Es war die Entscheidung von Nick Jones selbst, Gründer und CEO der Soho House Clubs, die es zuerst nur in London gab, das erste Haus auf europäischem Festland in Berlin zu eröffnen. Das Konzept orientierte sich nicht an den traditionellen Herren Clubs im alten West-End in und um Westminster oder Mayfair. Es sollte auch kein Business- oder Society-Club werden, wie es sie beispielsweise hierzulande zuvor schon in Hamburg oder mit dem China Club in der Hauptstadt gab. Boheme, entspannt und aufgeschlossen sollte es zugehen, «eine Heimat für kreative Seelen, in der Kunst und Medien zusammenkommen». So beschloss es Jones 1995 mit der Gründung des ersten Soho House in Notting Hill. Heute gibt es neben den vier Clubs in London und dem einen in Berlin weitere Soho Häuser: Eins in New York, eins in L.A., das Soho Beach House in Miami und seit 2012 der erste Club im kanadischen Toronto. 2014 werden weltweit noch weitere Clubs eröffnet.
Erfolgreiche Kreative
Tatsächlich setzt sich die Klientel zum größten Teil aus einer kreativen Szene zusammen. Um Mitglied zu werden, müssen zwei andere Mitglieder für einen bürgen. Abgelehnt werden kann man dennoch. Wenn der monetäre Reichtum der Mitglieder eine ungeordnete Rolle spielt und die Kosten für die Mitgliedschaften tatsächlich im Vergleich zu anderen Privat-Clubs relativ niedrig gehalten sind, ist das Soho House dennoch kein Club für selbst ernannte Künstler im Selbstfindungsprozess. Es ist der Club für die erfolgreichen und etablierten Kreativen unserer Gesellschaft. Damit sind auch Superstars gemeint.
Die Stars im Soho
George Clooney im Fahrstuhl zu treffen oder beim Yoga zu erfahren, dass nebenan im Raum Madonna ihr Fitnessprogramm durchzieht – das passiert nicht nur im Soho House in West-Hollywood, sondern ebenso in der Torstraße Nummer 1. Das Konzept, einen kosmopolitischen Treffpunkt zu erschaffen, ist aufgegangen. Mindestens die Hälfte der Leute unterhalten sich auf Englisch, die Servicekräfte tun es auch, und man selbst bestellt im Soho House nicht auf deutsch, was nicht peinlich, sondern angemessen erscheint.
Die zentrale Lage des Soho House Berlin hätte nicht mehr Mitte sein können. Das Gebäude selbst vereint die Architektur der 1920er und 1930er Jahre in sich. Eine perfekte Location. Denn die Idee, dass jedes Haus an die Historie seiner Umgebung angepasst ist, gehörte von Anfang an zu Nick Jones’ Konzept.
Die Skyline der Metropole
89 Zimmer verteilen sich auf den acht Stockwerken des denkmalgeschützten Gebäudes, darunter Apartments, Meeting-, Veranstaltungs- und Arbeitsräume. Von der gemütlichen Bibliothek mit Bar geht ein Kino ab, auf gleicher Ebene befindet sich der Wellnessbereich. Im ersten Stock erstreckt sich ein voll ausgestatteter Fitnessbereich. Oben, auf der siebten Etage findet man das Wohnzimmer von Mitte, mit lauschige Sitzecken und großen Kaminen, vor denen man es sich nicht nur am Abend, sondern ebenfalls zur Brunchtime bequem macht. Gleich nebenan ist die House Kitchen: Im Soho House gibt es keine Gourmetküche, dennoch ist das Essen gut. Herausragend für das Haus in Berlin ist der Blick von der Dachterrasse mit ihrem 12 Meter langen Pool. Es ist der Platz an der Sonne. Von hier oben sieht man sogar den Grunewald im tiefsten Berliner Westen. Nachts schaut man direkt auf den gegenüberliegenden und hell erstrahlten Fernsehturm auf dem Alexanderplatz. Und drum herum die Skyline der Metropole.
Dieser Artikel ist zuerst in unserer Schwester-Publikation «World's Luxury Guide» erschienen.