Für die Investmentbanken geht das Jahr 2011 mit Sicherheit nicht in die Geschichtsbücher ein. Mit dem Attribut «Lackluster», glanzlos oder matt, wird es von Beobachtern der Wall Street beschrieben. Denn auch die Hoffnungen in die Internet-Überflieger erfüllten sich nicht: Der Börsengang (IPO) von Facebook ist nach wie vor nur Theorie, derjenige von Zynga, der im Vorfeld vollmundig als Gradmesser bezeichnet worden war, darf als Flop abgebucht werden. Der Aktienkurs notiert nach wie vor unter dem Ausgabepreis – und dies in einem Umfeld, der US-Börse, die sich 2011 als einzige der Grossen mit einem Plus über die Ziellinie retten konnte.

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Also ruhen die Hoffnungen auf 2012 – und einmal mehr unter anderem auf den Internet-Giganten Facebook. Diese Fokussierung auf einzelne Wenige führt dazu, dass die Investmentbanken sich wie Aasgeier auf die Beute stürzen. Goldman Sachs und Morgan Stanley gelten als Kronfavoriten auf den Emissions-Lead – für ein IPO-Volumen, das auf bis zu 10 Milliarden Dollar geschätzt wird.

Investmentbanken kassieren kräftig mit

Die Kommissionseinnahmen für Börsengänge dieser Grössenordnung liegen gemäss «Wall Street Journal» bei rund 2,2 Prozent. Mit anderen Worten: Für das Emissionshaus, das zum Handkuss kommt, ist die Publikumsöffnung von Facebook-Gründer Mark Zuckerberg satte 220 Millionen Dollar wert.

Beide Investmentbanken dürfen sich aus heutiger Sicht berechtigte Hoffnungen auf die Millioneneinnahmen machen: Goldman Sachs orchestrierte im ausgelaufenen Jahr eine 1,5 Milliarden Dollar schwere Privatplatzierung von Facebook-Aktien (geschätzte Einnahme: 50 Millionen Dollar) – und Morgan Stanley zeichnete für die grössten Internet-IPO des Jahres verantwortlich.

Zynga-Flop als Hypothek

Allerdings hat der Zynga-Flop die Stimmung arg gedämpft: Während nach Berechnungen von Finanzinfodienstleister Bloomberg Internet-Firmen beim Börsengang 2011 im Schnitt 47 Prozent an Wert zulegen konnten, ist der mehr als verhaltene Auftakt beim grössten Internet-IPO seit Google deutliches Zeichen dafür, dass sich bei den Investoren die Stimmung merklich abgekühlt hat.

Die Silicon-Valley-Ikone Paul Kedrosky wurde gar mit einem Kursziel von 6 Dollar zitiert – was einem Kursrückgang von satten 40 Prozent gegenüber dem Emissionpreis bedeuten würde. «Internet-IPO sind beschädigt», so der Techblogger und Web-Unternehmer.

Zuckerberg dürfte sich damit bestätigt fühlen: Er hat den Börsengang nie forciert. Eine ihm nahestehende Person hat «Wall Street Journal» in den Block diktiert, dass Zuckerberg sich vor einem Wandel der Unternehmenskultur fürchte, weil sich die Mitarbeiter um die Produkte, nicht aber den Aktienkurs kümmern sollten. Zuversicht eines Unternehmenschefs tönt anders.