Es war ein spannendes Wettrennen, das sich Samsung und Huawei dieses Jahr lieferten: Im Februar stellten beide Hersteller innerhalb weniger Tage ein Handy mit faltbarem Bildschirm vor. Samsung kam damit zuerst auf den Markt, im April, doch mussten die Koreaner das Fold gleich wieder zurückziehen wegen Mängeln am Display.

Der Vorteil schien nun bei Huawei zu liegen, doch auch die Chinesen mussten den für Sommer geplanten Verkaufsstart ihres Mate X verschieben – aus ähnlichem Grund: Einen OLED-Schirm zu knicken, ohne ihn dabei auf die Dauer kaputt zu machen, erwies sich als schwieriger denn erwartet. Nun hat Samsung das Rennen gemacht.

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Kein Design-Hit, aber technisch top

Das Fold ist kein Design-Hit, im zusammengeklappten Zustand sieht es etwas klobig aus. Leider ist es weder wasser- noch staubdicht. Mit 278 Gramm ist es deutlich schwerer als ein normales Smartphone, wirklich störend ist das Gewicht aber nicht.

Technisch hat das Gerät alles, was man sich wünschen kann: genug Speicher und Rechenpower, Fingerabdrucksensor und Gesichtsscanner. HDR10+ sorgt bei Videos für gute Kontraste und Dolby Atmos für guten Sound; drahtlose Ohrhörer und ein Cover sind mit dabei. Gleich sechs Kameras (darunter eine Ultraweitwinkel mit 123-Grad-Sichtfeld) und 30 automatisch erkannte Szenarien – von Katze bis Food – stellen auch ambitionierte Smartphone-Fotografen zufrieden.

Samsung Galaxy Fold

Samsung Galaxy Fold: Bilder und Co. hat man noch nie so grosszügig gesehen auf einem Handy.

Quelle: ZVG

Wirklich interessant aber sind die beiden Screens: Der äussere, etwas lang gestreckte, taugt für den schnellen Blick in Termine, Nachrichten oder Navi-Anweisungen. Der innere Faltbildschirm öffnet mit einer Auflösung von 3,3K auf 7,3 Zoll eine neue Welt: Bilder, Videos, Games, aber auch Tabellen oder Landkarten hat man noch nie so grosszügig gesehen auf einem Handy. Farben und Kontraste sind hervorragend.

Sicht- und fühlbarer Falz

In der Mitte des Schirms ist bauartbedingt ein sicht- und fühlbarer Falz, der aber nicht sehr stört. Cool ist die Möglichkeit, Apps nahtlos vom kleinen auf den grossen Schirm zu übernehmen, oder das Multitasking mit mehreren Fenstern. Beides unterstützt aber nicht alle Programme.

Noch ein Wort zum Preis: Ja, 2100 Franken sind äusserst happig. Aber ein iPhone mit ähnlicher Ausstattung ist auch nicht viel billiger. Vor allem war es schon immer ein teures Vergnügen, ein Early Adopter zu sein. Bis die Falt-Technologie und damit der Preis im Mainstream ankommen, ist es nur eine Frage der Zeit.

Fazit: Auch wenn noch nicht alles perfekt ist: Das Fold ist ein Game-Changer. Mein bisheriges Smartphone kommt mir auf einmal unglaublich alt und winzig vor.

Samsung Galaxy Fold
Info: www.samsung.ch
Preis: 2100 Franken

Bewertung: ★★★★★

★ Technoschrott ★★ verzichtbar ★★★ nice to have ★★★★cool ★★★★★wegweisend

Kowalskys Crashtest Palm

Marc Kowalsky ist ein Early Digital Immigrant: Seit über 30 Jahren fühlt er den neuesten IT-Produkten auf den Zahn.

Quelle: Felice Bruno für BILANZ
Kowalskys Crashtest
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