«Man braucht keine Kuh zu kaufen, wenn man ein Glas Milch trinken will», sagte Lukas Mühlemann im Frühling 1997, auf eine mögliche enge Kooperation der Credit Suisse Group mit der «Winterthur» angesprochen. Etwas später kam es dann doch zur Fusion mit dem grössten Schweizer Versicherer, doch die Worte des damaligen CEO und heutigen Verwaltungsratspräsidenten sollten sich als bedeutungsschwer erweisen. Vom Geschäftsbereich zweite Säule einmal abgesehen, ist die Partnerschaft von Bank und Versicherung bis heute nämlich bedeutungslos geblieben.
Begonnen hat der Konflikt vor zwei Jahren mit der Einführung von Insurancelab.ch. Dank dieser CS-Internetsite kann sich der Bankkunde seither einen knappen Überblick über die von der Versicherungsbranche gebotenen Renditen auf Einmalprämien verschaffen und auch gleich bei der Bank abschliessen. Damit war es aber um das Exklusivitätsrecht der «Winterthur» als alleinigem Lieferanten von Policen geschehen. Diese Politik des Best Advice wurde später mit der Leibrente fortgesetzt – mit dem erschütternden Resultat, dass die meisten Aufträge seit Monaten an jene Konkurrenten der «Winterthur» gehen, die bessere Renditen bieten.
Das Fremdgehen hat freilich noch eine tiefere Ursache. Während der Entwicklungsphase der im Herbst 2000 eingeführten neuen flexiblen Leibrente hatte es der Partner nicht für nötig befunden, sich nach den Bedürfnissen der Bank zu erkundigen. So kam es, wie es kommen musste. Für die Bankberater ist das neue Produkt zu kompliziert aufgebaut, intransparent und sozusagen unverkäuflich.
Belastet wird die Partnerbilanz aber auch durch enorme IT-Probleme in der administrativen Abwicklung von Versicherungsgeschäften. Dazu kommt ein geringes Verständnis der Versicherer für die spezifischen Bedürfnisse einer Bank, wofür die Leibrente nur ein Beispiel ist. Am Paradeplatz ist man sich Qualität gewohnt. Die 1990 von der Credit Suisse gegründete CS Life hatte in dieser Beziehung höchsten Ansprüchen genügt, bevor sie als Folge der Fusion von der «Winterthur» einverleibt wurde.
Logische Konsequenz von so viel Frust: Bei Credit Suisse wird über die Gründung einer eigenen Lebensversicherung nachgedacht, die wahrscheinlich im Fürstentum Liechtenstein domiziliert sein wird. Vorerst sollen nur Fondspolicen vertrieben werden; hier ist in der Lebenbranche am meisten Wachstum zu erwarten, zudem ist der Synergieeffekt zur Bank am grössten.
Diese Entwicklung verläuft quer zu den offiziellen Verlautbarungen der Gruppe. So steht der «Winterthur» demnächst sogar eine Namensänderung ins Haus, die, zumindest formal, die Nähe zur Credit Suisse unterstreichen soll. Auch untersteht neuerdings das gesamte Bank- und Versicherungsgeschäft ein und derselben Person, nämlich Thomas Wellauer. Doch im Tagesgeschäft gehen die beiden «Partner» eigentlich schon längst eigene Wege.
Begonnen hat der Konflikt vor zwei Jahren mit der Einführung von Insurancelab.ch. Dank dieser CS-Internetsite kann sich der Bankkunde seither einen knappen Überblick über die von der Versicherungsbranche gebotenen Renditen auf Einmalprämien verschaffen und auch gleich bei der Bank abschliessen. Damit war es aber um das Exklusivitätsrecht der «Winterthur» als alleinigem Lieferanten von Policen geschehen. Diese Politik des Best Advice wurde später mit der Leibrente fortgesetzt – mit dem erschütternden Resultat, dass die meisten Aufträge seit Monaten an jene Konkurrenten der «Winterthur» gehen, die bessere Renditen bieten.
Das Fremdgehen hat freilich noch eine tiefere Ursache. Während der Entwicklungsphase der im Herbst 2000 eingeführten neuen flexiblen Leibrente hatte es der Partner nicht für nötig befunden, sich nach den Bedürfnissen der Bank zu erkundigen. So kam es, wie es kommen musste. Für die Bankberater ist das neue Produkt zu kompliziert aufgebaut, intransparent und sozusagen unverkäuflich.
Belastet wird die Partnerbilanz aber auch durch enorme IT-Probleme in der administrativen Abwicklung von Versicherungsgeschäften. Dazu kommt ein geringes Verständnis der Versicherer für die spezifischen Bedürfnisse einer Bank, wofür die Leibrente nur ein Beispiel ist. Am Paradeplatz ist man sich Qualität gewohnt. Die 1990 von der Credit Suisse gegründete CS Life hatte in dieser Beziehung höchsten Ansprüchen genügt, bevor sie als Folge der Fusion von der «Winterthur» einverleibt wurde.
Logische Konsequenz von so viel Frust: Bei Credit Suisse wird über die Gründung einer eigenen Lebensversicherung nachgedacht, die wahrscheinlich im Fürstentum Liechtenstein domiziliert sein wird. Vorerst sollen nur Fondspolicen vertrieben werden; hier ist in der Lebenbranche am meisten Wachstum zu erwarten, zudem ist der Synergieeffekt zur Bank am grössten.
Diese Entwicklung verläuft quer zu den offiziellen Verlautbarungen der Gruppe. So steht der «Winterthur» demnächst sogar eine Namensänderung ins Haus, die, zumindest formal, die Nähe zur Credit Suisse unterstreichen soll. Auch untersteht neuerdings das gesamte Bank- und Versicherungsgeschäft ein und derselben Person, nämlich Thomas Wellauer. Doch im Tagesgeschäft gehen die beiden «Partner» eigentlich schon längst eigene Wege.
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