Michael Kägi wollte schon immer Unternehmer werden und hatte geldwerte Ideen: Als Teenager betrieb er im Keller eine Minibar und oben in seinem Zimmer einen Verleihservice für Discozubehör. Den Eltern zuliebe liess er sich zum Lebensmittelingenieur ausbilden. Geworden ist aus ihm aber ein Computerfreak. Erst verkaufte er erfolgreich selbst gebaute Computer, dann entwickelte er Services für Handys. Der erste wurde 1998 in Form eines SMS-Infodienstes des Eishockeyvereins EV Zug aufgeschaltet. Als die New Economy zu blühen anfing, war Kägis Firma Minick Pionierin für interaktive mobile Anwendungen. Alexander Falk, damals Chef von Distefora und als Wunderknabe hochgejubelt – bis er wegen Betrugsverdacht im Gefängnis landete –, kaufte Minick und machte Kägi, der bis dahin 2500 Franken im Monat verdient hatte, zum Millionär. Minick explodierte von acht auf hundert Mitarbeiter. Zu viel, zu schnell, zu gross: Kägi stieg aus, Minick sackte ab. Ein Jahr später kaufte Kägi mit Kollegen Minick zurück, halbierte die Löhne des Topmanagements, baute 100 der 130 Stellen wieder ab und schrieb erneut schwarze Zahlen. Als ein Investor und Kägis Kollegen ihre Anteile verkaufen wollten, flatterten zahlreiche Angebote ins Haus. Die Swisscom erhielt den Zuschlag, Kägi wurde deren Angestellter. «Das war kein Zustand», sagt er. Nach einer Pause («ich war auf Reisen») meldete er sich diesen Frühling zurück. Seine neue Firma heisst Klangwandel, ist spezialisiert auf Multiroom-Musiksysteme und DAB-Radios – und bereits rentabel.

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