«Jetzt ist die Schweiz eine Gefangene Grossbritanniens», sagt der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses Elmar gegenüber «Bilanz». Der dienstälteste Europaparlamentarier macht der Schweiz nach dem Brexit-Votum keine Hoffnungen: «Der Brexit überlagert jetzt einfach alles, nicht nur die Schweizer Fragen.»
«Personenfreizügigkeit ist einer der Grund- und Kernsätze»
Die EU würde die in der Schweiz diskutierten Lösungsvarianten mit Inländervorrang, Kontingenten, Höchstzahlen oder Schutzklauseln nicht akzeptieren: «Die Personenfreizügigkeit ist in der Europäischen Union einer der Grund- und Kernsätze. Das ist Primärrecht, nicht Sekundärrecht.»
Eine Abfuhr erteilt er auch der Idee, dass die Schweiz als Testlabor dienen könnte. Zu einer einseitigen Umsetzung der Zuwanderungsartikels sagt Brok: «Wenn es unmittelbar spürbar wird, könnte es ein Vertragsverletzungsverfahren geben.»
*Der deutsche Christdemokrat Elmar Brok (70) gilt als wichtigster Aussenpolitiker des Europäischen Parlamentes, er ist Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses. Brok trat schon als Schüler in die CDU ein. Er studierte im schottischen Edinburgh und sitzt seit der ersten Legislaturperiode im Europaparlament. Dort begleitete er Helmut Kohls Europapolitik. Zeitweise war er Europabeauftragter des Medienkonzerns Bertelsmann. Er ist Präsident der Union der Europäischen Föderalisten, die für ein Europa der starken Regionen eintritt. Brok ist verheiratet und hat drei Kinder
Das vollständige Interview mit Elmar Brok über Brexit-Briten ohne Plan, Schweizer Illusionen und die Prinzipientreue der EU, lesen Sie in der neuen «Bilanz», ab Freitag am Kiosk oder mit Abo jeweils bequem im Briefkasten.