Täglich gibt es Meldungen von neuen Infektionen mit dem Coronavirus. Absolut gesehen liegt die Anzahl der Todesfälle mittlerweile bei über 1700. Doch ausserhalb von China ist die Anzahl der Infizierten immer noch sehr gering. Gleiches gilt für die Letalität, die durchaus vergleichbar mit anderen heftigeren Grippewellen ist, wie sie es zum Beispiel in der Schweiz insbesondere auch in der Saison 2017/18 gab.
Gerade Vielreisende haben jetzt jedoch Angst, sich im Flugzeug oder am Flughafen anzustecken. Doch mit den richtigen Verhaltensregeln lässt sich das Ansteckungsrisiko minimieren.
Händehygiene am wichtigsten
Der mit Abstand wichtigste Punkt ist die Händehygiene. Die meisten Ansteckungen mit Krankheiten erfolgen dadurch, dass Erreger an die Hände gelangen und mit diesen dann Nase, Mund oder Augen angefasst werden. Und Händehygiene ist in der Tat ein Problem.
- Im Jahr 2015 hat die Firma Initial Washroom Hygiene 100.000 Menschen in ganz Europa bezüglich ihrer Händewaschgewohnheiten befragt. Dabei kam heraus, dass 60 Prozent der Männer und 40 Prozent der Frauen sich bei Verlassen der Toilette nicht die Hände waschen.
- Eine weitere Studie von WIN/Gallup International zeigte ebenfalls in 2015 leicht positivere Werte ohne Unterscheidung von männlich und weiblich. Dabei wuschen sich in der Schweiz 27 Prozent der befragten Personen nach dem Toilettengang nicht die Hände, in Frankreich 38 Prozent, in Spanien 39 Prozent, In Italien 43 Prozent und in den Niederlanden stolze 50 Prozent.
Gründliches und regelmässiges Händewaschen ist ein absolutes Muss. Ebenso ein regelmässiges Desinfizieren der Hände mit geeigneten Desinfektionsmitteln bzw. -tüchern.
Wo im Flieger die meisten Keime lauern
Die meisten Erreger lauern im Flieger keineswegs in der Luft. Diese ist in der Regel dank hochwertiger Filter und Klimaanlage relativ risikoarm hinsichtlich Ansteckungen.
Die mit Abstand meisten Keime konnten Forscher an den Ausklapptischen messen. Diese sowie Rücklehnentasche, Fernbedienung, Anschnallgurtschnalle und Armlehnen sind mit geeignetem Desinfektionsspray (sofern man dieses durch die Sicherheitskontrollen mitnehmen darf) bzw. Desinfektionstüchern vor Nutzung zu reinigen. Es bietet sich für die Nachtruhe auch an, ein eigenes Kissen mit dabei zu haben.
Schleimhäute nicht austrocknen lassen
Um ein Austrocknen der Schleimhäute zu vermeiden und damit die Anfälligkeit für Viren zu reduzieren, empfiehlt es sich, Nasen- und Augensprays zu verwenden und viel zu trinken.
Nicht alle Masken schützen gleich gut
Atemmasken bringen erst ab der Filterklasse FFP2 bzw. FFP3 etwas. Andere Masken halten kaum Krankheitserreger ab, helfen jedoch zu vermeiden, dass man mit den Händen an Mund und Nase greift. Aus medizinischer Sicht sind sie jedoch unter FFP2 nicht sinnvoll. Aktuell macht es keinen Sinn, solche Masken in der Öffentlichkeit zu tragen. Man sollte jedoch bei Reisen immer eine FFP2 oder FFP3 Atemmaske im Handgepäck mit sich tragen, so dass man diese im Notfall aufsetzen könnte.
Am Ende gilt: Eine Ansteckung lässt sich bei Reisen nie zu 100 Prozent ausschliessen. Doch wenn man geeignete Massnahmen ergreift, ist die Ansteckung sehr unwahrscheinlich und es besteht sicherlich kein Grund zur Panik, sondern nur zur Achtsamkeit.
Alexander Koenig ist Gründer der Vielfliegerberatung First Class & More. Seit mehr als 15 Jahren hilft er seinen Kunden Business Class und First Class zum halben Preis zu fliegen, einen Top-Vielfliegerstatus zu erhalten und das Maximum aus ihren Meilen herauszuholen. In seiner Kolumne «Meilenkoenig» teilt er seine Expertise regelmässig auf www.bilanz.ch mit den Lesern.