Real Madrid, FC Barcelona oder Manchester United – die Fussballvereine sind Milliarden-Unternehmen und bis in die letzten Ecken der Welt bekannt. Mit ihren glanzvollen Spielernamen, dem Ruhm und den weltweit verkauften Trikots könnte man meinen, sie seien die wertvollsten Sportclubs der Welt.
Wertvoll sind sie. Aber ganz vorne liegt ein anderes Team.
Geht es ums Geld, so dominieren – wie auch in anderen Disziplinen – die Amerikaner. Die wertvollste Sportmannschaft der Welt sind nämlich die Dallas Cowboys, wie das amerikanische Wirtschaftsmagazin «Forbes» errechnet hat. Das Team wird auf rund fünf Milliarden Dollar veranschlagt, die Jahreseinnahmen betragen rund 365 Millionen Dollar. Weshalb ausgerechnet der Sportclub aus der texanischen Metropole so einen hohen Wert hat, bedarf einer Erklärung.
Cowboys gingen zum Schnäppchenpreis weg
Denn immerhin konnten die Cowboys seit über 20 Jahren keinen nahmhaften Titel mehr gewinnen. Davor hatten sie dreimal den Super Bowl geholt. Trotzdem waren an neun der 50 lukrativsten Sportübertragungen 2018 in den USA die Dallas Cowboys beteiligt. Damit nahm Besitzer Jerry Jones rund 365 Millionen Dollar ein. Der amerikanische Milliardär kaufte die Cowboys im Jahre 1989. Damals waren sie das schlechteste Team der National Football League (NFL). Jones konnte sich das das Team zum Schnäppchenpreis von rund 150 Millionen Dollar unter den Nagel reissen.
Der visionäre Besitzer revolutionierte das Sponsoring, löste sich von den Einnahmen der NFL und spielte die ganze Klaviatur des Sportmarketings aus. Heute sind die Dallas Cowboys der reichste Club in der reichsten Sportliga der Welt, der NFL.
Das Geld kommt vor allem aus den gigantischen Summen bei der Vergabe der Übertragungsrechte, die an CBS, NBC, Fox oder ESPN gehen, schreibt « Forbes». Sie haben im vergangenen Jahr Millionen an die einzelnen NFL-Teams bezahlt. Das wirkt sich auch auf die Spielergehälter aus – der bestbezahlteste Spieler der NFL, Aaron Rodgers, nimmt rund 20 Millionen Dollar ein.
Die enormen Summen, die ein amerikanische Sportclub verdienen kann, zahlen auch in andere Ligen ein. So stellen die New York Yankees den zweithöchstdotierte Sportclub der Welt. Der Club spielt aber nicht American Football, sondern Baseball in der Major League. Der Wert des Clubs aus New York wird auf rund 4,6 Milliarden Dollar geschätzt. Besitzer ist die Steinbrenner Familie, die deutsch-irischer Abstammung ist und den Club seit 1973 innehat.
Real Madrid auf Platz 3
Insgesamt setzen die grossen Sportteams weltweit mit jedem Jahr mehr Geld um: Die 50 wertvollsten Teams schaffen kumuliert über zwei Milliarden Dollar an Umsatz, 125 Millionen Dollar mehr als im Vorjahr und 1,2 Milliarden mehr als noch vor fünf Jahren. In unseren Breitengraden galt Real Madrid lange als Krösus. Noch immer liegen die «Königlichen» mit 4,2 Milliarden Dollar Wert auf dem dritten Platz der Rangliste. 2016 wurden sie jedoch von den Dallas Cowboys abgelöst.
Gleich danach folgt der FC Barcelona mit einem geschätzten Wert von rund vier Milliarden Dollar. Was die beiden Erzrivalen aber gemeinsam haben, ist die Besitzerstruktur: Auch «Barça» gehört den Vereinsmitgliedern. Dasselbe gilt für Bayern München.
Im Besitz von Familien oder Milliardären
Anders ist das bei den europäischen Konkurrenten von der Insel: Manchester United, das einen Wert von rund 3,8 Millarden Dollar aufweist, Manchester City oder Chelsea sind im Besitz von Familien oder Milliardären. Chelsea gehört dem russischen Oligarchen Roman Abramowitsch. Am Clubwert gemessen liegen die Londoner aber bereits auf Platz 32.
Davor dominieren wieder die Clubs der amerikanischen National Football League oder auch der NBA, der National Basketball League. Der wertvollste Basketball-Club der Welt sind die New York Knicks mit ihrem Heimstadion Madison Square Garden im Herzen New Yorks. Der Wert des Basketballvereins beträgt rund vier Milliarden Dollar, das Einkommen beläuft sich auf 155 Millionen Dollar jährlich.
Die reichsten Sportteams der Welt «schwimmen fast alle in Cash», schreibt «Forbes». Die Teams erzielen Einnahmen von mindestens 25 Millionen Dollar. Mehr als die Hälfte der Teams macht über 100 Millionen, angeführt von den Dallas Cowboys mit 365 Millionen Dollar.
(tdr/hay)