Hoch und erhaben sitze ich am Steuer des neuen Range Rover Hybrid. Angenehm abgekoppelt vom übrigen Verkehr, kann ich das Fahrgefühl erleben, das vor mir prominente Menschen wie Prinz Charles, Bond-Darsteller Sean Connery oder das Supermodel Kate Moss genossen. Sogar DDR-Despot Erich Honecker soll jegliche Berührungsangst gegenüber kapitalistischen Luxusprodukten vergessen haben, wenn es um den Range Rover ging: Er liess sich gerne in diesem Wagen zur Jagd chauffieren.
Hoch und erhaben sitze ich also am Steuer dieses Autos, und unweigerlich erinnere ich mich daran, wie die ersten Range Rover Anfang der siebziger Jahre über die Strasse rollten. Mein Vater erkor das Auto umgehend zu seinem Traumfahrzeug und malte sich aus, wie toll es wäre, damit in die Greyerzer Berge zu fahren. Ich war im Alter, in dem man alles uncool findet, was dem Vater gefällt. Eine Ausnahme gab es: den Range Rover.
Position Bodenblech
März 2015, Kerenzerberg über dem Walensee. Ich habe den Drehring des Range Rover auf den Sport-Modus gesetzt und drücke das Gaspedal auf Position Bodenblech hinunter. 340 PS sorgen für Vorschub, agil lässt sich das Auto bergauf um die Kurven jagen und zeigt beinahe Sportwagenqualität. Der Diesel-Sechszylinder leistet in Kombination mit dem Elektromotor ein Drehmoment von 700 Newtonmetern, ein beachtlicher Wert. Vor allem aber: Die Rundsicht ist genial, der Komfort fast schon übertrieben.
Die Sache mit dem Komfort ist genetisch Ehrensache. Charles Spencer King, damals Chefingenieur für die Personenwagen-Division bei Rover, hatte die Vision für einen ganz neuen Fahrzeugtyp: den komfortablen Geländewagen. Die Geländeleistungen des Land Rover hatten ihn überzeugt, doch das Daktari-Auto empfand er auf Strassen als knochenbrecherisch, spartanisch und ungemütlich. Also erfand er das erste SUV, lange bevor es den Begriff SUV überhaupt gab.
Inzwischen hat das Auto zugelegt. 29 Lautsprecher sorgen für feinen Musikgenuss, die Sitze können den Rücken massieren, diverse Programme stehen dafür zur Verfügung. Es gibt Ebenholzdekor, exklusives Leder, ein beheiztes Holz- oder Lederlenkrad – alles, was die Luxussparte hergibt, ist grosszügig vorhanden.
Man fühlt sich wie ein Schlossbesitzer in diesem Auto. Man würde sich gerne ein paar schöne Pferde zulegen. Der Range Rover zöge sie im Anhänger bis nach Ascot. Locker. Stilvoll.
Range Rover Hybrid
Antrieb: V6-Hybrid-Diesel-Motor
Leistung: 250 kW (340 PS)
Höchstgeschwindigkeit: 218 km/h
Beschleunigung von 0 auf 100: 6,9 s
Verbrauch: 6,4 Liter Diesel
Preis: ab 148 500 Franken