Der französische Investor Christian Mars (64) stand mit dem fetten Check parat. Sein Plan: Mit 7 Millionen Franken beim Skigebiet der Gemeinde Saas-Grund VS einsteigen. Für 3,6 Millionen wollte er sich die Aktienmehrheit an den Bergbahnen Hohsaas sichern. 3,4 Millionen bot er für die Restaurants.

Nur: Sein Angebot kam bei der Bevölkerung nicht gut an. Sowohl die Einwohnergemeinde als auch die Burgergemeinde – dazu zählen alle Bürger von Saas-Grund unabhängig vom Wohnort – erteilten der Übernahme an der Urne eine deutliche Absage, wie der «Walliser Bote» berichtet. Demnach sagten am Sonntag 81,18 Prozent der Einwohnergemeinde und 81,35 Prozent der Burgergemeinde nein zum Mars-Projekt.

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Bergbahnen standen 2018 vor dem Aus

Bruno Ruppen (70), scheidender Gemeindepräsident und CEO der Bergbahnen Hohsaas, gab sich gegenüber der Zeitung konsterniert über das klare Abstimmungsergebnis: «Wie schon vor zwei Jahren bei der Konsultativabstimmung zur Übernahme der Bergbahnen Hohsaas durch die Saastal Bergbahnen sagte die Bevölkerung deutlich Nein. Es ist wieder ein klares Ergebnis.»

Christian Mars

Die Stimmbevölkerung hat sich aber gegen einen Einstieg von Christian Mars ausgesprochen.

Quelle: Blick

Die hohe Stimmbeteiligung von 79,1 Prozent bei der Einwohnergemeinde respektive 88,4 Prozent bei der Burgergemeinde drückt aus, wie wichtig die Bergbahnen für die Gemeinde und deren Tourismus sind. Das Skigebiet hat zwei Gondelbahnen und fünf Skilifte. Es reicht bis auf 3200 Metern über Meer und hat 35 Kilometer Piste. 65 Prozent davon können künstlich beschneit werden.

Der Betrieb geht ins Geld. Und dieses ist knapp. 2018 noch stand es schlecht um die Bergbahnen Hohsaas. Die Betreiberfirma musste in die Nachlassstundung, die Gemeinde hat Geld eingeschossen, um das Überleben zu sichern.

Mars scheiterte auch in Belalp

Investor Mars sollte die Lösung sein. Monatelang haben die Veranwortlichen der Bahnen mit ihm verhandelt – hinter verschlossenen Türen. Jetzt heisst es: Zurück auf Feld eins. Dabei sind laut Ruppen in den nächsten Jahren Investitionen von rund 5,5 Millionen Franken fällig. Die Summe müssen die Bergbahnen ohne das Geld aus Frankreich stemmen.

Generell kommt Mars mit seinen Investitionsplänen im Wallis nicht wirklich vom Fleck. Eigentlich wollte er mit der grossen Kelle anrühren, brachte sich mit seiner Neuenburger Firma Compagnie des Montagnes Suisse mehrfach als möglicher Retter von Skigebieten ins Spiel. Neben Saas-Grund hat sich auch ein Investment in Belalp VS zerschlagen. Sein letztes Ass im Ärmel: In Grächen VS laufen die Gespräche noch. Wobei auch dort der Gegenwind immer stärker wird.