Noch ist es nur ein Foto, eine Seitenansicht und natürlich der Name. Lagonda, nach einem Fluss bei Ohio getauft, Anfang des 20. Jahrhunderts gegründet, mit dem Sieg in Le Mans 1935 weltweit berühmt geworden und seitdem Teil von Aston Martin. Die kleine Marke mit dem Image des Extrem-Autobauers groß geworden und 2012 mit der Präsentation der Idee eines SUV nicht gerade mit Lobpreisungen überschüttet, meldet sich zurück. Mit der Idee einer Limousine, einer Extrem-Limousine.

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Motorsport, Luxus und ein Sonderling: Der Lagonda

Lagonda war Motorsport und auch Luxus. Lagonda war mit Walter Owen Bentley an der Spitze, der den ersten und bisher einzigen V12 unter die Fronthaube eines Lagonda setzte. Lagonda war auch dieses Extrem in Keilform Mitte der Siebziger, dessen Design noch heute gigantische Fragezeichen in die Luft hob, weil man einfach nicht verstand, was sich die Macher des Aston Martin Lagonda eigentlich dachten, als sie den letzten Wurf aus dem Werkstor schoben. Noch heute steht man vor dem Ding und fragt sich, ob das nun Kunst, eine Film-Kulisse oder ein echtes Auto ist. Flach, länger als jede normale Parkplatz-Lücke, kantig und extravagant, mit futuristischem Cockpit und sicherlich seiner Zeit voraus. Der Aston Martin Lagonda wurde bis 1990 gebaut, ein Verkaufsschlager wurde er nie, dafür blieb er ein Eyecatcher und Sonderling.

Der Lagonda SUV: Nur eine Idee

2012, Aston Martin stellt auf dem Genfer Salon eine Studie vor. Der SUV soll Feedback provozieren und das schafft er auch. Ein grober, gigantischer Klotz aus Stahl. Sicherlich luxuriös aber auch überbordend, das Maß sprengend und jedem anderen SUV an Strahlkraft überlegen. Die Idee wird weltweit als «too much» geächtet, der Lagonda SUV wird eine Idee bleiben.

Zwei Fotos, eine Absicht: Der Lagonda kehrt zurück

2014, Mitte Juli schickt Aston Martin zwei Fotos in die Welt. Eine Seitenansicht und ein Foto der Produktionsanlage in Gaydon. Man erkennt die Absicht. Eine gigantische Limousine, sehr lang, sicher über sechs Meter, vorn und hinten deutliche Überhänge, dazwischen eine deutliche gestreckte Kabine mit viel Innenraum und der Linie eines Coupés. 20- oder 21-Zoll-Räder, unter der Motorhaube ist Raum für 12 Zylinder und entsprechende Kräfte. Im Fond wird der Abstand zwischen Knie und Vordersitz wohl enorm sein, Platz für reichlich Luxus und Technik. Aston Martin wird auch bei der Ausstattung einige Grenzen überschreiten. Wie damals in den Siebzigern.

Noch gibt es keine Daten und Fakten

Noch gibt es keine Daten und Fakten. Nur so viel, die Limousine soll zunächst als streng limitierte Serie in der Golf-Region angeboten werden. Sicherlich mit allerlei Individualisierungs-Möglichkeiten. Die Technik wird aus dem Flaggschiff, dem Vanquish entnommen. Die Erfahrungen mit dem Rapide bezüglich Fahrwerk und Balance werden hilfreich sein. Der Preis sollte irgendwo bei 350.000 und 450.000 Euro liegen. Das alles ist Spekulation, aber die Zeiten für Über-Drüber-Autos sind recht gut, Rolls-Royce und Bentley freuen sich über gute Zahlen und wenn bald Mercedes-Benz AMG die Technik nach Gaydon liefert, werden sich die Kunden über neue Motoren und dazu gehörige Getriebe freuen können.

Dieser Artikel erschien zuerst in unserer Schwester-Publikation «World's Luxury Guide».