Gotta Catch ’Em All – schnapp sie dir alle: So lautet der Titelsong der Serie rund um die berühmten Minimonster Pokémon. Das japanische Franchise gehört zu den bekanntesten Marken der Welt. Die wichtigsten Produkte sind neben den Spielen für die Konsolen von Nintendo die vier mal drei Zentimeter kleinen Pokémon-Karten. Sie haben eine grosse Fangemeinde und sind unter Sammlern heiss begehrt. So wechselte kürzlich eine Karte mit dem Feuer-Pokémon Glurak aus der ersten Edition in den USA für mehr als 300'000 Franken den Besitzer. Angeblich hatte der Verkäufer der Karte sie im Jahr 2009 für nur 650 Franken erstanden.  

Pascal Landolt gehört zu den Fans der fantastischen Wesen mit speziellen Kräften. Für ihn ist das Sammelhobby zum Beruf geworden. Gemeinsam mit einer Gruppe Pokémon-begeisterter Freunde betreibt er die Plattform Cardcollectors.ch, über die er Pokémon-Karten verkauft, tauscht, schätzt und sogenannte Gradings abwickelt. Zudem betreibt Landolt einen gleichnamigen Youtube- und Twitch-Kanal.

«Ich kannte Pokémon aus meiner Kindheit, mein Sammelhobby habe ich aber viel später, im Jahr 2016, begonnen», erzählt der 35-Jährige. Für ihn sind Pokémon-Karten Kunstwerk und Geldanlage zugleich. «Mein Grossvater war Kunstmaler, ich habe diese Handwerkskunst schon immer geschätzt. Bei den Pokémon-Karten sieht man, dass die Künstler und Künstlerinnen viel Zeit investiert haben, um die Pokémons immer wieder neu in Szene zu setzen», sagt er. 

Besondere Momente der Erinnerung

Landolt hat mittlerweile einen hohen fünfstelligen Betrag in Pokémon-Karten investiert. «Es gibt einfach so einen Glücksmoment, wenn man herausfindet, dass man auf das richtige Produkt gesetzt hat», sagt er. Hat man den richtigen Riecher, sind die Renditen beeindruckend: Ein limitiertes Set aus Japan, das Landolt vor ein paar Jahren für 40 Dollar gekauft hat, ist heute 2500 Dollar wert – der Einsatz hat sich mehr als versechzigfacht.

Natürlich wird nicht jede Karte mit der Zeit so wertvoll. «99 Prozent der Karten bewegen sich bei einem Wert von 1 bis 5 Cent. Trotzdem ist mir noch nie eine Karte untergekommen, die sich seit dem Preis beim Markteintritt im Wert nicht nach oben entwickelt hat», sagt Landolt. Grundsätzlich gilt: Je seltener, älter und besser erhalten eine Pokémon-Karte ist, desto mehr Geld bezahlen Sammler und Sammlerinnen dafür. Vor allem Exemplare mit Pikachu und Glurak sind in der Community beliebt. 

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