Fifa-Chef Gianni Infantino ist jedes Mittel recht, mehr Geld für den Weltfussballverband einzutreiben. Doch nun hat er im Milliardenmarkt Gaming ein Eigengoal geschossen. Mit der Folge, dass der Fifa dreistellige Millionenumsätze flöten gehen – pro Jahr.
Videospiele sind kein nerdiger Zeitvertreib für picklige Teenager. Das Durchschnittsalter in der Gaming-Community liegt in der Schweiz bei 39 Jahren, global jenseits der 40 Jahre. Und Männer sind nur leicht übervertreten an den Controllern. Vor allem: Videospiele sind ein milliardenschweres Geschäft – laut Schätzungen werden dieses Jahr rund 280 Milliarden Dollar mit Spielen für Smartphones, PCs und Konsolen umgesetzt. Mit Streaming, DVD-Verkäufen und Kinoeintritten nimmt Hollywood nicht einmal halb so viel ein.
Ein Game, 3 Milliarden Dollar Umsatz: «EA Sports FC»
Ein besonders erfolgreiches und beliebtes Spiel der Branche ist seit 1993 die Fussball-Simulation, die der börsennotierte Konzern Electronic Arts (EA) zusammen mit dem Weltfussballverband Fifa publiziert hatte. EA dürfte dieses Jahr rund 3 Milliarden Dollar allein mit diesem einen Game umsetzen – dank rund 30 Millionen verkauften Spielen und In-Game-Käufen. In der ewigen Bestenliste der am meisten verkauften Spiele liegt es auf Platz sieben.
Fast zwei Jahrzehnte lang kassierte der Fussballverband mit Sitz in Zürich fröhlich mit. Laut Experten überwies EA der Fifa pro Jahr rund 150 Millionen Dollar, um den Namen des Weltverbands für das Spiel nutzen zu können. Doch dann kam es zum Bruch zwischen den Geschäftspartnern.