Daimler-Chef Dieter Zetsche dürfte im vergangenen Jahr erneut zu den Spitzenverdienern der Dax-Vorstandschefs gehört haben. Seine Vergütung stieg um eine Million auf 8,6 Millionen Euro, wie aus dem am Dienstag veröffentlichten Geschäftsbericht hervorgeht.
Tatsächlich zugeflossen sind Zetsche einschließlich der Zahlungen aus den fälligen Bonusprogrammen vergangener Jahre 13 Millionen Euro, etwas weniger als für 2016. Im vergangenen Jahr lag der Autoboss damit auf dem zweiten Platz hinter SAP-Chef Bill McDermott. Der Softwarekonzern hat wie die meisten anderen Dax-Konzerne noch keinen Vergütungsbericht für 2017 veröffentlicht.
Aktionäre und Mitarbeiter profitieren
Der Vorstandschef von Daimler verdient mehr als doppelt so viel wie die anderen Vorstandsmitglieder. Die oberste Führungsetage des Stuttgarter Konzerns erhielt 33,3 Millionen Euro und damit 13 Prozent mehr als 2016. Der Konzern hatte im vergangenen Jahr einen Rekordgewinn von 10,8 Milliarden Euro (plus 24 Prozent) bei einem Umsatz von 164,3 Milliarden Euro (plus sieben Prozent) eingefahren. Die Aktionäre strichen eine um zwölf Prozent höhere Dividende ein, die Mitarbeiter profitierten davon mit höheren Jahresboni.
Neue Aufgaben nach seinem Ausscheiden
Einsam an der Spitze liegt Zetsche nach mehr als vier Jahrzehnten bei Daimler auch beim gegenwärtigen Wert seiner Pension mit 42,7 Millionen Euro. Der Vertrag des 64-Jährigen läuft Ende kommenden Jahres aus. Es wird fest damit gerechnet, dass Zetsche dann nach einer Auszeit an die Spitze des Daimler-Aufsichtsrats wechselt.
Der Automanager sucht sich bereits neue Betätigungsfelder. Im Herbst soll er vom ehemaligen Daimler-Manager Klaus Mangold den Chefposten im Aufsichtsrat des Reisekonzerns TUI übernehmen.