Elektro- und Hybridantriebe stehen auf der Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA) 2011 in Frankfurt ab Donnerstag im Mittelpunkt. Da ist zum Beispiel der Opel Ampera, der 80 Kilometer auf Strom fährt und dann auf herkömmlichen Treibstoff umschaltet.
«Das kombiniert Elektroantrieb mit Reichweite», sagt Branchenexperte Ferdinand Dudenhöffer, Professor am «Center Automotive Research» der Universität Duisburg-Essen. «Das ist eine grosse Innovation»
VW präsentiert seinen 3,54 Meter langen Kleinwagen Up. Er soll als Zweitürer ab November für unter 10.000 Euro zu haben sein und unter 4 Litern verbrauchen. Für 2013 ist die Elektroversion angekündigt.
BMW zeigt auf mit dem i3 das erste Mitglied seiner i-Reihe. Ab 2013 geht mit dem reinen Elektrofahrzeug erstmals eine Karosserie aus kohlefaserverstärktem Kunststoff in Serienproduktion.
570 PS und ein paar Schweizer
Doch nicht alle Highlights der IAA sind klein und elektrisch angetrieben. So stellt Porsche mit dem 911 Carrera die neue Version eines PS-starken Klassikers vor, jetzt mit bis zu 400 Pferdestärken.
«Dabei verbraucht er gerade mal 9 Liter», sagt Dudenhöffer über den Porsche. «Daran sieht man, dass sich auch bei konventionellen Motoren einiges getan hat.» Leistungsmässig überflügelt wird der 911er noch vom Ferrari 458 Spider mit 570 PS und einfahrbarem Verdeck.
Weniger prominent aber doch dabei, sind auf der IAA auch elf Aussteller aus der Schweiz vertreten: die Audio- und Multimedia-Spezialisten ACR Brändli & Vögeli und Zenec, der Elektro-Velo-Hersteller Flyer Biketec, das Motor- und Mechatronik-Unternehmen Sonceboz, der Autozulieferer Honeywell, Kunststoff Schwanden, der Fahrzeugveredler Mansory, Quantum Kapital sowie die Schaumstoffunternehmen Sekisui Alveo und Taracell.
Düstere Prognosen für 2012
Und wie ist es wirtschaftlich bestellt um die Branche? «Der Trend ist schon, dass man sich feiert, es wird das beste Jahr für die Autoindustrie», sagt Dudenhöffer, der sich zurzeit selber auf der IAA aufhält.
Doch neben viel Selbstbewusstsein für 2011 sei hinter den Ständen auch erste Unsicherheit zu spüren in Bezug auf das Jahr 2012 und die weltweiten Konjunktursorgen. Und: «Die Sorgen sind berechtigt», sagt Dudenhöffer.
«Die Schuldenkrisen werden das Gleichgewicht der Weltmärkte stören», so der Experte. Das werde auch die Realwirtschaft zu spüren bekommen. «Wir erwarten für 2012 kein Wachstum in der Autoindustrie», so der Experte. «Schwache Verkäufe in Europa und den USA werden das leichte Wachstum in China und Indien kompensieren.»
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(laf/vst)