Das Gesellenstück als Salesman lieferte Frank Marthaler als «Gymeler» ab. Für die Maturazeitung akquirierte er Anzeigen so erfolgreich, dass die Klassenkasse schliesslich im Geld schwamm. «Wir machten 3000 Franken Gewinn», erzählt er, «alle anderen Klassen fuhren mit ihren Zeitungen Verluste ein.» Nahe liegend, dass der quirlige Berner Betriebswissenschaften studierte. Und nahe liegend, dass er sich auch heute noch in seinem Lieblingsfach tummelt: dem Verkauf. Und dies seit gut zwei Jahren bei einem Unternehmen, das mitten in einem epochalen Umbau steckt: bei der Post, die sich mit einer gewaltigen Anstrengung vom behäbigen Staatsbetrieb zum kompetitiven Anbieter entwickeln muss.
Die Post machte dem damals 35-Jährigen 1999 das richtige Angebot zur richtigen Zeit. Der damalige Post-Chef Reto Braun hatte festgestellt, dass die Post ihre grössten Kunden nicht ihrer Bedeutung entsprechend betreute, und suchte eine Führungskraft zum Aufbau des Key-Account-Managements. «Zum einen hat mich die Aufgabe fasziniert, an der Transformation dieses bisher monopolistisch agierenden Unternehmens mitzuwirken», sagt Frank Marthaler. «Zum anderen sah ich, dass ich in dieser Position meine Erfahrungen mit Grosskunden einsetzen und in einem neuen Umfeld fruchtbar machen konnte.»
Marthaler stieg bei der Post ein, organisierte ein branchenfokussiertes Strategic Account-Management – und stellte sich (und seinen Kunden) bald einmal die Frage, wie die Post im verschärften Wettbewerb und trotz technologischen Entwicklungen, die das angestammte Post-Geschäft beschneiden, zu neuen Wachstumschancen komme. «Irgendwann fiel das Stichwort Hauspost», erinnert er sich. Und mit dem Stichwort fiel bei Frank Marthaler gleich auch der Groschen.
«Als ich 1994 nach vier Jahren Verkaufstätigkeit bei IBM Schweiz zu EDS wechselte, war mein wichtigstes Motiv, dass ich von der Zukunft des Outsourcings überzeugt war. Die Konzentration auf Kernkompetenzen ist die logische Antwort auf zwei wirtschaftliche Trends: die zunehmende weltweite Arbeitsteilung und den Free Flow der Informationen übers Internet. Deshalb ist für mich Outsourcing keine Mode, sondern eine Chance, die Kraft auf die eigenen Stärken zu konzentrieren.» Zu dieser Perspektive passte die Idee des Hauspost-Outsourcings perfekt. Denn welches Unternehmen sieht in der Organisation der Hauspost seine Kernkompetenz – ausser die Post?
Im April 2000 gründete Frank Marthaler die MailSource, im gleichen Jahr gelang die Akquisition der Swisscom als gewichtiger Erstkunde, weitere Schweizer Firmen (zum Beispiel Reka, Ringier) stiessen dazu, und seit Mitte 2001 kümmert sich eine italienische Tochter von Rom und Mailand aus um die gesamte interne Post des ENI-Konzerns. Geschäftsführer Jürg Wunderli (Frank Marthaler holte den EDS-Kollegen ins Post-Boot) ist vor eineinhalb Jahren mit einem Fünferteam gestartet. Heute zählt die MailSource 220 Mitarbeiter und setzt dieses Jahr 20 Millionen Franken um. Nächstes Jahr sollen es 35 Millionen sein. «Klar», sagt Marthaler, «handelt es sich aus Sicht der Post um ein Nischengeschäft. Aber es ist heute schon rentabel, und es hat ein schönes Potenzial.» Ideen zu dessen weiterem Ausbau sind vorhanden – wie auch der nötige Drive. «Bei der MailSource», sagt ihr zielstrebiger Gründer, «wird in nächster Zeit die Post ordentlich abgehen.»
Erfolgsfaktoren
Timing Als ersten Arbeitgeber wählte Frank Marthaler die IBM Schweiz, die damals Studienabgänger noch mit der Aussicht auf eine Lebenskarriere anwarb. Marthaler kletterte die IBM-Leiter Stufe um Stufe hoch. Und wechselte dennoch 1994 zur damals noch kleinen EDS Schweiz, weil er deren Geschäftsmodell des Outsourcings von Informatikleistungen als visionär empfand. In den nächsten fünf Jahren wuchs die EDS beinahe explosiv; Frank Marthaler stieg zum Direktor Sales & Marketing auf. Zur Post wechselte Frank Marthaler zum Zeitpunkt, als diese Ernst machte mit der Hinwendung zum offenen Markt – und dafür Leute brauchte, die bereits erfolgreich in hart umkämpften Märkten tätig waren.
Teamgeist «Ich war ein mässiger Schüler», gesteht Frank Marthaler, «ich habe halt immer lieber getschuttet.» Er stürmte für den FC Köniz und später für die Nachwuchsmannschaft des FC St. Gallen (Trainer: Helmut Johannsen), musste den Fussballsport dann einer Verletzung wegen auf kleinere Flamme zurückfahren – aber die Einstellung, dass sich Siege nur im Team erringen lassen, ist ihm bis heute geblieben. «Als Einzelgänger», sagt er, «kommt man nicht weit. Ich hatte bisher immer das Glück, begeisterungsfähige Teams zu finden, die einer gemeinsamen Vision folgen und damit Erfolg haben.»
Die Post machte dem damals 35-Jährigen 1999 das richtige Angebot zur richtigen Zeit. Der damalige Post-Chef Reto Braun hatte festgestellt, dass die Post ihre grössten Kunden nicht ihrer Bedeutung entsprechend betreute, und suchte eine Führungskraft zum Aufbau des Key-Account-Managements. «Zum einen hat mich die Aufgabe fasziniert, an der Transformation dieses bisher monopolistisch agierenden Unternehmens mitzuwirken», sagt Frank Marthaler. «Zum anderen sah ich, dass ich in dieser Position meine Erfahrungen mit Grosskunden einsetzen und in einem neuen Umfeld fruchtbar machen konnte.»
Marthaler stieg bei der Post ein, organisierte ein branchenfokussiertes Strategic Account-Management – und stellte sich (und seinen Kunden) bald einmal die Frage, wie die Post im verschärften Wettbewerb und trotz technologischen Entwicklungen, die das angestammte Post-Geschäft beschneiden, zu neuen Wachstumschancen komme. «Irgendwann fiel das Stichwort Hauspost», erinnert er sich. Und mit dem Stichwort fiel bei Frank Marthaler gleich auch der Groschen.
«Als ich 1994 nach vier Jahren Verkaufstätigkeit bei IBM Schweiz zu EDS wechselte, war mein wichtigstes Motiv, dass ich von der Zukunft des Outsourcings überzeugt war. Die Konzentration auf Kernkompetenzen ist die logische Antwort auf zwei wirtschaftliche Trends: die zunehmende weltweite Arbeitsteilung und den Free Flow der Informationen übers Internet. Deshalb ist für mich Outsourcing keine Mode, sondern eine Chance, die Kraft auf die eigenen Stärken zu konzentrieren.» Zu dieser Perspektive passte die Idee des Hauspost-Outsourcings perfekt. Denn welches Unternehmen sieht in der Organisation der Hauspost seine Kernkompetenz – ausser die Post?
Im April 2000 gründete Frank Marthaler die MailSource, im gleichen Jahr gelang die Akquisition der Swisscom als gewichtiger Erstkunde, weitere Schweizer Firmen (zum Beispiel Reka, Ringier) stiessen dazu, und seit Mitte 2001 kümmert sich eine italienische Tochter von Rom und Mailand aus um die gesamte interne Post des ENI-Konzerns. Geschäftsführer Jürg Wunderli (Frank Marthaler holte den EDS-Kollegen ins Post-Boot) ist vor eineinhalb Jahren mit einem Fünferteam gestartet. Heute zählt die MailSource 220 Mitarbeiter und setzt dieses Jahr 20 Millionen Franken um. Nächstes Jahr sollen es 35 Millionen sein. «Klar», sagt Marthaler, «handelt es sich aus Sicht der Post um ein Nischengeschäft. Aber es ist heute schon rentabel, und es hat ein schönes Potenzial.» Ideen zu dessen weiterem Ausbau sind vorhanden – wie auch der nötige Drive. «Bei der MailSource», sagt ihr zielstrebiger Gründer, «wird in nächster Zeit die Post ordentlich abgehen.»
Erfolgsfaktoren
Timing Als ersten Arbeitgeber wählte Frank Marthaler die IBM Schweiz, die damals Studienabgänger noch mit der Aussicht auf eine Lebenskarriere anwarb. Marthaler kletterte die IBM-Leiter Stufe um Stufe hoch. Und wechselte dennoch 1994 zur damals noch kleinen EDS Schweiz, weil er deren Geschäftsmodell des Outsourcings von Informatikleistungen als visionär empfand. In den nächsten fünf Jahren wuchs die EDS beinahe explosiv; Frank Marthaler stieg zum Direktor Sales & Marketing auf. Zur Post wechselte Frank Marthaler zum Zeitpunkt, als diese Ernst machte mit der Hinwendung zum offenen Markt – und dafür Leute brauchte, die bereits erfolgreich in hart umkämpften Märkten tätig waren.
Teamgeist «Ich war ein mässiger Schüler», gesteht Frank Marthaler, «ich habe halt immer lieber getschuttet.» Er stürmte für den FC Köniz und später für die Nachwuchsmannschaft des FC St. Gallen (Trainer: Helmut Johannsen), musste den Fussballsport dann einer Verletzung wegen auf kleinere Flamme zurückfahren – aber die Einstellung, dass sich Siege nur im Team erringen lassen, ist ihm bis heute geblieben. «Als Einzelgänger», sagt er, «kommt man nicht weit. Ich hatte bisher immer das Glück, begeisterungsfähige Teams zu finden, die einer gemeinsamen Vision folgen und damit Erfolg haben.»
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