BILANZ: In den letzten Wochen und Monaten haben an der Börse immer wieder grössere Sulzer-Aktienpakete die Hand gewechselt. Sind Sie Käufer oder Verkäufer?
René Braginsky: Weder noch. Wir verhalten uns derzeit neutral.
Sie halten also immer noch 15 Prozent?
Nicht mehr ganz so viel. Zählt man unsere mittlerweile wertlos gewordenen Kaufoptionen mit Bezugspreis 1000 Franken ab, ist unsere Beteiligung auf unter 15 Prozent gesunken. Aber wir besitzen immer noch mehr als zehn Prozent. Würden wir diese Grenze unterschreiten, müssten wir das der Börse melden.
Seit Sie Ihr Übernahmeangebot lanciert haben, ist der Wert Ihres Sulzer-Pakets um 53 Prozent gefallen. Wie viel beträgt Ihr effektiver Verlust?
Der schwankt zurzeit ziemlich stark. Gerade jetzt beträgt er ungefähr 200 Millionen Franken.
Sie sind jetzt notgedrungen auch einer der grössten Einzelaktionäre von Sulzer Medica. Wie beurteilen Sie die Zukunft von Sulzer Medica?
Wir besitzen heute knapp zehn Prozent der Sulzer-Medica-Aktien. Die Zukunft von Sulzer Medica ist derzeit nur schwer einzuschätzen. Sollte nur die amerikanische Sulzer-Tochter Orthopedics tangiert sein, wäre das Ganze sicherlich weniger gravierend. Gesetzt den Fall, dass auf die gesamte Sulzer Medica Regress genommen würde, sähe es dagegen schon wieder anders aus.
In den USA wollen die Aktionäre jetzt gar gerichtlich gegen Sulzer Medica vorgehen. Wie denken Sie darüber?
Wir lassen uns diese Option offen.
Wie bitte?
Ich könnte mir Verantwortlichkeitsklagen durchaus vorstellen. Ich finde es beispielsweise seltsam, dass Medica ungenügend versichert ist, obschon der Präsident der Winterthur-Versicherungen im Verwaltungsrat von Sulzer und Sulzer Medica sitzt. Ausserdem stellt sich für mich die Frage, ob der Sulzer-Verwaltungsrat damals schon von den Problemen bei Sulzer Medica wusste, als er seinen Entscheid, Sulzer Medica voll in die Sulzer zu integrieren, rückgängig machte. Bis jetzt sind wir allerdings nicht selber aktiv geworden.
Eigentlich wollten Sie sich ja nie an Sulzer Medica beteiligen. Werden Sie Ihre Sulzer-Medica-Aktien jetzt verkaufen?
Das können wir jetzt noch nicht sagen. Aber Tatsache ist, dass wir an Sulzer Medica nie interessiert waren, sondern immer nur am Industrieteil. Aus diesem Grund haben wir bereits erste Sondierungsgespräche mit möglichen Interessenten für unser Zehn-Prozent- Paket geführt. Es ist aber noch nichts spruchreif.
Wer sind diese Interessenten?
Es handelt sich um Konkurrenten aus dem Ausland. Mehr will ich dazu nicht sagen.
Der Aktienkurs von Sulzer liegt heute um über 20 Prozent unter Ihrem ersten Angebot von 410 Franken je Aktie. Erwägen Sie ein Comeback?
Das ist nicht auszuschliessen. Aber dazu ist es jetzt sicher noch zu früh. Bei Sulzer bestehen erhebliche Unsicherheiten wegen allfälliger Garantieleistungen gegenüber Sulzer Medica. Wir wollen jetzt nicht gutem Geld schlechtes nachwerfen.
Worauf warten Sie?
Der Verwaltungsrat von Sulzer hat unser Angebot von 410 Franken je Aktie damals ja abgelehnt, mit der Begründung, der faire Wert der Sulzer-Aktie liege zwischen 500 und 600 Franken. Jetzt wollen wir doch erst einmal sehen, ob er dieses Kursziel erreichen kann.
Und wenn nicht?
Dann könnte es gut sein, dass ich eines Tages wieder vor der Tür stehe.
René Braginsky: Weder noch. Wir verhalten uns derzeit neutral.
Sie halten also immer noch 15 Prozent?
Nicht mehr ganz so viel. Zählt man unsere mittlerweile wertlos gewordenen Kaufoptionen mit Bezugspreis 1000 Franken ab, ist unsere Beteiligung auf unter 15 Prozent gesunken. Aber wir besitzen immer noch mehr als zehn Prozent. Würden wir diese Grenze unterschreiten, müssten wir das der Börse melden.
Seit Sie Ihr Übernahmeangebot lanciert haben, ist der Wert Ihres Sulzer-Pakets um 53 Prozent gefallen. Wie viel beträgt Ihr effektiver Verlust?
Der schwankt zurzeit ziemlich stark. Gerade jetzt beträgt er ungefähr 200 Millionen Franken.
Sie sind jetzt notgedrungen auch einer der grössten Einzelaktionäre von Sulzer Medica. Wie beurteilen Sie die Zukunft von Sulzer Medica?
Wir besitzen heute knapp zehn Prozent der Sulzer-Medica-Aktien. Die Zukunft von Sulzer Medica ist derzeit nur schwer einzuschätzen. Sollte nur die amerikanische Sulzer-Tochter Orthopedics tangiert sein, wäre das Ganze sicherlich weniger gravierend. Gesetzt den Fall, dass auf die gesamte Sulzer Medica Regress genommen würde, sähe es dagegen schon wieder anders aus.
In den USA wollen die Aktionäre jetzt gar gerichtlich gegen Sulzer Medica vorgehen. Wie denken Sie darüber?
Wir lassen uns diese Option offen.
Wie bitte?
Ich könnte mir Verantwortlichkeitsklagen durchaus vorstellen. Ich finde es beispielsweise seltsam, dass Medica ungenügend versichert ist, obschon der Präsident der Winterthur-Versicherungen im Verwaltungsrat von Sulzer und Sulzer Medica sitzt. Ausserdem stellt sich für mich die Frage, ob der Sulzer-Verwaltungsrat damals schon von den Problemen bei Sulzer Medica wusste, als er seinen Entscheid, Sulzer Medica voll in die Sulzer zu integrieren, rückgängig machte. Bis jetzt sind wir allerdings nicht selber aktiv geworden.
Eigentlich wollten Sie sich ja nie an Sulzer Medica beteiligen. Werden Sie Ihre Sulzer-Medica-Aktien jetzt verkaufen?
Das können wir jetzt noch nicht sagen. Aber Tatsache ist, dass wir an Sulzer Medica nie interessiert waren, sondern immer nur am Industrieteil. Aus diesem Grund haben wir bereits erste Sondierungsgespräche mit möglichen Interessenten für unser Zehn-Prozent- Paket geführt. Es ist aber noch nichts spruchreif.
Wer sind diese Interessenten?
Es handelt sich um Konkurrenten aus dem Ausland. Mehr will ich dazu nicht sagen.
Der Aktienkurs von Sulzer liegt heute um über 20 Prozent unter Ihrem ersten Angebot von 410 Franken je Aktie. Erwägen Sie ein Comeback?
Das ist nicht auszuschliessen. Aber dazu ist es jetzt sicher noch zu früh. Bei Sulzer bestehen erhebliche Unsicherheiten wegen allfälliger Garantieleistungen gegenüber Sulzer Medica. Wir wollen jetzt nicht gutem Geld schlechtes nachwerfen.
Worauf warten Sie?
Der Verwaltungsrat von Sulzer hat unser Angebot von 410 Franken je Aktie damals ja abgelehnt, mit der Begründung, der faire Wert der Sulzer-Aktie liege zwischen 500 und 600 Franken. Jetzt wollen wir doch erst einmal sehen, ob er dieses Kursziel erreichen kann.
Und wenn nicht?
Dann könnte es gut sein, dass ich eines Tages wieder vor der Tür stehe.
Partner-Inhalte