Habe ich in der BILANZ eigentlich schon mal über einen Citroën geschrieben? Nein, behauptete ich, als ich den DS5 Hybrid4 200 Faubourg Addict als Testwagen bestellte.
Ich habe mich geirrt. 2010 schrieb ich über die Franzosen und beendete den Text so: «Mit dem C5 Tourer ist Citroën – frei nach Pink Floyd – zwar aus der ‹Dark Side of the Moon› gefahren. Aber bis die Franzosen ‹Shine On You Crazy Diamond› intonieren können, brauchen sie noch ‹Time›. Dafür legen sie beim Thema ‹Money› vor: Der C5 ist ein Hit.»
Heute fährt Citroën in der Schweiz auf der Überholspur: plus 3,1 Prozent auf 2403 verkaufte Autos im ersten Quartal 2014, während Peugeot (–7,2 Prozent) und Renault (–18,3) derzeit nicht in die Gänge kommen und nur noch ganz knapp vor Citroën liegen. Diesen Erfolg verdankt Citroën vor allem dem C3 und dem C4, während der DS5 eine Statistenrolle spielt – nur 66 Autos wurden in diesem Jahr bisher verkauft.
Eigentlich schade, denn mit dem DS5 Hybrid4 200 Faubourg Addict – was für ein Name! – bietet Citroën ein Auto an, das so quer in der Landschaft steht wie der Hafenkran in Zürich: Man muss hinschauen, weiss aber nicht, ob das, was man sieht, schön ist oder schräg. Auf alle Fälle anders!
Dabei versteckt sich hinter und unter all den Designspielereien der normalen Version und den optischen Extravaganzen der Sonderedition Faubourg Addict ein kluges Auto. Ein sparsamer Dieselhybrid, der dank dem E-Motor an der Hinterachse zum Allradler wird. Eine Luxuslounge, die immer wieder mit neuen Details überrascht oder erstaunt.
Fazit frei nach Pink Floyd: Als Imageträger setzen die Franzosen «High Hopes» in den DS5, aber abheben werden sie damit (noch) nicht. Kein Grund zu «Sorrow», sondern einfach «Signs of Life».
Motor: 2-Liter-Diesel und Elektromotor, Leistung: 200 PS (147 kW) Systemleistung, Spurt: 0 auf 100 km/h in 8,6 Sekunden, Höchstgeschwindigkeit: 211 km/h, Preis: ab 51'900 Franken.