Keine stöckelte graziöser über das Strassenpflaster von Manhattan als Carrie Bradshaw in der TV-Kultserie «Sex and the City». Mädels lieben, bewundern und beneiden das taffe, robust-zerbrechliche New Yorker Grossstadtgeschöpf mit den strahlenden, himmelblauen Augen bis heute: nicht zuletzt wegen ihres unnachahmlich unerschütterlichen «Meine-Füsse-tun-in-High-Heels-niemals-weh»- Blicks. Kein Paar Stiletto’s und kein Preis dafür waren Carrie je zu hoch.

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Ihr Motto: «Ich will mein Vermögen haben, wo ich es sehen kann: zu Hause in meinem Kleiderschrank.» Die auch in Modefragen absolut stilsichere Kolumnistin hat in 94 Episoden der Sitcom und zwei Kinofilmen nicht nur mit schönster Regelmässigkeit ihrer Schuhsucht gefrönt und dafür ihr Konto überzogen.

Eine Frage der Zeit

Sie hat einen regelrechten Hype um High Heels, allen voran ihre heissgeliebten Manolo Blahniks losgetreten. Auch Sarah Jessica Parker selbst ist bekannt für Zitate wie: «Frauen, behaltet eure Manolos, die halten länger als die meisten Ehen». Nicht nur in ihrer Glanzrolle als Carrie macht die Schauspielerin keinen Hehl aus ihrer libidinösen Beziehung zu Schuhen. 

Da war es eigentlich nur eine Frage der Zeit, bis Sarah Jessica Parker selbst eine eigene Schuhkollektion auf den Markt bringen würde. «Irgendwie haben die Leute doch genau das von mir wegen Carrie Bradshaw erwartet», verriet Parker in der Vogue. Verblüffend ist daran eigentlich nur, wie lange das Projekt auf sich warten liess. Schliesslich ist es bereits fünfzehn Jahre her, dass Sex and the City erstmals in den USA über die Bildschirme flimmerte.

Des Rätsels Lösung

Nun aber ist es soweit. Am 28. Februar wird Sarah Jessica Parker ihre SJP-Collection erstmals in einem Pop-Up Shop in New York City – wo auch sonst! – vorstellen. Die genaue Adresse blieb bislang noch geheim. Ab diesem Datum werden die SJP-Schuhe in den Filialen des amerikanischen Department-Store Nordstrom erhältlich sein. Sie bleiben jedoch nicht nur Fashionistas in den USA vorbehalten. Der Onlineshop von Nordstrom liefert ebenfalls nach Europa, also auch in Deutschland. Auf Tournee geht Sarah Jessica Parker allerdings nur in Amerika, um ihre Kollektion im März von Seattle, Los Angeles über Chicago, Miami bis Dallas persönlich zu promoten.

Was ist das: Sieht aus wie ein Manolo, ist aber preiswerter; es ist eigentlich kein Manolo aber dann irgendwie doch? Des Rätsels Lösung lautet SJP! Denn bei Entwicklung und Planung ihres neuen Labels stand Sarah Jessica Parker kein anderer als Manolo Blahniks zur Seite: genauer der Mann hinter dem legendären Schuh-Magier, Manolo Blahniks-Boss George Malkemus. Vergleichbar ist der Look, nicht der Preis: SJP-Schuhe sollen umgerechnet bis rund 370 Franken, SJP-Handtaschen um 670 Franken kosten.

Modischer Pep

Rund dreissig Paar Schuhe soll es geben. Hauptinspiration war vor allem die Serie Sex and the City. Sarah Jessica Parker hat für ihre Ode an Carrie bewusst meist klassische, elegante Schnitte mit schlankem Bleistift- oder Pfennigabsatz gewählt, die nicht nach einer Saison schon wieder aus der Mode kommen. Dafür gibt es ihre femininen Pumps, Slingpumps, Riemchensandalen, Spangenschuhe oder Peeptoes in Leder, Lack- oder Wildleder auch in aussergewöhnlichen Farben wie Rot oder Lachsrosa, in Türkis, Blau, Violett oder Grün, dazu in Metallic-Rosa, Metallic-Himmelblau, Gold, Kupfer oder Leoprint.

Modischen Pep bekommen sie bisweilen durch Schleifen oder Blüten, die von Carries grossen Blumenbroschen inspiriert sind. Extravagant sind hohe, braune Schnür-Lederbooties. Aber auch von Erinnerungen an ihre Kindheit und Jugend hat Parker aufleben lassen: an die bunten Haarbänder, die sie sich täglich in die Locken flechten liess und die andächtig bestaunten Schuhschaufenster von Charles Jourdan und Maud Frizon. Überraschend gibt es bei SJP nämlich nicht nur High Heels, die Carrie mindestens ebenso heiss liebte wie ihren Mr. Big, sondern auch Keil-Espadrilles mit langen Bändern zum Binden, flache Flip Flops, Sandalen oder Ballerinas.

Urbaner Schuhmythos

Sarah Jessica Parker und George Malkemus lassen die Schuh-Kollektion in Italien produzieren. Hohe Qualität war der Schauspielerin und Stilikone neben vielseitiger Tragbarkeit bei hohem Komfort besonders wichtig. Alle SJP-Modelle zieren als Markenzeichen eine kleine Schlaufe aus Ripsband. Die Modelle tragen Namen wie wie Brigitte, Diana, Grace, Alison, Cherry, Brigitte oder Wallace.

Pola ist nach der berühmten Tänzerin Pola Negri aus den Zwanziger Jahren benannt. Diana, ein schwarzer Pumps aus glänzendem Lackleder mit schrägem Riemchen erinnert an eine legendäre Szene in Sex and The City, als Carrie im Archiv der amerikanischen Vogue stöbern darf und vor Begeisterung fast ausflippt, als sie die Mary Janes von Manolo Blahniks entdeckt. Sie hatte das Modell bislang für einen urbanen Schuhmythos gehalten. Klar, eines der Modelle musste Carrie heissen. Deren drei allerbesten Freundinnen aber gingen bei der Namensgebung wohl leer aus. Charlotte, Samantha und Miranda? Fehlanzeige. Schade, das ist fast schon ein Treuebruch.

Dieser Artikel ist zuerst in unserer Schwester-Publikation «World's Luxury Guide» erschienen.