Es sind diese Bilder von gezeichneten Gesichtern, die jedes Jahr um die Welt gehen. Wenn die 176 gestarteten Radrennfahrer an der diesjährigen Tour de France wieder unnachgiebig die steilen Berge der Alpen und der Pyrenäen hinaufkraxeln, wird das zuschauende Volk besonders gebannt vor den Bildschirmen sitzen. Es fiebert dann mit ihren Helden auf dem Velosattel mit, fasziniert von deren unbedingtem Willen, schneller als der Rest zu sein. «Rennen werden von dem gewonnen, der am meisten leiden kann», sagte einst der fünfmalige Tour-de-France-Sieger Eddy Merckx.
So sehr nach aussen der Sport und das Spektakel des prestigeträchtigsten Radrennens der Welt im Vordergrund steht, geht es während der drei Tour-Wochen auch ums kühle Geschäft – und das eigentlich seit Anbeginn. 1903 rief die französische Sportzeitung «L’Auto» die Tour de France ins Leben, um die eigene Auflage zu steigern, was ihr auch gelang. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs nutzte die Nachfolgezeitung «L’Équipe» das Radrennen als Vermarktungsplattform – jedoch mehr schlecht als recht. Die Durchführung der Tour de France war lange defizitär.