Science-Fiction liegt im Trend. Ob im Reality-Game oder im futuristischen Blockbuster, fremde Wesen aus fernen Galaxien begeistern mit übermenschlicher Intelligenz und schier unerschöpflicher Kraft. Doch bisweilen schlafen auch sie, die Aliens, erholen sich von ihren Strapazen und tanken neue Energie. Dabei scheinen sich die Superhirne im schlibbrigen Kokon besonders gut zu erholen; in neonfarbener Geliermasse, so die Fantasie, schlafen die Muskelpakete besonders gut.
Das Wissen aus der Fiktion – das Know-how aus Science-Fiction – macht sich die Firma Flexside AG zu eigen; wer gescheit ist, so lautet ihr Credo, schläft auf Gel. Seit 1998 hat sich das Unternehmen aus Seedorf UR auf die Produktion von Gelbetten spezialisiert und profitiert von einer regen Nachfrage verteilt über alle Altersstufen. «Junge Menschen, die vor ihrer Hochzeit stehen, kaufen unsere Produkte», sagt Philipp Gamma, Geschäftsführer von Flexside. «Aber im gleichen Mass interessieren sich auch ältere Leute, die ihren Rücken schonen möchten.»
Variable Gel-Dichte
Die Gelmasse, die Flexside für ihre Betten verwendet, wird aus einem Granulat hergestellt, welches sich durch Mischen mit Wasser in eine dickflüssige Masse verwandelt. Dabei kann die Gelkonsistenz variiert werden: Wünscht der Kunde eine festere Dichte, wird mehr Granulat beigemischt; mag er es aber weicher, kann ein wenig Salzwasser das Gel entsprechend verdünnen. Von der chemischen Wechselwirkung profitiert der Kunde auch im Fall eines Umzugs: Mischt er der Gelmasse eine vorgegebene Menge an Salzwasserlösung bei, wird die Gelmasse flüssig – so flüssig, dass er sie über einen Schlauch dem Abwasser zuführen kann. Das hierfür nötige Entleer-Set kann der Klient im Unternehmen Flexside in Seedorf UR mieten. Vor der Verflüssigung der Gelmasse ist die Bettstatt stolze 20 Kilogramm schwer. Danach kann die Vinyl-Matratze leicht zusammengefaltet werden, und der Transport der einzelnen Bettbestandteile bereitet dem Kunden keine Mühsal mehr.
Allein der Tragekomfort von Gelbetten kann der Kunde nicht nur bei einem Umzug, sondern in jeder einzelnen Nacht am eigenen Leib erfahren.
So streicht Philipp Gamma den Vorzug eines Gelbetts gegenüber einer konventionellen Bettstatt heraus: «Es gibt viele Theorien aus der Schlafforschung. Im Grunde aber muss man nur logisch überlegen: Wir stehen den ganzen Tag, haben also einzig an den Füssen Druckstellen und ansonsten eine optimale Blutzirkulation. Ruhen wir uns aber im harten Bett aus, drückt es, wo wir am schwersten sind, und die Blutzirkulation ist gehemmt.» Demgegenüber ist der Körper auf einem Gelbett optimal gelagert, weil die Gelmasse beim Liegen nicht komprimiert wird, sondern verdrängt. Dank dem Prinzip der Verdrängung werden exponierte Körperteile wie die Schultern, das Becken und die Hüften auch ohne Gegendruck gestützt; der Schläfer – so verspricht die Firma Flexside – hat das Gefühl zu schweben.
Dank der hohen Viskosität ist Gel auch ein optimaler Wärmespeicher. Im Wechselspiel mit dem Klimanetz, das dank Reissverschluss auf der Matratze haftet, wird die Körpertemperatur von der obersten Schicht der Gelmasse aufgenommen, und der Schläfer profitiert – ob im Sommer oder im Winter – von einem idealen Bettklima. Zwar können all jene Klienten, die es besonders heiss mögen, den Betttyp FeelFLEX mit einem handelsüblichen Bettwärmer und den Typ FeelFREE auch mit einer Heizung aufwärmen. Aber grundsätzlich macht die Beschaffenheit des Gels die künstliche Erwärmung obsolet.
Bei der irdischen Entrückung in ausserirdischer Manier verliert auch die Zeit an Bedeutung, denn der Schlaf im Gelbett ist für viele Jahre gewährleistet. Geschäftsleiter Philipp Gamma: «Bei einer minimalen Pflege bietet das Gelbett von Flexside auch in 10, 15, ja in 20 Jahren noch die gleiche Liegequalität.» Derart triumphiert die Bettstatt aus dem Hause Flexside über das althergebrachte Federbett. Gamma: «Kein Bett, das auf dem Prinzip der Federung aufgebaut ist, kann dies bieten. Spätestens nach zehn Jahren muss die Matratze ersetzt werden, weil sich Tiere im Schaumstoff angesammelt haben oder die Federung lahmt.»
Eine lohnenswerte Investition
Das Gelbett von Flexside ist nicht nur der Gesundheit dienlich, sondern umgerechnet auch gar nicht so kostspielig. Philipp Gamma erklärt: «Ein Gelbett von Flexside, das 15 Jahre Bestand hat, kostet den Kunden nur noch rund 70 Rappen pro Nacht und ist insofern eine Investition, die sich lohnt.» In ferner Zukunft vielleicht noch viel mehr: Sollte die Welt dereinst von ausserirdischen Wesen besucht werden, ist es schicklich, den intelligenten Gästen eine Liegestatt zu bieten, die ihrer würdig ist.
www.flexside.ch
Die exponierten Körperteile werden im Gelbett auch ohne Gegendruck gestützt: Der Schläfer meint zu schweben.