Klingelt das Handy, wird Johannes Schläpfer leicht nervös. Ob der Europachef von EDS anruft oder gar Dick Brown, Chef des Konzerns mit 130 000 Mitarbeitern in mehr als 55 Ländern und mit einem Jahresumsatz von rund 20 Milliarden Dollar? Melden sich Mövenpick, SIG, Rieter, Charles Veillon, die ihre Informatik an EDS ausgelagert haben und zu den wichtigsten Kunden des Pioniers im Outsourcing gehören? Falsch geraten. Grund für die Nervosität ist ein Anruf seiner Frau, die ihr drittes Kind erwartet und für den Moment Entwarnung gibt. Worauf sich Johannes Schläpfer wieder seinem Lebenslauf zuwendet: Bis zum 23. Lebensjahr geht alles seinen gewohnten Gang – geboren und aufgewachsen in Rapperswil, Gymnasium, Studium der Rechte an der Universität Zürich, Dissertation, Anstellung am Bezirksgericht in Uznach.
Dann kommt der Bruch: 1989 geht Schläpfer als Assistent im Rechtsdienst zu Alcatel. Ein Glücksfall, wie er sagt. Er ist damit nämlich in einem Unternehmen gelandet, in dem der Rechtsdienst nicht erst zum Zug kommt, wenn der Schaden angerichtet ist. «Bei Alcatel war der Rechtsdienst Teil des Risk-Managements.» 1995 wurde er an den Hauptsitz in Paris gerufen und setzte sich unter anderem dafür ein, an den Börsen Europas Investoren zu finden für ein Mobiltelefonnetz in Ungarn. Sieben Monate blieb er, dann kam die Wende: Unter dem Druck der Finanzgemeinde wurde Alcatel zu einer Restrukturierung gezwungen, Johannes Schläpfer hätte am Schweizer Sitz deren Folgen begleiten können. Er kündigte.
Inzwischen hatte er einiges gelernt: Offenbar kam er mit komplexen Aufgaben zu Rande und hatte seine Führungsqualitäten entdeckt. Nicht zuletzt, wie Schläpfer betont, im Militär, wo der Verkehrs- und Transportoffizier als Major in einem Flab-Regiment über 400 Camions gebietet und damit gezwungen ist, mit Menschen aus allen Berufen den Rank zu finden.
Nach einem Zwischenspiel als Generalsekretär bei der Sika Finanz zog es Schläpfer im Oktober 1997 wieder in die Technologie. Er wurde Leiter des Rechtsdienstes von EDS Switzerland, den er alsbald neu aufbaute: «proaktiv, businessorientiert» und offenbar zur Zufriedenheit seiner Vorgesetzten. Ein Jahr später jedenfalls fanden diese es an der Zeit, Johannes Schläpfer in eine Managementfortbildung zu schicken. Zeit dafür fand er allerdings nicht: Schon im Juni 1999 wurde die Leitung der Business-Unit Manufacturing and Trade frei. Eine Woche Bedenkzeit mit «Euphorie und Panik» genügte, und Schläpfer sagte zu. Gelegenheit zu zeigen, was in ihm steckte, hatte er nur für kurze Zeit. Wieder ein Jahr später meldete sich der General Manager der Central Region, womit Deutschland, die Schweiz und Österreich gemeint sind. Der Chef von EDS Switzerland wechselte zu einer neuen Aufgabe, für seine Nachfolge war Johannes Schläpfer vorgesehen. Und wieder sagte er zu. Wieder nur für ein Jahr? «Nein, zuerst muss ich jetzt beweisen, dass wir die ambitionierten Wachstumsziele erreichen können. Und dann werde ich mir die Musse nehmen zu überlegen, was ich in meinem Leben noch tun möchte.»
Die Erfolgsfaktoren
Die Unternehmenskultur: EDS ist ein Pionier im Outsourcing. Unternehmen übertragen dem Konzern nicht nur ihre Informatik, sondern damit oft auch das Personal. Weltweit kamen 70 Prozent der Mitarbeiter auf diesem Weg zu EDS. Das hat Johannes Schläpfer gelehrt, Sorge zu tragen zu den «human resources». Die Ausgliederung soll ja nicht nur dem Kunden einen Mehrwert schaffen, sondern auch dessen Mitarbeitern, die eine anspruchsvollere Aufgabe übernehmen können.
Business statt Kanzlei: Nie hat Johannes Schläpfer bereut, dass er seine Leidenschaft für die Rechtswissenschaften in den Dienst der Wirtschaft stellte. Und nirgendwo fühlte er sich je so wohl wie in einem Technologieunternehmen, wo er motivierte Mitarbeiter antraf und wo man sehr rasch etwas bewegen kann.
Die Universität Zürich: «Ich bin ein Fan dieser Universität», bekennt Johannes Schläpfer. Ein Jahr studierte er in St. Gallen, dann sehnte er sich zurück an die Uni Zürich, wo er das Lizenziat, das Doktorat und schliesslich berufsbegleitend auch noch einen Teil des Management-Weiterbildungsprogramms machte.
Dann kommt der Bruch: 1989 geht Schläpfer als Assistent im Rechtsdienst zu Alcatel. Ein Glücksfall, wie er sagt. Er ist damit nämlich in einem Unternehmen gelandet, in dem der Rechtsdienst nicht erst zum Zug kommt, wenn der Schaden angerichtet ist. «Bei Alcatel war der Rechtsdienst Teil des Risk-Managements.» 1995 wurde er an den Hauptsitz in Paris gerufen und setzte sich unter anderem dafür ein, an den Börsen Europas Investoren zu finden für ein Mobiltelefonnetz in Ungarn. Sieben Monate blieb er, dann kam die Wende: Unter dem Druck der Finanzgemeinde wurde Alcatel zu einer Restrukturierung gezwungen, Johannes Schläpfer hätte am Schweizer Sitz deren Folgen begleiten können. Er kündigte.
Inzwischen hatte er einiges gelernt: Offenbar kam er mit komplexen Aufgaben zu Rande und hatte seine Führungsqualitäten entdeckt. Nicht zuletzt, wie Schläpfer betont, im Militär, wo der Verkehrs- und Transportoffizier als Major in einem Flab-Regiment über 400 Camions gebietet und damit gezwungen ist, mit Menschen aus allen Berufen den Rank zu finden.
Nach einem Zwischenspiel als Generalsekretär bei der Sika Finanz zog es Schläpfer im Oktober 1997 wieder in die Technologie. Er wurde Leiter des Rechtsdienstes von EDS Switzerland, den er alsbald neu aufbaute: «proaktiv, businessorientiert» und offenbar zur Zufriedenheit seiner Vorgesetzten. Ein Jahr später jedenfalls fanden diese es an der Zeit, Johannes Schläpfer in eine Managementfortbildung zu schicken. Zeit dafür fand er allerdings nicht: Schon im Juni 1999 wurde die Leitung der Business-Unit Manufacturing and Trade frei. Eine Woche Bedenkzeit mit «Euphorie und Panik» genügte, und Schläpfer sagte zu. Gelegenheit zu zeigen, was in ihm steckte, hatte er nur für kurze Zeit. Wieder ein Jahr später meldete sich der General Manager der Central Region, womit Deutschland, die Schweiz und Österreich gemeint sind. Der Chef von EDS Switzerland wechselte zu einer neuen Aufgabe, für seine Nachfolge war Johannes Schläpfer vorgesehen. Und wieder sagte er zu. Wieder nur für ein Jahr? «Nein, zuerst muss ich jetzt beweisen, dass wir die ambitionierten Wachstumsziele erreichen können. Und dann werde ich mir die Musse nehmen zu überlegen, was ich in meinem Leben noch tun möchte.»
Die Erfolgsfaktoren
Die Unternehmenskultur: EDS ist ein Pionier im Outsourcing. Unternehmen übertragen dem Konzern nicht nur ihre Informatik, sondern damit oft auch das Personal. Weltweit kamen 70 Prozent der Mitarbeiter auf diesem Weg zu EDS. Das hat Johannes Schläpfer gelehrt, Sorge zu tragen zu den «human resources». Die Ausgliederung soll ja nicht nur dem Kunden einen Mehrwert schaffen, sondern auch dessen Mitarbeitern, die eine anspruchsvollere Aufgabe übernehmen können.
Business statt Kanzlei: Nie hat Johannes Schläpfer bereut, dass er seine Leidenschaft für die Rechtswissenschaften in den Dienst der Wirtschaft stellte. Und nirgendwo fühlte er sich je so wohl wie in einem Technologieunternehmen, wo er motivierte Mitarbeiter antraf und wo man sehr rasch etwas bewegen kann.
Die Universität Zürich: «Ich bin ein Fan dieser Universität», bekennt Johannes Schläpfer. Ein Jahr studierte er in St. Gallen, dann sehnte er sich zurück an die Uni Zürich, wo er das Lizenziat, das Doktorat und schliesslich berufsbegleitend auch noch einen Teil des Management-Weiterbildungsprogramms machte.
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