Die 300 Reichsten der Schweiz haben fürwahr keinen Anlass zu klagen. Im dritten aufeinanderfolgenden Jahr hat ihr Gesamtvermögen zugelegt, diesmal gleich um 6,5 Prozent oder um 31,1 Milliarden Franken. Nicht weniger als 512,4 Milliarden Franken befinden sich im goldenen Topf. Das ist der zweithöchste Vermögensstand seit 24 Jahren. So lange fühlt BILANZ den in der Schweiz wohnenden Reichsten bereits auf den Zahn. Nur 2007 lagen die Gesamtvermögen mit 529 Milliarden Franken noch etwas höher.

Die 300 Reichsten profitierten 2012 von kräftigen Kursgewinnen an den Aktienbörsen. Dazu gesellten sich der starke Immobilienmarkt in der Schweiz, die immer noch hohe Nachfrage in der Schmuck- und Uhrenbranche sowie der ungebrochene Boom im Kunsthandel. An einem enormen Vermögensschub können sich vor allem die Top Ten erfreuen. Alleine die zehn Reichsten der Schweiz wurden in diesem Jahr um 21 Milliarden Franken reicher. Zusammen besitzen sie ein Vermögen von 141 Milliarden.

Bereits im elften aufeinanderfolgenden Jahr führt der Schwede Ingvar Kamprad, der seit langem im Welschland lebt, die Liste der 300 Reichsten an. Sein Möbelhaus Ikea profitiert von der Konjunkturschwäche, Umsatz und Ertrag steigen. Wie auch das Vermögen des 86-Jährigen: Ikea sowie weitere Firmen und Vermögenswerte repräsentieren einen Wert von 38 bis 39 Milliarden Franken, 3 Milliarden mehr als 2011.

Neu an zweiter Stelle liegt Jorge Lemann. Der Sohn eines nach Brasilien ausgewanderten Käsehändlers aus dem Emmental registriert einen Vermögenszuwachs von nicht weniger als 9 Milliarden auf 17 bis 18 Milliarden Franken. Den Geldsegen verdankt der Brasilien-Schweizer hauptsächlich seinem voluminösen Aktienpaket an Anheuser-Busch InBev; die Titel des weltgrössten Bierkonzerns haben im Jahresvergleich zeitweise um 80 Prozent zugelegt. Dagegen wurden die Familien Hoffmann und Oeri mit einem Vermögen von 16 bis 17 Milliarden Franken auf Rang drei abgedrängt, obwohl der Wert ihrer Roche-Beteiligung um 3 Milliarden gestiegen ist.

In diesem Jahr präsentiert BILANZ 14 neue Personen oder Familien, die mindestens 100 Millionen Franken besitzen; so viel ist nötig, um in der Liste Einlass zu finden. Die 14 Debütanten bringen zusammen ein Vermögen von 9,1 Milliarden Franken mit. Der glamouröseste Name unter den Zuzüglern ist jener von Lily Safra. Nach dem gewaltsamen Tod ihres Gatten, dem Bankier Edmond Jacob Safra, zog sie von Genf nach Monaco. Nun ist die reiche Bankierswitwe in die Calvinstadt zurückgekehrt, im Gepäck ein Vermögen von 1 bis 1,5 Milliarden Franken. Frisch aufgeführt mit 100 bis 200 Millionen Franken ist auch die Familie Läderach aus Glarus, die den gleichnamigen Schokoladehersteller führt. Mit demselben Vermögen ist seit 2012 dank seines Schoggijobs als Chef von Lindt & Sprüngli auch Ernst Tanner in der Liste der 300 Reichsten der Schweiz zu finden.

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