Der Reichtum der Reichen schlägt alle Rekorde. Durch steigende Börsenkurse und eine starke Wirtschaftslage sind im Jahre 2014 ihre Vermögen um 7,2 Prozent auf 56'400 Milliarden Dollar gewachsen. Das ist ein neuer Rekord.

Nach dem Rekordanstieg im Vorjahr gab es 2014 ein moderates Wachstum der Zahl der Millionäre, sagte Expertin Marie-Metra Wattez von der Beratungsgesellschaft Capgemini, die zum 19. Mal den zusammen mit der Royal Bank of Canada erstellten Weltvermögensreport am Mittwoch vor den Medien in Zürich veröffentlichte.

Die Zahl der Dollar-Millionäre habe um 6,7 Prozent auf 14,6 Millionen zugenommen, sagte Wattez. Im Jahr zuvor hatte die Zahl der Reichen um fast 15 Prozent zugenommen.

Die Finanzkrise haben die Reichen schon längst ganz weit hinter sich gelassen. Mittlerweile sind ihre Konten um beinahe 39 Prozent praller als im Boomjahr 2007. Damals lagen dort 40'700 Milliarden Dollar an Vermögen.

Partner-Inhalte
 
 
 
 
 
 

13'300 neue Millionäre in der Schweiz

In der Schweiz hat der exklusive Club der Reichen im letzten Jahr 13'300 neue Mitglieder erhalten. Damit ist die Zahl der Millionäre hierzulande um 4 Prozent auf 343'100 gestiegen. Um diesem erlauchten Kreise anzugehören, muss man mehr als 1 Million Dollar Vermögen sein eigen nennen, wobei der selbst bewohnte Immobilienbesitz, Gemälde oder Luxusautos nicht mitgerechnet werden.

Mit diesem Wachstum hat die Schweiz Kanada auf Distanz gehalten, das sie letztes Jahr in der Weltrangliste überholt hat. Dort liegt die Schweiz wie im Vorjahr auf Platz 7. Wachstumstreiber für die Vermögen seien in der Schweiz das Wirtschaftswachstum und die Häuserpreise gewesen, sagte Wattez. Auch die Sparquote sei leicht höher ausgefallen als im Vorjahr.

Ein Bremsfaktor dürfte die Aufhebung des Euro-Mindestkurses von 1,20 Franken durch die Schweizerische Nationalbank (SNB) sein. Denn die starke Aufwertung des Frankens schwäche das Wirtschaftswachstum und die Exporte, was wiederum auf die Vermögen dieses Jahr schlagen dürfte, erklärte Wattez.

USA unangefochten an der Spitze

An der Spitze der Weltrangliste rangieren wie bisher unangefochten die USA, die 4,35 Millionen Dollar-Millionäre zählen. Dahinter folgt Japan auf Platz zwei mit 2,43 Millionen Reichen vor Deutschland mit 1,14 Millionen Reichen. In den Top-3-Ländern wohnt über die Hälfte aller Millionäre der Welt.

Insgesamt leben die meisten Millionäre in der Region Asien und Pazifik (4,69 Millionen). Damit hat die Region dank des Millionärsbooms in Indien und China Nordamerika überholt, wo 4,68 Mio Millionäre wohnen. Bei den Vermögen dürfte Asien in diesem Jahr an Nordamerika vorbeiziehen.

In Europa nahm die Zahl der Reichen um 4 Prozent auf 3,99 Millionen zu. Auch in den von der Wirtschaftskrise gebeutelten Ländern wuchs der Club der Reichen weiter: So stieg die Zahl der Millionäre in Frankreich um 5 Prozent, in Italien um 8 Prozent und in Spanien gar um 10 Prozent.

Talfahrt in Lateinamerika

In Europa sassen die Reichen insgesamt auf 12'970 Milliarden Dollar. Das sind fast 5 Prozent mehr als im Vorjahr.

Die Ausnahme im Aufwärtstrend war Lateinamerika. Hier ging die Zahl der Millionäre um 2,1 Prozent zurück. Schuld seien die Krisen in Brasilien und Mexiko, sagte Wattez. Grund für diese Entwicklung waren besonders die fallenden Rohstoffpreise und die dadurch sinkenden Aktienkurse.

Der Ausblick für die Reichen ist prächtig: Im Jahr 2017 dürften die Vermögen die Grenze von 70'000 Milliarden Dollar überschreiten. Das wären 14'000 Milliarden mehr als 2014.

(awp/sda/ccr)