Die sozialdemokratische Parteichefin Mette Frederiksen könnte nach der Parlamentswahl in Dänemark künftig in Kopenhagen das politische Sagen haben. Ihre Sozialdemokraten wurden bei der Wahl am Mittwoch stärkste Kraft.

Der von ihnen angeführte linksgerichtete rote Block kommt auf eine Parlamentsmehrheit. Damit befinden sich die dänischen Sozialdemokraten in einer ganz anderen Position als etwa die kriselnde SPD in Deutschland.

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Frederiksen, die von den dänischen Medien meist «Mette F.» genannt wird, wäre nach ihrer Parteikollegin Helle Thorning-Schmidt die zweite Frau, die Ministerpräsidentin Dänemarks würde. Mit 41 Jahren wäre sie ausserdem die bislang jüngste Person an der Spitze einer dänischen Regierung.

Seit 2001 im dänischen Parlament

Aufgewachsen ist die Politikerin in einem Arbeiterviertel in Aalborg. Sozialdemokratische Werte lagen ihr von klein auf im Blut, wie sie selbst sagt. Ins dänische Parlament wurde sie erstmals 2001 gewählt. Unter Thorning-Schmidt war Frederiksen von 2011 bis 2014 erst Arbeits- und bis zur Wahl 2015 anschliessend Justizministerin.

Die Sozialdemokraten wurden bei der Parlamentswahl vor vier Jahren zwar stärkste Kraft, verloren aber die Regierungsmacht. Frederiksen übernahm dann von Thorning-Schmidt die Parteiführung.

Strikte Einwanderungspolitik

Politisch unterscheiden sich die dänischen Sozialdemokraten unter Frederiksen von anderen Genossen in Europa etwa durch eine striktere Einwanderungspolitik. Frederiksens Ziel ist eine Minderheitsregierung. Das würde sie manövrierfähiger machen: Je nach Vorhaben könnten sie sich um Stimmen des linken oder des bürgerlich-liberalen Lagers bemühen.

Aus einer früheren Ehe hat Frederiksen zwei Kinder. Sie ist mit dem Filmfotografen Bo Tengberg verlobt.

(sda/ccr)