Noch gilt VW-Käfer-Konstrukteur Ferdinand Porsche (1875–1951) als der grösste Autopionier mit österreichischen Wurzeln. Doch der Austrokanadier Frank Stronach (76) mit Firmen- und Wahlwohnsitz in der Zentralschweiz holt auf. Der Gründer des führenden Autozulieferkonzerns Magna International will von General Motors (GM) deren Tochter Opel übernehmen. Heute stehen knapp 75 000 Mitarbeiter auf Magnas Lohnlisten und fertigen in weltweit 240 Produktionsstätten Teile für fast alle Autohersteller. GM war einst der erste Kunde, als sich der österreichische Emigrant Stronach Ende der fünfziger Jahre in Kanada selbständig machte.
Neben technischen Fertigkeiten verfügt Stronach auch über exzellente Talente als Strippenzieher. Im Magna-Board sitzen etwa Österreichs früherer Bundeskanzler Franz Vranitzky und Ex-Weltbank-Präsident James Wolfensohn. Tochter und designierte Thronfolgerin Belinda Stronach (41) brachte es bei einem Intermezzo ausserhalb des Konzerns bis zur kanadischen Ministerin. Das politische Netzwerk nützt offenbar: Als auch Fiat-Chef Sergio Marchionne Interesse an Opel signalisierte, votierte der deutsche Aussenminister Frank-Walter Steinmeier für Stronach.