Ein Grossvater aus Zhengzhou (China) hat seinem Enkelsohn in Heimarbeit einen Lamborghini gebaut. Weil der Enkel des als «Alter Guo» bekannten Mannes nicht auf dem Gepäckträger eines Mopeds oder Fahrrads zur Schule gebracht werden sollte, kam es zu der skurrilen Konstruktion.
Der billigste Lamborghini der Welt
Innerhalb von sechs Monaten schweisste der ehemalige Bauer aus der Provinz Henan den Mini-Lambo in der heimischen Garage zusammen. Zwei weitere Kleinstwagen folgten, nachdem Familienmitglieder neugierig wurden. Die geschätzten Kosten pro Stück beliefen sich auf umgrechnet weniger als 600 Euro, weil der Hobby-Konstrukteur aus China nur gebrauchte und recycelte Teile verwendete. Die Stahlteile sind von Hand geschnitten, mit einer hydraulischen Presse geformt und geschweisst. Die Lamborghini-Abzeichen und Schriftzüge für Motorhaube, Heck und Lenkrad hat sich der coole Opa im Internet gekauft. Drei Knöpfe zieren das Lenkrad: Links und rechts für die Hupe, der mittlere Knopf schaltet zwischen Vorwärts- und Rückwärtsgang um.
Keine Strassenzulassung für den Spielzeugwagen
Nicht nur der Antrieb des Autos, der aus Teilen von zwei Elektro-Mopeds besteht, ist elektrisch, auch die charakteristischen Flügeltüren und das regendichte Verdeck sind mit Strom betrieben. Der Lamborghini hat, ganz sportwagenuntypisch, sogar eine Anhängerkupplung. Den passenden Anhänger hat Guo natürlich auch selbst gebaut. Die örtliche Verkehrspolizei wurde durch den Medienrummel um das Fahrzeug auf den Plan gerufen: Es wurde mitgeteilt, dass der Lambo als Kinderspielzeug durchgeht, und von daher in Parks und verkehrsberuhigten Strassen gefahren werden darf. Bei einem Ausflug auf die Hauptstrassen der 8,5-Millionen-Stadt droht jedoch eine Geldstrafe. Kein Problem für Guo, der mit dem Sportwagen ohnehin nur seinen Enkel in die nahegelegene Schule fahren will.
Dieser Artikel ist zuerst in «Auto Bild» erschienen.