Fragt man die Stars der Ski- und Snowboardszene nach dem besten Wintersportgebiet, bekennen sich alle zu ihrem Heimatberg. Riesenslalomweltmeister Michael von Grünigen lässt nichts über den Rellerli bei Schönried-Gstaad kommen. Bernard Russi kennt gute Gründe für Andermatt, betont jedoch als Verantwortlicher für die WM-Pisten am Corviglia-Hang auch die Vorteile der Destination St. Moritz. Gian Simmen, Olympiasieger in der Snowboard-Halfpipe, schwingt am liebsten über die Hänge seines Arosa. Und auch Pirmin Zurbriggen weiss, was sich gehört, und nennt die Freeruns auf dem Zermatter Skiberg Stockhorn zuallererst.

Wir wollten es genauer wissen: Welcher Schweizer Winterort setzt derzeit die Massstäbe? Wer hat in den letzten Jahren die intelligenteste Entwicklung durchgemacht, qualitativ am meisten in die Zukunft investiert? Wo macht das Skifahren am meisten Spass? Um diese Fragen zu beantworten, haben wir das Gesamtangebot von Davos, Zermatt, St. Moritz, Verbier, Gstaad sowie der Alpenarena Flims/Laax/Falera mittels eines einheitlichen Bewertungsschemas unter die Lupe genommen
«Schweizer Top-Winterorte im BILANZ-Test».

Nicht nur Meinungen sollten zählen, sondern vor allem Fakten: Wie abwechslungsreich sind die Pisten? Werden alle Schwierigkeitsgrade abgedeckt? Muss mit Staus an den Liften und mit Gedränge auf den Pisten gerechnet werden? Was wird Nichtskifahrern geboten? Ist alles auf die Masse angelegt, oder findet man gemütliche Hütten und Möglichkeiten für stilvolles Après-Ski? Wie präsentiert sich das Angebot empfehlenswerter Restaurants und Night-Spots? Gibt es in jeder Hotelkategorie Häuser mit hohem Gegenwert pro Stern? Wir haben mit zwei Dutzend Tourismusdirektoren gesprochen und mit zahlreichen Reiseprofis, die das Gras wachsen und den Schnee fallen hören.

St. Moritz: Die Macht des Mythos
St. Moritz, Zermatt, Gstaad – die Schweizer Winterorte der obersten Gütekategorie scheinen das richtige Konzept im Verdrängungskampf gegen die österreichischen Skiresorts gefunden zu haben. Das Revival der Klassiker wird sich in diesem Winter fortsetzen; das ist derzeit nicht nur in der Mode zu beobachten, sondern auch im Tourismus: Traditionelle Ferienorte wie Nizza oder Cannes waren in diesem Sommer hip wie kaum je zuvor. Die «alten» einheimischen Wintersportorte sind auf dem besten Weg, sich zu neuen Legenden zu entwickeln.

St. Moritz, diese «Extravaganz der Kulturgeschichte», ist wieder an der Spitze angelangt – wo es 1864 war, als der Hotelpionier Johannes Badrutt die Wintersaison in den Bergen erfand. Auslöser zum neuen Selbstbewusstsein und zur Qualitätsoffensive des berühmten Ortes war der Entscheid für die Durchführung der Skiweltmeisterschaften im Februar.

Zwei Chancen haben sich damit aufgetan: Bewegung ins Engadin zu bringen und dem Engadin die Tür zur Welt weiter zu öffnen. So hat die Gemeinde St. Moritz 300 Millionen Franken in neue Transport-, Schnee- und Restaurationsanlagen im Skigebiet investiert. Dazu kam ein Investitionsschub von rund 700 Millionen Franken im Tal – das spektakulärste Zeugnis dafür ist Sir Norman Fosters Chesa Futura. St. Moritz führte nicht nur zweimal die Olympischen Winterspiele und dreimal die Alpine Ski-WM durch, sondern beweist mit der erneuten WM-Saison 2003 seine Kernkompetenz im Ski- und Schneesport.

Die Vorzüge von St. Moritz können in den Hochglanzbroschüren nachgelesen werden – vom «Top of the World»-Gefühl im «Champagnerklima» mit 322 Sonnentagen im Jahr bis zum «grössten Event-Angebot der Alpen». «St. Moritz ist einfach ‹grand›», strahlt Touristikchef Hanspeter Danuser, dem man falsche Bescheidenheit nicht nachsagen kann: «Heute sind wir weltweit klar die Nummer eins am Berg. Eine simple Frage der Investition.»

Tatsächlich ist St. Moritz ein Klassiker auf der Höhe der Zeit: Im BILANZ-Test erhält St. Moritz in keiner Kategorie weniger als sieben von zehn Punkten. Das Sport-Handbuch «ADAC Ski Guide 2002» gibt St. Moritz/Engadin als einzigem Wintersportgebiet fünfmal fünf Sterne mit Bestnoten in allen fünf Bewertungssäulen: «Ski Alpin», «Snowboard extra», «Langlauf», «Wanderwege» und «Après-Ski». Etwas verhaltener urteilt das Ratingunternehmen Skiresort Service International www.skiresort.de, das mit deutscher Gründlichkeit das sportliche Angebot aller bedeutenden Winterorte getestet hat: St. Moritz schneidet mit 42 von 50 Punkten gleich gut ab wie etwa die Alpenarena Flims/Laax/Falera – besser als Davos und schlechter als Zermatt, das als die führende Skidestination der Schweiz ausgezeichnet wird.

Sicher ist, dass St. Moritz die wertschöpfungsstärkste Ferienregion der Schweiz ist: Im Winter lässt ein Gast durchschnittlich 1000 Franken pro Tag liegen, was sich durch den hohen Anteil von Hotels im Verhältnis zur Parahotellerie erklärt sowie durch die hohe Konzentration an Vier- und Fünfsternhotels. Der Tummelplatz der elitären Globetrotter pflegt den Mythos, dass es schon immer etwas teurer war, genussvoll zu sündigen.

Auch der Steuerertrag liegt mit 3797 Franken pro Einwohner hoch (im Vergleich: 4302 Franken in Sils Maria, 3109 Franken in Laax, 2453 Franken in Davos), und wer einmal im Engadiner Vorzeigerestaurant Jöhri’s Talvo die Rechnung begleichen musste, wird an die Yuppie-Eskapaden in den späten Achtzigern erinnert. Die Pelzmanteldichte in St. Moritz ist die höchste aller Alpenorte. Vor allem die Jeunesse dorée Norditaliens demonstriert hier, was sich mit Papas Kreditkarte alles anstellen lässt: Modeshopping und Nightlife wie in einer Weltstadt. Die Kulinarik in den Restaurants und Skihütten hält mit. Ein Extraspass ist der Après-Ski in der versnobten Hoteldiva Badrutt’s Palace.

Kritikpunkte gibt es allerdings auch bei der Nummer eins. St. Moritz beeindruckt mehr durch seine Umgebung als durch sein Ortsbild: Vor allem im unteren Ortsteil beleidigen Plattenbauten wie in Zürich Schwamendingen das Auge. Die Hotelpaläste laufen Gefahr, vor lauter alten Zöpfen und verkrusteten Strukturen den Anschluss an die Zukunft zu verpassen. Mit der Eröffnung des neuen Kempinski Grand Hotel des Bains besteht die Hoffnung, dass frischer Wind ins Tal kommt. Vor allem bei den mehrheitlich austauschbaren Drei- und Viersternhäusern herrscht Tristesse.

Zermatt: Dem Ideal eines Skiortes nahe
Die Vorteile von Zermatt liegen in seinem Understatement. Das autofreie Alpendorf hat kein glamouröses Image wie St. Moritz, dafür eine lockere Atmosphäre, jede Menge abwechslungsreiche, zusammenhängende Pisten auf 1620 bis 3900 Metern über Meer sowie die grösste Hüttendichte der Schweiz. Und über allem thront das Matterhorn.

Die Kurdirektoren sämtlicher Alpendestinationen beneiden Zermatt um diesen Berg. Die Hauptschwierigkeit im Tourismusgeschäft, neue Gäste auf einen Ort neugierig zu machen, fällt hier weg. Das Matterhorn ist für Menschen aus aller Welt so verführerisch wie ein Stück Toblerone.

Trotz 1,7 Millionen Übernachtungen im Jahr konnte sich Zermatt seine Gemütlichkeit und seinen Charme bewahren – ein wenig altmodisch, behäbig – und dennoch trendy bei der internationalen Travellergilde. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer ist mit 5,5 Tagen hoch (Winter), Tagestouristen und der damit verbundene Rummel fehlen während der Wintermonate fast ganz. Die Hotels werden meist von den Besitzerfamilien geführt, was eine persönlichen Ambiance garantiert. Abends findet das Leben nicht hinter verschlossener Tür statt, sondern in Dutzenden von Lokalen entlang der Dorfstrasse, wo ein relaxtes Flair herrscht. Die Persönlichkeiten mit klingendem Namen – es sind nicht weniger als in St. Moritz – bleiben hier inkognito. «Wir verkaufen unsere Gäste nicht», verspricht der 32-jährige Kurdirektor Roland Imboden.

Zermatt hat Gemeinsamkeiten mit Lech am Arlberg. «Lech musste sich unlängst noch als langweilig und rückständig belächeln lassen, weil kein lautes Eventmarketing und kein Ballermann in den Alpen geboten wurde», meint der Schweizer Kurdirektor Urs Kamber, der zuvor in der Region Sargans den Markenartikel Heidiland aufgebaut hat. Die Entwicklung in Österreich gibt Kamber Recht: Während unkontrolliert gewachsene Winterspasszentren wie Ischgl und Sölden im letzten Winter mit stark rückläufigen Auslastungszahlen kämpften, erfreuten sich St. Anton und Lech über Umsatzuwächse bis zehn Prozent.

Wie St. Anton und Lech investiert Zermatt konsequent in Qualität statt in Quantität. Die finanziellen Probleme der Burgergemeinde sind weitgehend gelöst, nach der Fusion der Bergbahnen werden 80 Millionen Franken in die Modernisierung der Transportanlagen gesteckt und alle Bügellifte durch Sesselbahnen ersetzt.

Gstaad: Lebkucken für Lebensfrohe
Den grössten Schritt nach vorne hat Gstaad gemacht. Der berühmteste Ferienort im Berner Oberland hat kräftig in die Infrastruktur investiert und das Dorfzentrum in eine Fussgängerzone verwandelt. Durchs Dorf zu flanieren, wird zum Spiel des Sehen-und gesehen-Werdens, trotzdem ist alles sehr familiär, fast wie in einem Ferienlager für die oberen Zehntausend. Alle Häuser sind im Chaletstil gebaut, und es wird peinlichst darauf geachtet, dass das Ortsbild so bleibt. Kommt man abends in Gstaad an, wirkt das verschneite Dorf mit seinen beleuchteten Dachgiebeln wie ein verzuckerter Lebkuchen.

Come up, slow down. Da die Skiregion Gstaad–Saanenland–Simmental relativ tief gelegen ist, wird sie vermehrt für Genuss-Skifahrer und -Snowboarder positioniert. «Leute, die nicht nur das Wochenabo herausfahren wollen, sondern auch das Savoir-vivre schätzen», sagt Tourismusdirektor Roger Seifritz und ergänzt: «31 Prozent unserer Wintergäste stehen gar nie auf den Ski.» Abgesehen vom 3000 Meter hohen Gletscher Les Diablerets (20 Ski-Shuttle-Minuten von Gstaad entfernt), ist der Schnee schnell weg, oft muss mit Schneekanonen nachgeholfen werden. Ein Fakt, der Seifritz in Trab hält. So setzte er in den letzten Jahren alles daran, vermehrt Sommergäste nach Gstaad zu locken – mit zahlreichen Top-Anlässen (Allianz Suisse Open, Menuhin-Festival, Beachvolleyball-Turnier usw.). Inzwischen werden im Sommer zwei Fünftel des Jahresumsatzes und die Hälfte der Logiernächtezahlen erzielt. Von dieser Wertschöpfung im Sommer kann die Alpenkonkurrenz nur träumen.

Das Angebot heimeliger Beizli ist top – allen voran das «Wasserngrat» neben dem legendären «Eagle Club». Das Verhältnis von «Gault Millau»-Punkten zur Bettenzahl ist unübertroffen. Im kommenden Sommer wird der französische Starkoch Alain Ducasse gar ein «Spoon des Neiges» eröffnen – ein Restaurantkonzept, bei dem jeder Gast aus dem Angebot sein persönliches Mahl zusammenstellen kann. Die Hotels entwickeln sich erfreulich: vom «Gstaad Palace» über die «Alpine Lodge» bis zum Grand Hotel Bellevue, wo sich der Zahnimplantatehersteller Thomas Straumann seinen Traum einer Designherberge realisiert hat. Im «GreenGo», dem Nachtclub des «Palace», trifft man während der Winter-Hochsaison ein Jetset-Konzentrat wie nur in Paris oder London bei grossen Premieren. Trotzdem ist Protzen unerwünscht.

Verbier: Sportlich mit Klasse
Kein anderes Wintersportgebiet kann Verbier in puncto Skigebiet den Schnee reichen. Höllisch steile Hänge, knochenbrecherische Tiefschneefelder, abwechslungsreiche Buckelpisten und die Traumabfahrt vom Mont Fort – was in den vier südlichen Seitentälern der Rhone unter der Bezeichnung «Les Quatre Vallées» aufgebaut wurde, treibt Skifans Tränen der Freude in die Augen. Bei 400 Kilometern zusammenhängenden Pisten auf zwischen 1350 und 3330 Metern Höhe finden auch gemütliche Carver und Snowboard-Cracks alles, was sie für ein Mega-Schneevergnügen brauchen.

Im privilegiert sonnigen Chaletdorf Verbier herrscht ein harmonisches Compositum mixtum aus sportlichem Jungvolk und Bonvivants aus aller Welt. Während in der schräg gegenüber liegenden, betonierten Trabanten-Ferienstadt Crans-Montana die Italiener dominieren, ist die Vielfalt der Internationalität in Verbier schweizweit einmalig. Die Menschen sind unkompliziert und weltoffen, das snobige Getue überlässt man gerne anderen Orten. Was der grössten Wintersportregion der Schweiz fehlt, sind gute Berghütten. Diese sind hier auf Masse angelegt, das Essen ist oft eine Zumutung. Auch im Dorf hat Verbier in Sachen Gastronomie einiges aufzuholen: Ansprechende Restaurants sind rar, und als feines Hotel empfiehlt sich lediglich das aufwändig renovierte «Chalet d’Adrien». Die Erklärung liegt auf der Hand: In Verbier wohnt man nicht im Hotel, sondern mietet sich eines der zahlreichen Chalets.

Davos: Trendig und traditionell zugleich
Wenn es eine schneesichere Region in der Schweiz gibt, dann ist es Davos. Selbst im vergangenen Winter präsentierte sich Davos ganz in Weiss. Mit 14 000 Einwohnern und 24 000 Gästebetten ist Davos der grösste Winterferienort der Alpen und als grösster Steuerzahler im Kanton so etwas wie die heimliche Bündner Hauptstadt. Das Ambiente ist städtisch, optisch gefördert durch das baulich reglementierte Davoser Flachdach. Der Angebotsfächer ist enorm und die Saison fast ganzjährig – auf Grund des wachsenden Konferenzgeschäftes mit derzeit 960 Veranstaltungen im Jahr.

Tourismusdirektor Armin Egger spricht von einer «genialen Mischung aus Stadt und Land» – und davon, dass hier «diverse Szenen gut nebeneinander Ferien machen können». Von Adagio bis Nervenkitzel ist in sechs Skigebieten alles zu haben. 320 Kilometer präparierte Pisten, 75 Kilometer Langlaufloipen und 84 Kilometer Winterwanderwege rund um das höchstgelegene Städtchen Europas sorgen für Abwechslung und sportliches Flair.

«Höchste Qualität auf allen Ebenen», wie sie im Strategiepapier von Armin Egger steht, wird jedoch nicht geboten. So zählt Davos für Feinschmecker nicht zu den Top-Zielen. Die Hotellerie begeistert kaum und setzt auf hohe Belegungszahlen um jeden Preis – mit Erfolg: Davos wartete im Sommer 2002 zum Vorjahr mit einem Wachstum von vier Prozent auf, während Graubünden durchschnittlich acht Prozent im Minus lag. Die Wartezeiten an den Talstationen der überalterten Seilbahnen sind oft unerträglich. Zudem stellt Davos jetzt das unrentable Skigebiet Schatzalp/Strela bis auf weiteres ein. Der Slogan «Where the world meets» mag während der fünf Tage des WEF zutreffen, sonst begegnen sich in Davos vorwiegend Zürcher und Süddeutsche.

Flims/Laax/Falera: Boarder-Nirwana
Ob die Alpenarena Flims/Laax/Falera zu den grossen Adressen in den Alpen zählt, darüber scheiden sich die Geister. Unbestritten ist die Qualität des Ski- und Snowboardgebiets und das überdurchschnittliche Gesamtangebot am Berg. Während das Magazin «Facts» von «Europas innovativstem Wintersportort» schreibt, schüttelt mancher Tourismusprofi den Kopf über den grassierenden Jugendwahn und den Alleingang des Schnee-Unternehmers Reto Gurtner. Die Situation ähnelt derjenigen im österreichischen Ischgl: Der Berg gehört praktisch einer Person, die macht, was sie will, und allen sagt, wo es langgeht. Zwar gibt es offiziell einen Tourismusdirektor, der hat faktisch aber nur Hampelmannfunktionen. «Die Harmonie zwischen dem Berg und den Beherbergern ist nicht mehr da», kritisieren Insider den fehlenden Dialog in der Region. Jedenfalls sind die Einheimischen weit entfernt vom positiven Grundgefühl in St. Moritz, wo dank der WM plötzlich jeder mit jedem im Ort zusammenarbeiten muss.

Die Ausrichtung der Alpenarena auf die Boarderszene mag klar sein, die Event-Schiene für das junge konsumfreudige Publikum richtig, das Fun- und Lifestyle-Angebot im Skizirkus um den Crap Sogn Gion wegweisend, aber wenn die Hoteliers und Restaurateure unten im Dorf nicht zum Mekka für Massen von Snowboardern werden wollen, wird das zum Problem. Auch der Wildwuchs von neuen Ferienwohnungen in der Region scheint nicht mit der Nachfrage koordiniert, wie ein Blick in den Immobilienteil der Zeitungen beweist. Zudem ist der extreme Überhang der Parahotellerie in Kombination mit billigen Unterkünften eine denkbar schlechte Voraussetzung für Qualitätstourismus und eine gesunde Wertschöpfung.

Allen sechs Wintersportorten gemeinsam ist die steile Karriere von vergessenen Alpennestern zu perfekten Dienstleistungszentren. Die Tourismusdirektoren machen einen guten Job und arbeiten mit grosser Professionalität an der Profilierungsstrategie und der unverwechselbaren Identität ihrer Destinationen.

Allerdings: Der Filz vor Ort ist stark, das Angebot der Leistungsträger nicht immer befriedigend, jede Neuerung wird negativ vermerkt, oft herrscht ein Kampf alle gegen alle. Urs Kamber, Tourismusdirektor im österreichischen Lech, bekräftigt: «Zu viele Anbieter in den Bergdörfern wursteln sich konzeptlos und am wirtschaftlichen Abgrund durch, anstatt ihr Produkt klar zu positionieren. Es brauchte ein paar schlechte Winter, damit die Leute wirklich zum Umdenken kämen.»
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