Nach heftigen Umsatzeinbrüchen und dem Wegzug mehrerer Läden steigt offenbar das Interesse von Marken und Händlern an der teuersten Shoppingmeile im Land wieder. «Wir verspüren Aufwind», freut sich Michael Dressen, Ladenflächenvermittler beim Immobiliendienstleister CBRE.
 
Das Comeback hat zwei Stützen. Eine ist die Rückkehr der zahlungskräftigen Touristen. Die vielen Terroranschläge, der starke Franken und die erschwerten Visa-Beschaffungen für Chinesen liessen 2016 die Umsätze purzeln. Jetzt sind die Touristen zurück, wie neue Zahlen vom Bundesamt für Statistik zeigen. Im ersten Halbjahr stiegen die Übernachtungen von Chinesen im Vergleich mit dem Vorjahreszeitraum um 11,6 Prozent und jene von US-Amerikanern um 10,8 Prozent. Die Inder legten sogar um 24,8 Prozent zu.

Neue Flagship Stores für Onlineshopper

Die zweite Stütze hat ausgerechnet mit dem Onlinehandel zu tun. Stichwort Showroom-Effekt: «Viele Händler, die den E-Commerce-Kanal ausgebaut haben, konzentrieren sich jetzt wieder auf Toplagen, um mit den Kunden direkt in Kontakt zu treten», weiss Dressen. Sie nehmen viel Geld in die Hand, um ihre Flagship Stores für die Onlineshopper zum Erlebnis zu machen. Die Ladenmieten für kleinere Flächen sind darum kaum gesunken, Quadratmeterpreise von bis zu 10´000 Franken pro Jahr sind noch immer Realität.
 
Neuerdings überbieten sich die Marken mit Pop-up Stores. Seit Oktober testet Ikea eine solche temporäre «Erlebniswelt» in Ladenform. In der ehemaligen Franz-Carl-Weber-Filiale haben sich die norwegische Sportmarke Kjus und der Schweizer Wohnaccessoires-Händler Einzigart vorübergehend eingerichtet.
 
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