Liebe Leserinnen und Leser

Für Millionen von Menschen ist Hillary Rodham Clinton Inbegriff einer selbstbewussten, eigenständigen und modernen Frau. Die ehemalige First Lady war zu keinem Zeitpunkt bloss die Gattin an der Seite des US-Präsidenten Bill Clinton. Sie verfolgt bis heute eine eigene politische und berufliche Karriere und hat dennoch nie ihre Familie verleugnet. Vor allem aber hat sie den wohl härtesten persönlichen Tiefschlag, die Affäre ihres Gatten Bill mit Monica Lewinsky, zumindest gegen aussen hin, mit Würde getragen. Für viele Amerikaner ist es längst keine undenkbare Vorstellung mehr, Hillary könnte dereinst ein zweites Mal ins Weisse Haus einziehen – nicht mehr als First Lady, sondern als erste Präsidentin der Vereinigten Staaten von Amerika. Dass die heutige US-Senatorin das Cover einer Sonderausgabe der BILANZ ziert, die sich besonders an eine weibliche Leserschaft richten will, ist also nur folgerichtig: Sie ist das Symbol der erfolgreichen Frau schlechthin.

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Wäre Hillary Clinton eine Businessfrau, würde sie zweifellos zu den einflussreichsten Managerinnen der Welt gehören. Da sie aber Berufspolitikerin ist, erscheint sie nicht in unserer Liste der Top-Business-Women – 75 an der Zahl –, die wir in allen Ländern auf allen Kontinenten recherchiert haben. Dies war unser Anspruch: in einer Sondernummer der BILANZ speziell für die Frauen zu zeigen, in wie vielen Unternehmen in den verschiedensten Branchen überall auf der Welt heute Managerinnen an der Spitze stehen.

Warum eine BILANZ-Sonderausgabe mit dem Titel Frauen-BILANZ? Eine berechtigte Frage. Die Antwort ist einfach: Es gibt Themen, die Frauen ganz speziell interessieren. Männer aber ebenso – gerade wenn diese Themen in besonderem Masse Frauen betreffen. Vorausgesetzt, man schreibt nicht über den Lippenstift, der karrierefördernde Wirkung haben könnte, oder über das typisch weibliche Auto, sofern es das überhaupt gibt.

Nein, wir schreiben über das, was uns interessiert. Über das, von dem wir glauben, dass es unsere Leserschaft interessiert – die Leserinnen im Besonderen, aber auch die Leser. Über Erfolg, den Frauen haben. Über Grenzen, an die Männer stossen. Über Investoren, die für einmal weiblich sind. Und über Hoteliers, die sich um die Wünsche und Bedürfnisse der reisenden Frau kümmern.

Grund zur Euphorie besteht für Frauen allerdings nach wie vor nicht. Dies zeigt exemplarisch unser Beitrag über Hoffnungsträgerinnen und darüber, was aus ihnen geworden ist. Elisabeth Kopp, Lilian Uchtenhagen, Beatrice Wehrhahn, Jacqueline Fendt, Ursula Koch: Lang ist die Liste mit Namen von Frauen, die einst hochgejubelt wurden und von denen man plötzlich nichts mehr hört. Nur tragen sie selber selten Schuld daran.

Davon lassen sich Frauen jedoch immer weniger abschrecken, wie eine Studie vom Gottlieb Duttweiler Institut belegt. Vielmehr handeln Frauen zunehmend wie Männer und erobern sich Führungspositionen.

Die vorliegende Sonderausgabe richtet sich speziell an die Frau. Wir wünschen Ihnen viel Spass bei der Lektüre.