Bei diesem Sneaker ist der Name Programm: Seit seiner Markteinführung 1969 behauptet sich der «Superstar» als Bestseller und zählt heute zu den bekanntesten Schuhmodellen aller Zeiten. Neben ihrer klassischen Form und Unverwüstlichkeit, waren es buchstäblich «grosse» Männer, die den Kult-Sneakern von Adidas einst zum Durchbruch verhalfen.
Wir schreiben das Jahr 1969 und seit den All Stars von Converse, die schon damals völlig retro waren, hat es kein Sneakermodell mehr gegeben, dass es vom Basketballplatz auf die Straße geschafft hätte. Diese Marktlücke veranlasste Adidas ein Modell zu entwerfen, das sowohl technologisch als auch ästhetisch den damaligen Zeitgeist aufgreifen und für Profi-Sportler wie Laien gleichermaßen attraktiv sein würde.
Adidas: Der «Superstar» der NBA
Es entstand der welterste Low-top Basketballschuh mit einem Vollleder-Exterieur, abriebfester Sohle und stabiler Gummikappe. Letztere brachte den Superstars auch ihren amerikanischen Spitznamen «Shell Tops» (zu Deutsch: Muschelkappen) ein. Top-Spieler der NBA wurden gebeten den neuen Schuh beim Training zu testen und waren derart angetan vom Tragekomfort, dass sie begannen den Superstar publikumswirksam bei Ligaspielen vorzuführen. Unter ihnen Basketball-Legende Kareem Abdul-Jabbar. Nur wenige Jahre nach Einführung sollten die Low-Tops von 75 Prozent aller NBA-Athleten getragen werden.
Adidas Superstar in die Verlängerung: Basketball meets Hip Hop
Der Superstar hatte seine Fischgräten-Sohlenabdrücke längst auf den Kaugummis städtischer Bürgersteige eingeprägt, als sich eine neue Subkultur anschickte die Erfolgsgeschichte fortzuschreiben. Das Rap-Trio Run-D.M.C. spülte Hip Hop 1983 ins Massenbewusstsein und machte sportlich inspirierte Street-Wear bühnentauglich. Quantensprünge, ohne die die heutige Musikindustrie kaum vorstellbar wäre.
Die ersten Werbe-Deals zwischen Rappern und Weltkonzernen
Die Rapper bedienten sich einer wenig bekannten Gefängnis-Ästhetik und trugen ihre Shell Tops vorzugsweise ohne Schnürsenkel, was den Hype um die Sneaker erneut befeuerte. Den endgültigen Liebesweis erbrachten Run-D.M.C. ihren Lieblingsschuhen mit dem Song «My Adidas» (1986). Erst viele Jahre später unterzeichneten die Künstler einen offiziellen Sponsoring-Vertrag mit Adidas im Gegenwert von einer Million US-Dollar. Hierbei handelte es sich um den ersten größeren Werbe-Deal zwischen Rappern und einem Weltkonzern.
Die hundert Superstar-Gesichter
Im Jahre 2005 feierte Adidas den 35. Geburtstag seiner hippen Treter mit einer Sonderkollektion. Mit dabei waren unter anderem Modelle, die eine Hommage an bekannte Musiker wie Ian Brown, die Red Hot Chill Peppers und natürlich Run-D.M.C. darstellten. Außerdem wurden bildende Künstler wie Andy Warhol oder Graffiti-Maler Lee Qunones mit eigenen Modellen gewürdigt, ebenso wie international bedeutende Metropolen. Mittlerweile steht das 45. Jubiläum der Superstars ins Haus, wir sind gespannt, was sich der Sportartikelhersteller aus Herzogenaurach dann ausdenken wird.
Dieser Artikel erschien zuerst in unserer Schwester-Publikation «World's Luxury Guide».