Die documenta 14 kommt ziemlich alt daher. Ein grosser Teil der vertretenen Künstler ist schon tot. Die ältesten Teilnehmer sind weit über 90, unter 30 ist nur ein Rapper.
Die documenta gilt als Gradmesser für neue Tendenzen in der zeitgenössischen Kunst. Bei der documenta 14 in Kassel und Athen sind mehr als 230 Künstlernamen gelistet. Allerdings sind mehr als 60 von ihnen bereits tot. Erst kurz vor dem Start der documenta an ihrem diesjährigen zweiten Standort Athen starb im März Beau Dick, ein indigener Kanadier, dessen rituelle Masken Aufsehen erregten.
Unter 30 ist nur ein Rapper
Von einer jungen documenta kann man 2017 also nicht reden. Zwar gibt es gut 160 Teilnehmer, doch keiner von ihnen ist unter 30. Zwischen 30 und 40 Jahre alt sind nur etwa ein Dutzend Künstler. Der wohl jüngste documenta-Teilnehmer ist im engen Sinne kein gestaltender Künstler, sondern ein griechischer Rapper mit ghanaischen Wurzeln: der 1991 in Athen geborene Negros Tou Moria.
Auffällig auf der documenta 14 ist, dass einige hochbetagte Künstler dabei sind. Allein drei Teilnehmer sind 90 Jahre und älter: Die wohl älteste Künstlerin dürfte die 96 Jahre alte Choreographin Anna Halprin sein. Die rumänische Künstlerin Geta Brătescu ist 91 Jahre alt und startet international jetzt durch. Auch die 1922 in Wien geborene Malerin und Collage-Künstlerin Elisabeth Wild, die in Guatemala lebt, ist derzeit international in Ausstellungen vertreten.
Zwischen 80 und 90 Jahre alt
Zwischen 80 und 90 Jahre alt sind Künstler wie Tomaso Binga (geb. 1931), der Klangkünstler Alvin Lucier (geb. 1931), der Komponist Joaquin Orellana (geb. 1930), der Kölner Konzeptkünstler Hans Haacke (geb. 1936) sowie die 84-jährige Yoko Ono, eine der wenigen weltbekannten Namen bei der documenta.
Senioren scheinen derzeit den aktuellen künstlerischen Diskurs entscheidend mitzuprägen. So wurde kürzlich an der Biennale Venedig der deutsche Künstler Franz Erhard Walther aus Fulda als bester Künstler mit dem Goldenen Löwen ausgezeichnet. Walther ist 77 Jahre alt.
(sda/ccr)
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