehmen die Stadt mit den alten Ziegelhäusern ohnehin als die europäischste Amerikas wahr. Auch Harvard, die älteste Universität in den USA, trägt ihren Teil zum Nimbus Bostons bei.

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Vier Stadtteile sind besonders interessant: Beacon Hill – die Enklave der Bostoner Upperclass –, der mondäne Back-Bay-Distrikt mit den Einkaufsmeilen Newbury Street und Boylston Street, das von Gay-Pionieren zum lebendigen Trendviertel aufpolierte South End sowie das North End, Bostons ältestes Quartier. Orientierungspunkt ist der Stadtpark Boston Common.

Wenige Schritte davon entfernt liegt das im modernen Allerweltslook gestaltete, doch sehr freundliche Viersternehotel Nine Zero. Im Zimmerpreis (ab 220 Dollar) sind Wireless Internet und Minibar inbegriffen, für einen symbolischen Dollar Aufpreis erhält man zudem ein Continental Breakfast oder einen Cocktail für eine oder zwei Personen.

Stilvoller sind die Hotels im historischen Stadtteil Beacon Hill, allen voran das XV Beacon, zu dessen Besonderheiten die edle Privathausatmosphäre und der kostenlose Limousinenservice mit Fahrten in die Innenstadt gehören. Alles ist «very sophisticated, very traditional», aber alles andere als verschlafen. Etwas preisgünstiger ist das nahe gelegene Boutique-Hotel Beacon Hill Hotel & Bistro an der pittoresken Charles Street – die 13 liebevoll gepflegten Zimmer verteilen sich auf zwei Stadthäuser aus dem 19.  Jahrhundert.

Wo essen? Die grösste Konzentration cooler Lokale findet sich im South End, besonders empfehlenswert sind das kitschige, aber raffinierte Delux Café (viele vegetarische Gerichte) und The Butcher (einmaliger Mix aus Weinbar und Metzgerei). Fürs feine Dinner überzeugen das mediterran ausgerichtete No. 9 Park der charismatischen Küchenchefin Barbara Lynch und das Radius mit zeitgemässer New England Cuisine. In jedem Reiseführer aufgeführt und trotzdem ein Essen wert ist das auf Seafood spezialisierte Union Oyster House, das laut Eigenwerbung Amerikas ältestes Restaurant ist, mit knarrenden Holzböden von 1826.

Mit der Schliessungszeit um zwei Uhr bietet Boston ein limitiertes Nachtleben, und viele Lokale mischen Dining und Lounging wie das Saint. Die «richtigen» Dance-Clubs befinden sich an der Lansdowne Street beim Fenway Park, etwa das Avalon und das Axis. Wenn es der klassische Jazzclub sein soll, ist Wally’s Café im South End die Adresse, 365 Tage im Jahr, und das seit 1947.

Hotels:

Nine Zero, www.ninezero.com, DZ ab 220 USD
XV Beacon, www.xvbeacon.com, DZ ab 275 USD
Beacon Hill Hotel & Bistro, www.beaconhillhotel.com, DZ ab 245 USD

Lunch:

Delux Café, 100 Chandler Street
The Butcher, 552 Tremont Street, www.thebutchershop.com
Union Oyster House, 41 Union Street, www.unionoysterhouse.com

Dinner:

No. 9 Park, 9 Park Street, www.no9park.com
Radius, 8 High Street, www.radiusrestaurant.com

Nightlife:

Saint, 90 Exeter Street, www.saintboston.com
Avalon, 15 Lansdowne Street
Axis, 13 Lansdowne Street
Wally’s Café, 427 Massachusetts Avenue, www.wallyscafe.com