Der Schweizer André Maeder, Leiter der deutschen Luxus-Warenhausgruppe KaDeWe und früherer Konzernchef von Charles Vögele, findet es «traurig, dass die Gruppe nicht mehr existiert», wie er gegenüber BILANZ betont. Er hatte versucht, mit einer Verjüngung von Werbung und Produkten den Niedergang aufzuhalten, musste aber nach rund zweieinhalb Jahren gehen.
Im Rückblick sagt Maeder über sein Vorhaben: «Über Details kann man immer diskutieren – aber ja, ich bin überzeugt, dass das gelungen wäre. Dazu hätte es mindestens noch fünf weitere Jahre gebraucht. In einem zweiten Schritt hätte man wohl den Brand ‹Charles Vögele› durch etwas Frischeres ersetzen müssen.»
Dicht besetzte Warenhaus-Landschaft
Die Schweizer Warenhaus-Landschaft hält Maeder für tendenziell zu dicht besetzt: «Schon Deutschland gilt mit 80 Filialen von Karstadt und 100 von Kaufhof als «overstored», und allein Manor hat 63 Häuser in einem Land, das ein Zehntel so gross ist.»
André Maeder (59) war Filialleiter bei PKZ, später Chefeinkäufer bei Charles Vögele, Gesamtleiter Ein- und Verkauf von Londons Kaufhausikone Harrods, Vorstand der Modefirmen s.Oliver und Hugo Boss, 2009 bis 2011 CEO bei Vögele, dann Retailchef bei Karstadt. Seit 2014 führt er die KaDeWe-Gruppe.
Globus findet Maeder gut positioniert «beim Sortiment, nicht Luxus, eher contemporary», und «im Bereich Food und Gastronomie ist Globus auch sehr gut». Manor hingegen laufe Gefahr, in der Mitte des Marktes gefangen zu sein.
Maeder baut die drei Häuser der KaDeWe-Gruppe in Berlin, Hamburg und München für nahezu 450 Millionen Euro um.