Wenn eine Familie in der Schweiz ihre Kinder in die Schule schickt, dann kostet das in aller Regel nicht die Welt. Und wer später studieren will, bezahlt zwischen 700 und 1200 Franken pro Semester. Egal, ob an der ETH Zürich, an der HSG in St. Gallen oder an der Universität Bern.
Wer an der US-Elite-Universität Harvard studieren möchte, bezahlt pro Jahr immerhin bereits 80’000 Dollar. Das ist aber immer noch deutlich weniger als in den nachfolgend vorgestellten Schulen, die im «Spear’s Schools Index» von 2024 als «teuerste Schulen der Welt» ausgezeichnet worden sind.
Das Besondere daran: Sie liegen alle in der Schweiz – und trotzdem sind diese Einrichtungen weitläufig nicht bekannt. Der Hauptgrund? Es sind allesamt sogenannte Boarding Schools – Privatschulen, in denen die Schülerinnen und Schüler teilweise auch übernachten können und betreut werden. Das sind die fünf teuersten Schulen der Welt:
5. Lyceum Alpinum Zuoz, 105’500 bis 126’200 Dollar pro Jahr
Im Oberengadin und mit einem wunderschönen Alpenpanorama lässt es sich hier wohl gut studieren. Die Privatschule in Zuoz GR bietet den Schülern und Schülerinnen eine Ausbildung nach dem Schweizer Matura-Programm sowie nach dem international anerkannten Baccalaureate Diploma. An der über 125 Jahre alten Privatschule wird auf Deutsch und Englisch unterrichtet.
Die ganzheitliche Ausbildung soll nicht nur die akademische Ausbildung, sondern auch die persönliche, soziale und emotionale Entwicklung der Schülerinnen und Schüler fördern. «Mit einer durchschnittlichen Klassengrösse von nur 18 Schülern und einem hervorragenden Schüler-Lehrer-Verhältnis profitieren die Schüler von der individuellen Betreuung», heisst es bei «Spear’s». Neben den Kernfächern wie Mathematik, Naturwissenschaften, Sprachen, Geisteswissenschaften und Kunst werden auch ausserschulische Aktivitäten gefördert.
Der «Spirit of Zuoz» definiert die Schulphilosophie, bei der Tradition auf progressives Denken trifft. In ihrer Freizeit können die Schülerinnen und Schüler verschiedene Sportarten ausüben, darunter natürlich auch Skifahren. Es gibt eine Schulband und Theatergruppen wie die Shakespeare Company und die English Theatre Company. An zehn Wochenenden im Jahr finden Gemeinschaftswochenenden statt, an denen die Schülerinnen und Schüler an Aktivitäten wie Rafting, Berg- und Schlittentouren oder Ausflügen in Museen oder Theater teilnehmen können.
4. Collège Alpin Beau Soleil, 140’000 Dollar pro Jahr
Diese Privatschule liegt im Herzen der Schweizer Alpen, in Villars-sur-Ollon VD, und bietet ihren Schülerinnen und Schülern eine umfassende Ausbildung mit Schwerpunkt auf ausserschulischen Aktivitäten wie Kunst und Sport. Die renommierte Schule passe sich ständig neuen Bildungstrends an, schreibt «Spear’s».
Es wird auf Englisch und Französisch unterrichtet. Die Atmosphäre sei sogar für eine Privatschule aussergewöhnlich familiär. Und die unvergleichliche Lage dient teilweise auch gleich als Klassenzimmer im Freien.
3. Institut le Rosey, 115’000 bis 167’000 Dollar pro Jahr
Das Institut wird als «Schule der Könige» bezeichnet – und das nicht ohne Grund. König Juan Carlos von Spanien, König Fuad II. von Ägypten und König Albert II. von Belgien waren alle Schüler am Le Rosey, das seit 1880 in Rolle VD seinen Heimatcampus und einen zweiten Standort in Gstaad BE hat. Der Campus in Rolle liegt am Genfersee und verfügt über zwei Schwimmbäder, Tennisplätze, eine Schuljacht, einen Schiessstand, ein Reitzentrum und einen riesigen Konzertsaal. «Die Schule ermutigt die Schüler zu einem aktiven und gesunden Lebensstil», so «Spear’s». Im Winter seien die Schülerinnen und Schüler nachmittags oft auf den Pisten zu finden, während sie im Sommer Tennis spielen, segeln, schwimmen und reiten dürfen.
Der zweisprachige Ansatz von Le Rosey – die Schüler und Schülerinnen werden auf Englisch und Französisch unterrichtet – zieht junge Menschen aus der ganzen Welt an. Hier wird auf jeden Schüler, jede Schülerin individuell eingegangen – bei einem Verhältnis von 150 Lehrpersonen zu 420 Schülerinnen und Schüler. Und wer hier die Schule beendet, der stösst in hoch exklusive Sphären vor. Denn nach ihrem Abschluss erhalten die Abgänger und Abgängerinnen von Le Rosey Zugang zu einem privaten Onlineportal mit den Kontaktdaten fast aller anderen noch lebenden ehemaligen Schülerinnen und Schüler.
2. Aiglon College, 103’100 bis 171’900 Dollar pro Jahr
Rund 400 Schüler und Schülerinnen im Alter von 9 bis 18 Jahren studieren in malerischer Lage im Alpendorf Chesières VD, in unmittelbarer Nähe des Skigebiets Villars-sur-Ollon. Es folgt dem britischen Modell der ganzheitlichen Bildung. Der Schwerpunkt liegt auf harter Arbeit – aber der ganzheitliche Ansatz betont auch die Bedeutung der körperlichen, emotionalen und sozialen Entwicklung jedes Schülers und jeder Schülerin. «An der Aiglon treffen anspruchsvolle akademische Anforderungen auf eine breite Palette von ausserschulischen Aktivitäten», heisst es bei «Spear’s».
Die Schule verfügt über eine topmoderne Infrastruktur wie etwa erstklassige Musik- und Theatereinrichtungen. Die Lage in den Alpen bietet Möglichkeiten für Outdoor-Bildung und erfahrungsorientiertes Lernen, bei denen die Schülerinnen und Schülern das Skifahren, Wandern oder Outdoor-Expeditionen als Teil des Schullebens geniessen können. In den letzten Jahren hat sich die Schule zunehmend einer inklusiven und vielfältigen Kultur verschrieben.
1. Institut auf dem Rosenberg, 176’000 Dollar pro Jahr
Platz eins geht nach St. Gallen, aber nicht an die bekannte Uni St. Gallen, die für Schweizer Studierende mit Semestergebühren von rund 1000 Franken erschwinglich ist. Das 1889 gegründete Institut auf dem Rosenberg beherbergt gerade einmal 300 Schüler, die aus mehr als 50 verschiedenen Nationen stammen.
Die Schule legt laut «Spear’s» grossen Wert auf Charakterentwicklung und ganzheitliche Bildung mit einer Philosophie, die auf den Werten der Integrität, Empathie und sozialen Verantwortung basiert. Jeder Schüler und jede Schülerin erhält ein massgeschneidertes akademisches Programm, das auf die spezifischen Bedürfnisse, Interessen und Ziele zugeschnitten ist – egal, ob er oder sie in Akademie, Sport, Kunst oder Unternehmertum herausragt. Die Schülerinnen und Schüler glänzen auch in traditionelleren akademischen Bereichen: 84 Prozent der Absolventen und Absolventinnen erreichen das A-Level, die beste Note im amerikanischen Schulsystem.