Während die Aufmerksamkeit von Fussballbegeisterten WM-bedingt erst in den letzten Wochen Richtung Brasilien gelenkt wurde, haben Schweizer Geschäftsleute das grösste Land Südamerika schon längst für sich entdeckt. Brasilien ist für Schweizer Manager Reisedestination Nummer 1 in Lateinamerika.

Derzeit haben 41,6 Prozent aller Flüge von Schweizer Geschäftsreisenden nach Lateinamerika Brasilien als Ziel, wie eine Auswertung des Geschäftsreiseanbieters AirPlus zeigt. Das Land des Sambas liegt damit weit vor Mexiko, das es auf einen Anteil von 16 Prozent bringt. Je 8 Prozent der Geschäftsreisen aus der Schweiz nach Lateinamerika gehen nach Kolumbien und Argentinien.

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Wachstum von 12,5 Prozent im ersten Quartal

In den ersten Monaten des laufenden Jahres ist die Zahl der Reisen nach Brasilien weiter stark gestiegen. AirPlus hat in einer Statistik fürs erste Quartal ein Wachstum gegenüber dem Vorjahr von 12,5 Prozent berechnet.

Wenn Geschäftsreisen nach Brasilien gehen, ist São Paulo die wichtigste Destination: 71 Prozent der Geschäftsreisen haben diese Stadt als Endziel. Der Geschäftsreisedienstleister AirPlus hat zudem festgestellt, dass 66,8 Prozent der Geschäftsreisenden Business Class buchten, was deutlich über dem Durchschnittswert von 50 Prozent für Interkontinental-Strecken liege.

Wichtigster Handelspartner in Lateinamerika

Das rege Interesse an Brasilien dürfte aber wenig mit der Fussball-WM zu tun haben. Denn das Land ist der wichtigste Handelspartner der Schweiz in Lateinamerika: Für 2,2 Milliarden Franken kaufte es im vergangenen Jahr Waren und Dienstleistungen aus der Schweiz. Dagegen sind die Importe aus Brasilien mit 842 Millionen Franken vergleichsweise bescheiden.

Die Exporte aus der Schweiz bestehen dabei hauptsächlich aus Gütern der Pharma- und Chemiebranche, derweil umgekehrt mehrheitlich Agrargüter importiert werden.

AirPlus ist nach eigenen Angaben ein führender internationaler Anbieter von Lösungen für das Geschäftsreisen-Management. Die Tochtergesellschaft der Lufthansa zählt weltweit gegen 42'000 Unternehmen zu ihren Kunden und beschäftigt mehr als 1100 Mitarbeiter. Sie verdient an Geschäftsreisen vorab via Kreditkartenkommissionen.

(sda/vst)