Der frühere Präsident des Deutschen Fussballverbands (DFB) hat eine vom brasilianischen Verband geschenkte Luxus-Uhr bei der Fifa abgegeben. Am vergangenen Sonntag flog Theo Zwanziger nach Zürich, wo er den Chronometer im Wert von 20'000 Euro Anfang der Woche auf der Geschäftsstelle der Ethik-Kommission der Fifa abgab, wie das deutsche Boulevardblatt «Bild» berichtete.
Während der Fussball-WM hatte Brasiliens Verband CBF offenbar dutzende sehr teure Uhren an wichtige Funktionäre der Fifa verschenkt. Diese wurden laut «Welt am Sonntag» von der Schweizer Uhrenmanufaktur Parmigiani Fleurier produziert, die eine offizielle Partnerin des brasilianischen Verbandes ist.
«Habe einen Fehler gemacht»
Demnach wurden die Uhren den 25 Mitgliedern des sogenannten Fifa-Exekutivkomitees angeboten, den Verbandspräsidenten der 32 Weltmeisterschaftsteilnehmer sowie den Präsidenten der Länder des südamerikanischen Verbandes Conmebol.
Der Haken: Die Ethik-Vorschriften der Fifa verbieten explizit die Annahme teurer Geschenke. Im Zweifel müssen Amtsträger Präsente ablehnen. In der aktuellen Ausage der «Sport Bild» sagte Zwanziger, der heute Mitglied des Fifa-Exekutivkomitees ist, zu dem Vorfall: «Ich habe einen Fehler gemacht, weil ich den Inhalt der Geschenktüte nicht genau überprüft habe. Ich hätte es aber auch nicht für möglich gehalten, dass so etwas nach den Entwicklungen bei der Fifa seit 2012 mit der Einrichtung einer neuen Ethik- sowie Compliance-Kommission noch möglich ist.»
Uhren sollen bis 24. Oktober zurückgegeben werden
Die Fifa hat die Beschenkten offenbar aufgefordert, die Uhr bis zum 24. Oktober zurückzugeben. Ansonsten würden Ermittlungen wegen der Verletzung der Ethik-Vorschriften der Fifa eingeleitet. Beim Weltverband läuft laut Berichten bereits intern eine Untersuchung unter Leitung von Chefermittler Michael Garcia.
(moh)