Als der Rinderwahnsinn erstmals für Schlagzeilen sorgte, war für Armin Mattli klar, dass sich die Kosmetikindustrie weg von tierischen und hin zu pflanzlichen Wirkstoffen entwickeln würde. Mattli ist Besitzer der Fünfsterneklinik La Prairie und verdient mit Frischzellenkuren seit vielen Jahren ein Heidengeld. Eine Revitalisationswoche in der Klinik ausserhalb von Montreux kostet pro Person mindestens 17 500 Franken. Gebucht wird dieses Angebot von den Schönen und Reichen aus aller Herren Ländern.

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Gemeinsam mit Gérard Fontaine, der vierzig Jahre lang in den Labors der Klinik gearbeitet und auch die exklusive Kosmetiklinie La Prairie mitentwickelt hat, begann Mattli vor zwölf Jahren eine Forschungsreise in die Pflanzenwelt. Ziel war es, eine Substanz zu finden, die hautverjüngend wirkt wie tierische Zellen. Entdeckt haben sie diese in der Wurzel der Iris. «Diese Zellen enthalten sogar noch mehr Enzyme und Proteine als die Zellen einer Plazenta», sagt Mattli.

Sie entwickelten ein Verfahren, das es ihnen erlaubt, den reinen Zellinhalt der schönen Blumen zu gewinnen. Damit unterscheidet sich Mattlis Iriszellen-Extrakt wesentlich von anderen handelsüblichen Pflanzenwirkstoffen: Es enthält nur das Innere der Iriszelle und sonst keine einzige pflanzliche Faser.

Mattli und Fontaine versetzten Crèmes und Lotionen mit den Iriszellen und tauften ihre Erfindung Swiss Perfection. Die Kosmetiklinie ist zu 100 Prozent Swiss made, das gilt sogar für die Iris. Die Blumen wachsen in den Gärten des Château de Vullierens. Das Schloss ist Anfang des 18. Jahrhunderts im Herzen des Kantons Waadt erbaut worden und befindet sich bis heute in Privatbesitz.

Mit Swiss Perfection lancierte Mattli eine neue Generation von zellularen Kosmetikprodukten gegen Hautalterung. Als Erstes versuchte er sein Glück in Asien: «Dort wird ‹made in Switzerland› hoch geschätzt», sagt er. Nachdem seine Kosmetiklinie in Hongkong, Taiwan, Japan, Korea, Singapur und Russland eingeführt worden ist und da sie auch in der Schönheitsklinik La Prairie «mit grossem Erfolg zum Einsatz kommt» (Mattli), ist sie seit ein paar Monaten nun auch in einigen ausgewählten Schweizer Parfümerien erhältlich, zum Beispiel bei Osswald an der Zürcher Bahnhofstrasse.

In einer kleinen Fabrik in Courgeveaux bei Murten FR werden die Crèmes, Seren und Lotionen von Swiss Perfection in kleinen Mengen mit einem aufwändigen Verfahren hergestellt – und sind sündhaft teuer: Ein Töpfchen Augencrème (15 ml) kostet 138 Franken, eine Tube Bodylotion (200 ml) 125 Franken und ein Tiegel Hals- und Décolletécrème (30 ml) 145 Franken. Das teuerste Angebot ist das Perfect-Lift-Set. Es besteht aus einem Serum (30 ml) sowie einer Crème (50 ml) und kostet 695 Franken. Das Set ist der absolute Verkaufsschlager.