Ein neues Kapitel wollte der ehemalige Novartis-Präsident Daniel Vasella nach seinem Abgang beim Pharmakonzern aufschlagen. Nicht in der Schweiz, sondern in den Vereinigten Staaten, wo die Menschen gegenüber Neuankömmlingen «offen und hilfreich» seien, wie er sagt.
Das neue Kapitel ist allerdings noch nicht geschrieben. Was er in seiner Wahlheimat USA zu tun gedenkt, scheint ihm selbst noch nicht vollends klar zu sein. Ende Januar, am Tag nach seinem Rücktritt, sagte er, er habe PepsiCo und American Express, in deren Verwaltungsräten er sitzt, seinen Rücktritt angeboten. Mitte März änderte die Tonalität. Im «Blick» sprach Vasella von «erstklassigen Firmen, mit ausgezeichneter Führung und interessanten strategischen Aufgaben». Kein Wort von Rücktritt. Und weiter: «Da versuche ich, einen Beitrag zu leisten.» Wie lange das noch geht, ist offen. Fragen der BILANZ wurden nicht beantwortet. Verwaltungsräte müssen in beiden Unternehmen jährlich an der GV wiedergewählt werden.
Womöglich ist Vasella ohnehin schneller zurück in der Heimat. Immerhin steht in Risch ZG seine 700-Quadratmeter-Villa mit Seeanstoss. Wobei das 7400-Quadratmeter-Anwesen rechtlich nicht mehr Vasella gehört. Er hat es bereits per 15. Dezember 2011 an seine drei Kinder überschrieben. Damit kam er einer möglichen Annahme der Erbschaftssteuer-Initiative zuvor. Die Steuer wäre rückwirkend per 1. Januar 2012 bindend.