Seit Januar ist die Schweizer Uhrenlandschaft um eine Marke reicher: Norqain. Sie ist das Baby von Ben Küffer (31), vormals Brandmanager von Breitling, die seit April 2017 der britischen Private-Equity-Gesellschaft CVC gehört.
An Norqain ist, ausser dass sie neu ist, nichts neu: solide mechanische ETA-Werke, schönes Design, solide Bauweise, Swiss made, Kostenpunkt: 1500 bis 4000 Franken. Wer darauf gewartet hat? «Niemand», sagt Küffer, «aber davon wollten wir uns nicht beirren lassen.»
NHL-All-Stars tragen Norqain
Wir, das sind er und sein Vater Marc Küffer, langjähriger CEO und Mitinhaber von Roventa-Henex in Tavannes, wo die Norqain-Uhren hergestellt werden. Junior und Senior besitzen die Mehrheit an der Marke. Mit dabei ist auch Ted Schneider, Sohn des Ex-Breitling-Besitzers Théodore Schneider. Und Mark Streit, Schweizer Eishockeylegende und Stanley-Cup-Sieger. Er ist investiert, sitzt im VR und weibelt als «Business Development Director» mit Küffer für die Nidauer Marke.
Dank ihm tragen die 44 NHL-All-Stars nun eine Norqain, und zwar eine personalisierte: Die Plakette am Stahlgehäuse kann nämlich graviert werden – eine zeitgeistige Idee, wie auch Küffers Streben, mit Abenteuern eine Community an die Marke zu binden. Der Startschuss dafür fällt im April: Da wird er eine Matterhorn-Besteigung mit dem Schweizer Extrem-Bergsteiger Andreas Steindl ausschreiben.
Renommierte Händler führen Norqain
Uhrenhändler reagieren auf den Newcomer wie erhofft: Nun, da grosse Brands die Distribution offline wie online zunehmend selber managen, gibt es in den Auslagen wieder Platz für unabhängige Marken. Die Bilanz nach nur zwei Monaten: Renommierte Händler wie Kirchhofer in Interlaken, Galli in Zürich, Spinnler in Basel, Sonderegger in Bern und Granden wie Westime in Los Angeles, Govberg in Philadelphia führen Norqain.
Küffer sagt, das Ziel für 2019 sei schon erreicht. Sein Fernziel? «10 000 Uhren im Jahr.»