Charlene L. de Carvalho-Heineken | VD
Brauereien
5–6 Milliarden
Analysten in der Londoner City lästern bereits, die Brauereierbin Charlene Lucille de Carvalho-Heineken habe es innerhalb von knapp vier Jahren geschafft, die multinationale Brauereigruppe «vom Penthouse in das Kellergeschoss» zu expedieren. Die einzige Tochter und Alleinerbin des im Januar 2002 verstorbenen legendären Bierkönigs Alfred H. («Freddy») Heineken aus Perroy VD hat zuletzt in der Tat relativ abstinent agiert, während Wettbewerber wie die belgische Interbrew oder die südafrikanische SAB ein Fass nach dem anderen aufmachten. Interbrew fusionierte mit dem südamerikanischen Brauriesen AmBev zum neuen Giganten InBev; SAB schluckte die US-amerikanische Nummer zwei, Miller, flutet nun als SABMiller den Weltbiermarkt und griff sich gerade auch noch die Mehrheit von Südamerikas zweitgrösstem Gerstensaftabfüller, Bavaria. Madame de Carvalho-Heinekens Strategen begnügten sich hingegen mit kleineren Übernahmen, etwa in Russland. Über ihre persönliche L’Arche Holding in Sitten VS kontrolliert die 51-jährige Mutter von fünf Kindern den Konzern.
Athina Onassis | VD
Reederei, Beteiligungen
4–5 Milliarden
Soll Milliardenerbin Athina Roussel-Onassis getrost im Dezember ihren brasilianischen Verlobten und Herrenreiter Alvaro Alfonso («Dodo») de Miranda Neto heiraten. Bevor die reiche Braut allerdings im folgenden Monat, am 29. Januar 2006, ihren 21. Geburtstag feiert und dann ihr Vermögen endgültig allein verwalten darf, geben es ihr die Testamentsvollstrecker des verstorbenen Opas Aristoteles Sokrates Onassis vorsorglich schon einmal unmissverständlich schriftlich: «Athina Roussel war niemals Erbin von Aristoteles Onassis oder von dessen Nachlass.» Die Enkelin des Reeders darf demnach nur verfrühstücken, was Mutter Christina Onassis ihr beim Tod im Jahr 1988 hinterlassen hat. Keine Drachme respektive keinen Euro oder Franken mehr.
Der zweite Teil der milliardenschweren Onassis-Hinterlassenschaft, deponiert bei der Alexander S. Onassis Foundation, ist für die einzige Überlebende der Sippe tabu. Die junge Dame hat demnach keinerlei (zusätzliche) Ansprüche, zum Beispiel auf die respektable Tankerflotte mit derzeit 19 hochmodernen Schiffen, grosse Aktienpakete und noch werthaltigeren Immobilienbesitz, gebunkert bei Liechtensteiner Stiftungen. Im Fürstentum hütet der ortsansässige Rechtsanwalt Peter Marxer das Vermächtnis, der seit 1975 als Vizepräsident im 15-köpfigen Kontrollgremium der Stiftung sitzt. Und diese Altherrenriege fühlt sich ausschliesslich dem letzten handschriftlichen Vermächtnis von Opa Aristoteles verpflichtet.
Traudl Engelhorn | VD
Beteiligungen
3–4 Milliarden
Öffentlich in Erscheinung tritt Traudl Engelhorn eigentlich nur alle zwei Jahre einmal, nämlich zur Verleihung des Forschungspreises der Peter und Traudl Engelhorn Stiftung an einen hochtalentierten Nachwuchswissenschaftler aus den Bereichen Biotechnologie und Gentechnik. Umso aufmerksamer registrierten Börsenanalysten deshalb, als die frühere Teilhaberin der Pharmafirma Boehringer Mannheim im Herbst ihre Beteiligung bei der Basilea Pharmaceutica auf unter fünf Prozent reduzierte. Über ihre Vermögensverwaltungsfirma March Ltd. auf den Bermudas hatte die 78-jährige Mutter von vier Töchtern per 31. Dezember 2004 noch mit 540000 Namenaktien das drittgrösste Paket an der Basilea kontrolliert, hinter der F. Hoffmann-La Roche (33,19 Prozent) und einer HBM BioVentures (Cayman) Ltd. (8,17 Prozent). Das Kürzel HBM zu entschlüsseln, fällt nicht gar so schwer: Henri B. Meier, Alt-Finanzchef von Roche.
Heidi Horten | TI
Beteiligungen
3–4 Milliarden
Margherita Agnelli de Pahlen | VD
Automobil, Beteiligungen
1–1,5 Milliarden
Seit dem Tod ihres Vaters, des legendären Fiat-Chefs Gianni Agnelli, und dem Freitod ihres Bruders Edoardo hütet Margherita Agnelli de Pahlen als Clanchefin das Familiensilber. Die 50-jährige Mutter von acht Kindern favorisiert freilich einen Platz im abgedunkelten Fond. Fahrer- und Beifahrersitz überlässt sie ihren beiden Söhnen aus erster Ehe mit dem frankoamerikanischen Literaten Alain Elkann, den extrovertierten Fiat-Boys John Jacob (29) und Lapo Elkann (27). Zweifellos bringen die Twens den zuletzt verstaubt wirkenden Fiat-Autokonzern wieder in die Schlagzeilen – und sei es durch Drogenexzesse bis zum Koma (Lapo). Mutter Margherita, eine tiefgläubige Katholikin, findet mit Serge de Pahlen (61), ihrem zweiten Gatten, in der waadtländischen Abgeschiedenheit Musse, neben der Kindererziehung eifrig zu malen. Ihre Bilder stellt sie etwa in der Contemporary Art Gallery in Zürich oder in der Clinique de Genolier aus. Gemahl de Pahlen kümmert sich um die Geschäfte, gebündelt in der Dachgesellschaft La Giovanni Agnelli e.C.
Esther und Susanne Grether | BS
Kosmetik, Kunst, Beteiligungen
1–1,5 Milliarden
Obschon sie nicht dem viel beschworenen «Daig» entstammen, haben es die Grethers in Basel zu sagenhaftem Reichtum gebracht. Am Anfang stand eine kleine, 1899 gegründete Apotheke. Mit den Jahren wuchs diese zu einem Grosshandels-, Distributions- und schliesslich auch noch zu einem lukrativen Produktionsunternehmen heran. Bis zum heutigen Tage befasst sich das ultraverschwiegene Handelshaus Doetsch Grether, das keinerlei Zahlen bekannt gibt, mit der Herstellung und dem Vertrieb von Paramedizinalia und Pflegeprodukten wie Deodorants, Badezusätzen und Hustenbonbons. Daneben kontrollieren die Patronne Esther Grether und ihre beiden Kinder Susanne (33) und Hans Christoph (35) eine 50-Prozent-Beteiligung an der Schweizer Tochter des Nivea-Herstellers Beiersdorf. Darüber hinaus nennt Esther Grether eine achtprozentige Beteiligung an der Swatch Group ihr Eigen, was sie hinter dem Hayek-Clan zur bedeutendsten Aktionärin des erfolgreichen Bieler Uhrenkonzerns macht (Marktwert des Grether-Pakets: gegen 900 Millionen Franken). Dies alles bildet allerdings nur den Bodensatz im gretherschen Vermögensaufbau, denn Esther Grether und ihre beiden Kinder sind ebenso enthusiastische wie kommerziell erfolgreiche Kunstsammler. Ihre einzigartige Privatkollektion umfasst über 600 Werke von Gestaltungsgenies wie Giacometti, Klee und Magritte und zählt laut dem US-Fachmagazin «Artnews» zu den 200 wichtigsten Kunstsammlungen weltweit.
Madeleine Schickedanz Herl | GR
Versandhandel
1–1,5 Milliarden
Ihr Name tauchte zuletzt bald täglich in Aufzeichnungen der deutschen Börsenaufsicht auf: Die Quelle-Versandhaus-Erbin Madeleine Schickedanz Herl liess regelmässig kleine Aktienpäckchen von Europas (noch) führendem Waren- und Versandhauskonzern KarstadtQuelle aufkaufen. Die 62-jährige Mutter von vier Kindern (aus zwei früheren Ehen) geschäftet gemeinsam mit ihrem dritten Gemahl, Leo Herl, undurchsichtig aus dem gewählten Bündner Exil. Ein Aktionärspool unter ihrem Namen hortet inzwischen über 60 Prozent der KarstadtQuelle. Ob Madeleine Schickedanz Herl am Suvretta-Hang in St. Moritz tatsächlich die Zerschlagung der Handelsgruppe mit diversen Versandhausablegern in St. Gallen plant, bleibt (noch) ihr Geheimnis.
Bettina Würth | AI/Deutschland
Bauzubehör
800–900 Millionen
Vater Reinhold Würth werkelte frühzeitig an einer Firmenkonstruktion, um Millionengewinne im rasant wachsenden Schraubenkonzern steuergünstig ausserhalb der deutschen Heimat anfallen zu lassen. In grösster Diskretion dübelte der sparsame Franke Briefkasten um Briefkasten an in Chur (Würth International), in Arlesheim BL (Würth AG) und natürlich an Zürichs Goldküste (Würth Financial Services). Tochter Bettina Würth, länger schon in der Geschäftsführung des Bauzubehörgiganten mit 6,2 Milliarden Euro Umsatz, krönte die leise Emigration ins Steuerexil durch ihre Ehe mit dem Appenzeller Markus Johann Baptist Würth, geborenem Rusch.
Die Absolventin der Uni St. Gallen gilt als Kronprinzessin im Handelsimperium «mit 48 000 Beschäftigten in über 300 marktaktiven Verkaufsgesellschaften in 80 Ländern». Während der 70-jährige Patriarch mit einem geschätzten Vermögen von gegen neun Milliarden Franken als einer der zehn reichsten Deutschen gilt und als passionierter Pilot extrovertiert durch die Welt jettet, Kunstwerke (gegen 8000 Stück) ebenso zusammenrafft und hortet wie Titel und Ehrenzeichen (Professor, Dr. mult. h.c., Ehrensenator, Ritter der französischen Ehrenlegion), bleibt die 44-jährige Tochter bevorzugt in Deckung. «Sie hält sich im Hintergrund», wimmelt Würth-Sprecher Thomas Oberle Anfragen ab.
Über ihre Bettina-Würth-Familienstiftung partizipiert die Juniorchefin seit Jahren direkt am Kapital des Konzerns. Während Schwester Marion Würth als Landwirtin auf einem Biobauernhof vollkommenes Glück sucht, findet die Topmanagerin ihre Erfüllung längst in Vaters Fussstapfen.
Barbara Lambrecht-Schadeberg | VD
Brauerei, Altersresidenzen
600–700 Millionen
Auf der Werbeseite für ihre Altersresidenzen mit Namen Nova Vita verspricht die Wahlwaadtländerin Barbara Lambrecht-Schadeberg zwar bereits vollmundig «weitere Projekte an herausragenden Standorten» auch in der Schweiz. In Montreux hat die erfolgreichste Privatbrauerin Deutschlands (Krombacher) schon im Jahr 1995 die erste von inzwischen vier «hochwertigen Einrichtungen» gebaut. Uwe Lüdemann hingegen, Stratege bei Barbara Lambrecht-Schadebergs Care Management International, widerspricht: «Zurzeit sind keine neuen Projekte geplant.» Das Krombacher-Braubusiness der 70-jährigen Juristin schäumt unvermindert in Richtung sechs Millionen Hektoliter Jahresproduktion. Auch 2005 wird als Rekordjahr enden.
Carla Maria Schwöbel-Braun | LU
Medizinaltechnik
400–500 Millionen
Es war fraglos ein ganz besonderer Tag für die Schweizer Landesgesellschaft des deutschen Medizinkonzerns B. Braun Melsungen: die Einweihung des neuen Produktionsgebäudes in Escholzmatt LU. Über 30 Millionen Franken hat die Familienfirma in diese hochmoderne Fertigungsstätte investiert. Den Betriebsstart zelebrierte Ludwig Georg Braun, der Konzernchef und in Deutschland prominente Präsident des Industrie- und Handelskammertages (DIHT). Dezent im Hindergrund blieb, wie stets, Brauns Schwester Carla Maria Schwöbel-Braun. Die eidgenössische Erfolgsgeschichte der B. Braun Medical trägt dabei ganz eindeutig die Handschrift des Ehepaares Schwöbel-Braun. Eckhard Schwöbel, Diplomingenieur in Brauwesen, war 1972 mit seiner frisch angetrauten Gemahlin nach Luzern gezügelt, um neue Produktionsstandorte für den Konzern zu erschliessen. Die Jungunternehmer starteten 1973 in Escholzmatt mit drei Mitarbeitenden. Drei Jahrzehnte später stehen rund 750 Beschäftigte an sechs verschiedenen Standorten in der Schweiz auf der Lohnliste.
Mindestens ebenso erfreulich: Die B. Braun Medical strotzt vor Gesundheit mit
198 Millionen Franken Eigenkapital bei einer Bilanzsumme in Höhe von 251 Millionen Franken, einer stattlichen Quote von knapp 79 Prozent. Dabei geizt B. Braun nicht; im Gegenteil werden derzeit 130 Millionen Franken in die Modernisierung aller Schweizer Standorte investiert. Die beispielhaften Investitionen verraten die Handschrift des längst in Luzern verwurzelten Unternehmerehepaares Schwöbel – sie haben bereits 1989 das Bürgerrecht von Luzern erworben – und sind ein Bekenntnis zu dessen Heimat.
Carolina Müller-Möhl | ZH
Beteiligungen
300–400 Millionen
Als Mutter und als Unternehmerin habe sie ein doppeltes Interesse an guten Schulen. Deshalb engagiert sich Carolina Müller-Möhl stark für die Zürcher Volksschulreform. Zusätzlich setzt die 37-Jährige soziale Akzente, unter anderem in diversen Stiftungen wie Pestalozzianum und Luna. Auch bei den Beteiligungen hat ihre Müller-Möhl Group ein weiteres erfolgreiches Jahr hinter sich. Alle vier grossen Direktinvestitionen haben sich erfreulich entwickelt. Bei Ascom wurde ein Teil der Kursgewinne realisiert, der Anteil am Unternehmen ist unter zehn Prozent gesunken. Bei den übrigen drei Engagements ist Carolina Müller-Möhl jeweils mit mehr als zehn Prozent engagiert und profitiert so vom Boom in der Medizinaltechnik (Plus Orthopedics), vom gut laufenden Handelsgeschäft mit Asien (Diethelm Keller Siber Hegner, DKSH) und von den Wertsteigerungen bei Immobilien (A+A Immobilien). Die indirekten Anlagen in private Gesellschaften (Private Equity) und das klassische Wertschriftenportfolio brachten ebenfalls eine beachtliche Performance. Kein Wunder, freut sich Carolina Müller-Möhl über das sehr gute Jahr 2005.
Simone Maag de Moura Cunha | BE
Beteiligungen
200–300 Millionen
Simone Maag de Moura Cunha hält 6,1 Prozent am Dentalimplantatehersteller Straumann, was unverändert etwas mehr als einer viertel Milliarde Franken entspricht. Mehr Veränderung gab es im Grand Hotel Bellevue in Gstaad, das – ebenso wie das Medizinaltechnikunternehmen – ihrem Schwager Thomas Straumann gehört und in dem Maag de Moura Cunha als Verwaltungsrätin sitzt. Kaum ist das Hotel vor drei Jahren runderneuert worden, wird es bereits weiter ausgebaut: Für insgesamt 15 Millionen Franken werden 20 zusätzliche Zimmer, zwei Suiten und neue Konferenzräume angebaut. Der bisherige Hoteldirektor Georges Ambühl wurde im Sommer durch Michel Wichmann ersetzt.
Elisabeth Salina Amorini | GE
Warenkontrolle
200–300 Millionen
SGS als weltgrösstes Zertifizierungs- und Wareninspektionsunternehmen scheint aus dem Gröbsten heraus zu sein. Die wieder etwas besseren Unternehmensresultate haben den Appetit der Investoren auf SGS-Aktien erneut geweckt und den Papieren einen Teil ihres alten Glanzes zurückgebracht. Davon profitiert auch die einstige Präsidentin Elisabeth Salina Amorini, Enkelin des Firmengründers Jacques Salmanowitz, obwohl sie nur noch einen kleinen Anteil am multinationalen Genfer Unternehmen hält.
Christiane Leister | OW
Kunststoffbearbeitung, Mikrotechnologie
100–200 Millionen
In 60 Ländern ist die Firma Leister Process Technologies aus Sarnen bereits präsent. Von den rund 400 Angstellten arbeiten etwa 50 im erweiterten Betrieb in Shanghai. Umsatzzahlen gibt Besitzerin Christiane Leister keine bekannt. Muss sie auch nicht: Da Leister ihr Unternehmen als Einzelfirma führt, braucht sie nicht einmal einen Revisor. Auf einen Verwaltungsrat kann sie ebenfalls verzichten. Nur so viel lässt die dynamische Unternehmerin durchblicken: «Sämtliche Geschäftsbereiche verzeichnen ein respektables Wachstum.» Das Kerngeschäft sind Geräte zum Verschweissen von Kunststoff. Diese arbeiten mit Heissluft oder, speziell im Mikrobereich, mit Lasertechnologie. 95 Prozent der Verkäufe gehen ins Ausland.
Gegründet wurde das Unternehmen 1949 im deutschen Solingen. In den siebziger Jahren erfolgte der Umzug nach Obwalden. Nach dem Tod ihres Ehemannes Karl 1993 übernahm Christiane Leister den Betrieb. Ihr oberstes Ziel, erklärt die studierte Volkswirtin, sei Wachstum: «Nur so ist gewährleistet, dass das Unternehmen gesund bleibt.» Grossen Wert legt Leister zudem auf technologische Innovationen. Über zehn Prozent der Mitarbeiter am Hauptsitz in Sarnen sind in Forschung und Entwicklung tätig. Nicht nur mit der Firma strebt Christiane Leister stets nach neuen Spitzenleistungen – «Leister kommt von Leistung», lautet ihr Motto. Auch im Privaten zeigt sich ihr sportliches Engagement: Zu ihren Hobbys zählt sie Wakeboarden, Surfen, Schwimmen und Snowboarden. Ausserdem hat sie ein grosses Herz für den Schwingsport. Wenn immer möglich besucht sie diverse Schwingfeste, die sie auch als Sponsorin unterstützt.
Nicola Foulston | VS
Beteiligungen
100–200 Millionen
Die englische Millionenerbin Nicola Mary Foulston, früher einmal zur Unternehmerin des Jahres in Grossbritannien gekürt, bleibt der Schweiz treu. Ihre extrem verschwiegene Vermögensverwaltungsgesellschaft F&G Venture Capital in Montreux liess die frühere Betreiberin von britischen Autorennstrecken wie dem legendären Rundkurs von Brands Hatch zwar liquidieren, behält ihren (steuergünstigen) Wohnsitz allerdings bei. Privat zügelte die 38-Jährige aber vom Waadtland ins Wallis.
Eliette von Karajan | GR
Musikgeschäft
100–200 Millionen
Der Absturz von Madame im Vermögensranking kommt für BILANZ-Leser nicht überraschend. ........................................................................................................................
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Fraglich bleibt darum, ob Eliette von Karajan den langjährigen Testamentsvollstrecker jemals gänzlich vom Regiepult wird vertreiben können. Maestro Karajan höchstselbst hatte letztwillig den Doktor der Rechte mit der ersten Geige bei seiner wichtigsten, weil werthaltigsten Stiftung namens Helibelle im Fürstentum Liechtenstein ausgestattet. Unbefristet. Und ohne Erfolgskontrolle.
Siehe zu diesem Bericht das Bilanz-Interview mit Dr. Werner Kupper «Performance über dem Durchschnitt» vom 17. Januar 2006
Fanny Rodwell | VD
Verlagswesen
100–200 Millionen
Der geistige Vater von «Tim und Struppi» hat einst verboten, die 23 Abenteuer seiner Helden nach seinem Tod fortzusetzen. Über zwei Jahrzehnte sind mittlerweile vergangen seit dem Hinschied von Georges Rémi, besser bekannt unter dem Künsternamen Hervé. Seine letzte Ehefrau, Fanny Rodwell, hat sich an das Gebot gehalten – und dennoch fleissig das Erbe vermehrt: Ihre Firma Moulinsart vermarktet alles rund um «Tim und Struppi» und erzielte damit einen Umsatz von fast 25 Millionen Franken. «Die Zukunft von ‹Tim und Struppi› liegt in China», erklärt Nick Rodwell. «Dort verkaufen wir gegen zwei Millionen Comicbücher und produzieren auch weitere Produkte.» Europa bleibt dennoch wichtig. In diesem Jahr fand in Brüssel das erste «Tim und Struppi»-Festival statt, 2006 wird das 75-Jahr-Jubiläum der beiden Comicfiguren mit einer Ausstellung am Autosalon von Brüssel gefeiert. «Wir würden die Ausstellung auch gerne in Genf zeigen», sagt Nick Rodwell und zeigt sich zuversichtlich, dass dies 2007 der Fall sein wird.
Hubertine Underberg Ruder | ZH
Spirituosen
100–200 Millionen
Von der Präsidentin zur Vizepräsidentin. Was wie ein Karriereknick wirkt, entpuppt sich als Routine: Hubertine Underberg Ruder, Chefin beim weltbekannten Kräuterschnapskonzern Underberg mit Hauptsitz in Dietlikon ZH, rotiert bei der Firmentochter Dettling & Marmot in Wollerau SZ turnusmässig mit einem Repräsentanten des 25-Prozent-Partners Rémy-Cointreau an der Spitze des Verwaltungsrates. Die 43-jährige Mutter von vier Kindern dürfte für jede Entlastung solcher Art dankbar sein, wird sie doch immer öfter für Auftritte auch ausserhalb der Familienfirma angefragt.
Ein Underberg-Porträt im deutschen Fernsehen mit der Wahlschweizerin in der Hauptrolle erreichte hohe Einschaltquoten. Höchste Auszeichnungen heimste wiederum Underbergs Schweizer Premiumdestille Arnold Dettling AG in Brunnen SZ ein. Seit die promovierte Mikrobiologin bei Dettling Regie führt, werden deren sortenreine Kirschbrände mit jedem neuen Jahrgang köstlicher – und mit Goldmedaillen überschüttet: fünf beim Schweizer Schnaps Forum im Oktober, zwei bei der Disti-Swiss im September.
Ursula Wirz | BE
Druckmaschinen
100–200 Millionen
Die Berner Maschinenfabrik Wifag hat seit Ende Juli einen neuen CEO: Peter Boeglin lenkt nun die Geschicke der 100-jährigen Firma. Im Jahr 1904 gründeten Carl Winkler und Fritz Fallert die heutige Wifag als klassischen Maschinenbauer. Heute zählt das Familienunternehmen zu den technologischen Führern auf dem Markt für Zeitungsdruckmaschinen. Obwohl die Wifag im internationalen Vergleich ein kleiner Player ist, hat sie Kunden auf der ganzen Welt. Auf ihren Maschinen werden etwa «Il Corriere della Sera», «Le Monde», die «Neue Zürcher Zeitung» und neuerdings auch die italienische Tageszeitung «La Stampa» gedruckt. Mehrheitsaktionärin und Präsidentin des Verwaltungsrates ist die 75-jährige Ursula Wirz, die nach dem Tod ihres Vaters Otto diese Funktion übernahm.
Siehe zu diesem Bericht das Bilanz-Interview mit Dr. Werner Kupper «Performance über dem Durchschnitt» vom 17. Januar 2006