Ich bin der Chef. Und der macht, unterwegs in Sachen Automobile, die schönsten Reisen und fährt die coolsten Wagen. Dachte ich. Doch vor ein paar Tagen landete die neuste Corvette für vier Tage und erste Probefahrten bei uns im Fuhrpark. Oder besser: bei einer Mitarbeiterin.

«De Charre isch u läss», schrieb sie. «Läss heisst nett?», fragte ich als Berner. «Läss isch geil!», klärte mich die Zürcherin auf.

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Auf meine Mail-Anfragen, wann ich den Muscle Car endlich fahren könne, bekam ich die verschiedensten Antworten: «Grad am Fotoshooting.» – «Grad unterwegs.» – «Ich melde mich später.» Irgendwann hat es doch noch geklappt. Immerhin eine Stunde lang war ich mit der neusten Corvette C7 Stingray unterwegs. Und ich habe es genossen.

Zum einen sieht die C7 auf der Strasse viel besser und aggressiver aus als auf den Autoshows, zum andern fährt sie sich noch immer wie ein echter Muscle Car. Will heissen: Wer den Fahrmodus auf «Sport» oder «Track» stellt, sitzt in einem völlig entfesselten Auto.

Nicht für jedes Alter

Der 6,2-Liter-V8 brüllt, die Beschleunigung ist imposant, und auch wenn sich ein Stingray (Stachelrochen) im Wasser am wohlsten fühlt, sollte man Nässe mit der C7 meiden. Oder dann im «Eco»-Modus cruisen. Dann stellen vier der acht Zylinder ab, das Raubtier wird lammfromm, und das Heck bleibt dort, wo es hingehört.

Was macht man beim Cruisen? Die hässigen oder bewundernden Blicke der anderen Verkehrsteilnehmer ignorieren oder geniessen. Und sich darüber freuen, dass das Cockpit aufgewertet wurde.

«Dä Charre isch huere geil», jubilierte ich nach der Probefahrt. «Stimmt, aber für einen Mann in deinem Alter ists ein bisschen peinlich», meinte die Zürcherin. Und fuhr mit der C7 davon.

Motor: 6,2-Liter-V8-Benziner
Leistung: 466 PS / 620 Nm
Spurt: 0 auf 100 km/h in 4,2 Sekunden
Höchstgeschwindigkeit: 300 km/h
Verbrauch: 12,0 Liter auf 100 Kilometer
Preis: ab 79  900 Franken