Der japanische Autohersteller Nissan und die ETH Lausanne wollen gemeinsam ein Auto entwickeln, das durch die Gedanken des Fahrers gesteuert wird. Das soll das Fahrgefühl verbessern und die Sicherheit auf der Strasse erhöhen.
Die Idee sei es, die Intelligenz des Fahrers und des Autos so zu verschmelzen, dass es zu keinen Konflikten zwischen den beiden komme und die Fahrumgebung sicherer werde, wird ETH-Forscher José del R. Millán in einem Communiqué zitiert. Millán hat bereits Rollstühle entwickelt, die sich mit reiner Gedankenkraft steuern lassen.
Die ETH-Forscher und Nissan stellen sich das Auto von morgen folgendermassen vor: Eine Art Mütze misst die Hirnaktivität und die Augenbewegungen des Fahrers. Gleichzeitig rastern Sensoren am Auto ständig die Fahrumgebung ab. So soll es möglich werden vorauszusagen, was der Fahrer als nächstes vorhat.
Wenn der Fahrer zum Beispiel daran denkt, links abzubiegen, wird das erfasst und das Auto bereitet sich automatisch auf das Manöver vor: Es bremst ab, spurt ein und fährt dann die Kurve. Um eine solche Gedankenkontrolle im täglichen Verkehr zu ermöglichen, müssen aber neue, viel genauere Systeme entwickelt werden als bisher.
Die Partnerschaft zwischen der Hochschule und dem Automobilkonzern begann diesen Sommer mit der Ankunft eines Nissan-Forschers auf dem Lausanner Campus. Die Zusammenarbeit ist auf vier Jahre angelegt, wie ETH-Sprecher Michael Mitchell sagte. Über die von Nissan übernommenen Kosten sei Stillschweigen vereinbart worden.
(kgh/tno/sda)