Die Hotellerie in Basel konnte sich freuen. Es wird das grösste Meditationsseminar, das es je gegeben hatte, verkündete der Veranstalter Younity, der sich als «erwachsenes Startup» bezeichnet, mit der «Aufgabe, Menschen zu helfen, ein erfülltes, erfolgreiches und friedvolles Leben zu führen». 8100 Zuhörer waren vergangenes Wochenende für den zweitägigen Event in die St. Jakobshalle in Basel geströmt, Menschen aus 57 Nationen. Es war ein einkommensstarkes, gebildetes Publikum, das Joe Dispenza live erleben wollte – in vorderster Reihe die deutsche Fernsehmoderatorin Katja Burkard.
In einer Zeit, wo jeder gestresst und überarbeitet ist, fällt es schwer, den Geist zur Ruhe zu bringen. Meditation spricht daher Menschen an. Joe Dispenza bewirtschaftet gekonnt eine Marktlücke. Denn der 61-Jährige kombiniert eine jahrtausendealte, fernöstliche Weisheit mit der Wissenschaft. Im Frontalunterricht dozierte er stundenlang auf der Bühne über den Einfluss der Meditation auf das Gehirn, untermauert mit Erkenntnissen der Neurowissenschaft. Das ist nicht neu. Studien dazu gibt es zahlreiche. Das ist clever, denn der Amerikaner nimmt ein freies Gut und verkauft es teuer. Sehr teuer.