In Österreich haben sich die konservative Volkspartei (ÖVP) und die rechtspopulistische Freiheitliche Partei (FPÖ) auf die Bildung einer Regierung geeinigt. Der Ministerrat wird künftig aus 16 Personen bestehen. Auf Seite der ÖVP finden sich Bundeskanzler Sebastian Kurz, sieben Minister und eine Staatssekretärin. Von der FPÖ kommen ein Staatssekretär und sechs Minister inklusive Vizekanzler Heinz-Christian Strache. Das einzige Regierungsmitglied aus der vergangenen Legislaturperiode ist Kurz, der zuletzt Außenminister in der Koalition mit der SPÖ war. Eine Auswahl des künftigen Kabinetts:
Der 31-jährige Kurz war mit 27 Jahren Europas jüngster Aussenminister und wurde mit 30 Jahren ÖVP-Chef.
Der 36-jährige Blümel ist ein enger Vertrauter Kurz' und soll im Kanzleramt die EU-Politik koordinieren.
Der 52-jährige Chef der Österreich-Tochter des Versicherungskonzerns Uniqa folgt auf Hans-Jörg Schelling.
Der 48-jährige Strache war vor seiner politischen Laufbahn Zahntechniker. Er führt die islamfeindliche und EU-kritische FPÖ seit 2005.
Der 49-Jährige begann seine Karriere als Redenschreiber des früheren FPÖ-Chefs Jörg Haider und gilt als Hardliner.
Die 52-Jährige wird von der FPÖ ins Aussenamt gehoben, obwohl sie nie Parteimitglied war. Sie hat die Flüchtlingspolitik von Kanzlerin Angela Merkel scharf kritisiert und die Flüchtlingsvereinbarung der EU mit der Türkei als Unfug bezeichnet. EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker nannte sie einen «Brüsseler Cäsar» und «Zyniker der Macht».
Der 41-Jährige forderte Menschenrechtsgruppen zufolge in der Vergangenheit eine nächtliche Ausgangssperre für Asylsuchende und einen begrenzten Zugang zum Gesundheitssystem.
Der 46-jährige Hofer unterlag 2016 dem früheren Grünen-Chef Alexander Van der Bellen bei der Wahl zum österreichischen Bundespräsidenten.