Am Abend des 3. April kam die Schweizer Wirtschaft in den Genuss einer besonderen Premiere: Gratian Anda, der bisher fast manisch abgeschottete Erbe des Industriellen-Clans Anda-Bührle, präsentierte sich erstmals offiziell der Öffentlichkeit.
Es war, wie es sich für den Vertreter einer der reichsten Familien des Landes gehört, ein diskreter Auftritt. Viele der Anwesenden nahmen den gross gewachsenen 31-Jährigen kaum wahr, der in seiner typischen Haltung – den Mund zu einem Lächeln verzogen und den breiten Oberkörper leicht nach vorne gebeugt – mal hier, mal dort freundlich ein paar Worte wechselte.
Das Interesse der im Visitor-Center der neuen Zürcher Börse versammelten Schar galt primär etwas anderem: Der Oerlikon-Bührle-Konzern hatte zum «Launch-Event» gebeten, um die feierliche Umbenennung des Unternehmens in Unaxis bekannt zu geben. Im Fokus der Kameras stand Konzernchef Willy Kissling, der eifrig die Fragen von Journalisten und Gästen beantwortete. Die meisten Pressefotografen verpassten die Gelegenheit, einen der mächtigsten Newcomer der Schweizer Wirtschaft abzulichten. Kissling und seine Manager sind zwar für die operativen Geschicke von Oerlikon-Bührle verantwortlich.
Die Macht beim Industriekonzern aber liegt bei Anda. Denn der unscheinbare junge Mann ist Verwaltungsratsdelegierter der privaten Ihag Holding mit Sitz am Zürcher Bleicherweg. Die Ihag wiederum kontrolliert über ihre Beteiligung von rund 30 Prozent die Unaxis, bislang Oerlikon-Bührle Holding genannt.
Seit Mai 1999 bestimmt Anda als Delegierter die Geschicke der Ihag. Mutter Hortense Anda-Bührle und Onkel Dieter Bührle, mit 51 beziehungsweise 49 Prozent die Besitzer der Familienholding, sind zwar noch im Verwaltungsrat, haben sich aber aus dem operativen Geschäft weitgehend zurückgezogen. «Es ist die neue Generation, die jetzt entscheidet», sagt Hortense Anda.
Mit Gratian Anda ist nicht nur der nächste Familienrepräsentant ans Ruder gekommen. Mit dem Vertreter der dritten Generation des Bührle-Clans weht generell ein neuer Wind in die Familienholding. Hier ist ein Mann angetreten, der nicht einfach das auf über eine Milliarde Franken geschätzte Familienvermögen verwalten will. Sondern ein Manager, der den Besitz nach Kräften mehren will und laut engen Vertrauten das Rüstzeug hat, «ganze Branchen der Schweizer Wirtschaft umzugestalten».
Ein Mann, in dem Familienmitglieder und Bekannte gleichermassen die Züge des 1956 verstorbenen Firmengründers und Clan-Chefs Emil Georg Bührle zu erkennen glauben. «Gratian hat die unternehmerische Ader des Grossvaters geerbt», sagt etwa Philippe de Weck, Expräsident der Bankgesellschaft und ein enger Freund der Familie. Er habe die Funktion als Ihag-Delegierter erst angenommen, «als mir gewährleistet schien, dass ich etwas verändern kann», so Anda selber. Mit dem Vehikel Ihag ergebe sich «eine tolle Möglichkeit, in der Schweiz wirtschaftlich etwas zu bewegen».
So hat Anda mit der Ihag Holding Grosses vor. Die Familienholding besteht schwergewichtig aus den beiden Geschäftsfeldern Financial Services mit der Privatbank Ihag Zürich und Technologie mit dem Unaxis-Paket. Die Privatbank Ihag, laut Anda eine «der letzten wirklich privaten Banken der Schweiz», wurde einst als Konzernbank und Geldmaschine für den Oerlikon-Bührle-Konzern gegründet. Jetzt will sie sich vermehrt auf Risikokapital-Finanzierungen für noch unbekannte Firmen konzentrieren.
Mit den grossen Familienvermögen, die in der Bank gebündelt sind, hat die Ihag das Potenzial, zu einer der wichtigen Drehscheiben für die sich erst entwickelnde New Economy zu werden. Anda selber investiert einen Grossteil seiner Zeit dafür. Vor allem in den USA wird nach neuen Börsen-Start-ups sowie Risikokapital- oder Private-Equity-Finanzierungen gesucht. Die ausgewählten Firmen besucht er in der Regel höchstpersönlich. Oft jettet er deshalb in die USA, um vor Ort die Chancen der Ihag-Investments auszuloten.
Auch im Bereich Technologie ist die Handschrift des jungen Clan-Chefs deutlich zu sehen. Bei Unaxis sieht Anda seine Familienholding als «aktiven Investor», der eine «nachhaltige Wertsteigerung» seiner Beteiligungen anstrebt. Was damit gemeint ist, wurde vor wenigen Wochen erstmals klar. Am 8. Mai gab die Unaxis bekannt, dass sie die Chamer Hightech-Firma Esec mehrheitlich übernehmen werde. Bisher hatte Unaxis eine Minderheitsbeteiligung an Esec. Den Zusammenschluss von Unaxis und Esec zu einem Schweizer Hightech-Giganten, vom Unaxis-Management ausgearbeitet, hatte Anda laut Insidern gezielt gepusht.
Vereinfacht wurde der Zusammenschluss durch die Tatsache, dass Ihag-Verwaltungsrat Henri B. Meier zugleich Finanzchef der Roche ist und das Esec-Paket bei Roche parkiert war. Für Esec-Chef Felix Bagdasarjanz ist der jetzige Zusammenschluss nichts weniger als «der erste Schritt zum Reengineering einer ganzen Branche». Hier sei «der Nukleus für ein noch grösseres Konstrukt» gelegt worden. Anda sieht das ähnlich: «Das muss sicherlich weitergehen.»
Anda und Henri B. Meier haben sich mit den Unaxis-Machern Kissling und Heinz Kundert, Chief Operating Officer im Konzern, aufgemacht, aus dem ehemaligen Rüstungskonzern Oerlikon-Bührle ein fokussiertes und zukunftgerichtetes Hightech-Unternehmen zu zimmern (siehe Kasten «Unaxis» links).
Selber als Konzernchef von Unaxis einzusteigen, reizt Anda nicht: «Ich habe keinerlei Interesse, CEO zu werden. Meine Aufgaben bei der Ihag-Holding füllen mich aus.» Nicht die mühselige Kleinarbeit eines CEO, nicht die Kontrolle und das Antreiben träger Länderchefs oder die wiederkehrenden Diskussionen mit den Gewerkschaften seien das, was Anda interessiere, erzählen enge Freunde. Anda sehe die Ihag eher als seine «Spielwiese», auf der er nach seinen Ideen Dinge verändern könne. «Ich will nicht nur ein paar Rädchen drehen, sondern auch ein paar grosse Sachen machen», sagt Anda selber.
Industriekenner wie der ehemalige Oerlikon-Bührle-Chef Hans Widmer, der Gratian Anda bereits seit zehn Jahren gut kennt, sehen Parallelen zum jungen Stefan Schmidheiny, der vor 25 Jahren ebenfalls als Spross eines Industrieclans angetreten ist, um eine Schlüsselrolle zu spielen – Schmidheiny war massgeblich involviert bei der Neuausrichtung von Firmen wie ABB, Landis & Gyr oder SMH.
Dass bestandene Manager einem erst knapp über dreissig Jahre alten Mann eine derart wichtige Rolle zutrauen, erstaunt auf den ersten Blick. Doch Anda hat trotz seinen jungen Jahren schon einen eindrücklichen Leistungsausweis. Er kann nicht nur ein abgeschlossenes ETH-Studium als Elektroingenieur vorweisen, sondern auch einen in den USA erworbenen Master of System Engineering. Mit 25 Jahren heuerte er bei McKinsey an, wo er vor allem Industrieunternehmen beriet. Erfahrung im internationalen Industriebusiness sammelte er von 1997 bis 1999 auch als VR-Vizepräsident des italienischen Pasta-Konzerns Barilla; die Familie Anda-Bührle besass dort ein gewichtiges, inzwischen reduziertes Minderheitspaket.
Gratian Anda ist schon in der Jugend schneller gestartet als die meisten seiner Altersgenossen. Seine Eltern schickten ihn ins österreichische St. Anton in die Primarschule. «Dort können sie bereits mit fünf Jahren in die Schule», begründet dies seine Mutter Hortense. Mit 17 Jahren machte Gratian die Matur, mit 23 hatte er seinen ETH-Abschluss.
Nach dem Zusatzstudium an der Rice University in Houston, Texas, liebäugelte er vorübergehend mit einer Wissenschaftskarriere. Doch für den kommunikativen Typ schien ein abgeschottetes Leben vor Büchern und Computern nicht das Richtige. Durch den Rat von Freunden bestärkt, entschied er sich für die Unternehmensberatung.
«Super Arbeit» habe Anda bei McKinsey geleistet, lobt sein ehemaliger Kollege, McKinsey-Partner Dieter Spälti. Die Kunden habe er durch sein Fachwissen und seine Kommunikationsfähigkeiten beeindruckt. Anda sei ein Chrampfer gewesen, obwohl er – mit Wohlstandsbäuchlein und oft braungebrannt – eher ausgesehen habe wie ein Bonvivant, erinnern sich Mitarbeiter. Anda war bei McKinsey sehr beliebt, «ein toller Kollege», sagt Spälti.
Bei McKinsey musste sich der Millionärsspross gleich wie alle anderen im Unternehmen dem strengen Firmendiktat unterordnen. Das heisst: Falls die Zeit drängt, muss Tag und Nacht durchgearbeitet werden. Seiner Mutter soll das gar nicht gefallen haben. Gratian hat schon seit seiner Jugend grosse Rückenprobleme, verursacht durch einen Gleitwirbel. Durch die immense Arbeitslast und den fehlenden Ausgleich, beispielsweise im Sport, habe sich das Rückenleiden verschlimmert. Immerhin spielte Anda bei McKinsey in der Firmenmannschaft Fussball. Als Torwart kam er zwar kaum zu kalorienverbrennenden Sprints, dafür schwärmen die Exkollegen von den tollen Hechtparaden des Zwei-Meter-Mannes.
Generell scheint Anda eine Gabe zu haben, Menschen für sich einzunehmen. Das Bild, das Freunde und Verwandte von Anda zeichnen, ist das eines freundlichen, korrekten und kultivierten, aber auch etwas braven und unspektakulären Mannes. «Nie aus der Rolle gefallen» sei Anda, erzählen Schulkollegen aus dem Freien Gymnasium in Zürich. Bleibenden Eindruck hinterliess eine Einladung zum Abendessen bei den Andas: «Erstmals in meinen Leben habe ich das Essen auf Silbertabletts gereicht bekommen», erinnert sich ein ehemaliger Klassenkamerad. Auch als Frauenheld oder Sprücheklopfer galt der gut aussehende Anda nie. Anda sei «kein leichtfertiger Mensch», er habe «Freude am Leben», aber auch einen «gewissen Lebensernst», beschreibt ihn ein Freund.
Anda ist derzeit mit einer Österreicherin liiert, einer im Merger-and-Aquisition-Business tätigen selbstständigen Beraterin. Zuvor war Anda lange Zeit mit einer Tessiner Zahnärztin zusammen. Sein Privatleben schottet Anda strikt ab. Für Promis, die sich in Home-Storys in Illustrierten präsentieren, hat er kein Verständnis. Er wolle gerne weiterhin unerkannt in einem Strassencafé etwas trinken können, hat er Freunden gegenüber seine Zurückhaltung begründet. Zudem sei er als Vertreter einer privaten Unternehmung keine Figur öffentlichen Interesses.
Der Lebensernst und die auffallende Disziplin, mit der Anda seinen Weg bisher beschritten hat, sind auch sonst Kennzeichen des Bührle-Clans. Gratian Andas Vater war der ungarische Konzertpianist Géza Anda, der 1976 an Krebs verstorben ist. Er gilt als einer der besten Pianisten des Jahrhunderts und war ein besessener Musiker, der keinerlei Kompromisse bei der Qualität einzugehen bereit war. Schüler, die Fehler mit Unpässlichkeiten begründeten, soll er abgeputzt haben, es interessiere keinen im Publikum, ob jemand auf dem Podium gerade Kopfweh habe.
Auch die Mutter war gewiss keine Anhängerin antiautoritärer Erziehung. Dass Gratian ins österreichische St. Anton zur Schule gegangen ist, begründet Hortense auch damit, dass «dort noch eine gewisse Disziplin geherrscht» habe. Beide Elternteile von Gratian werden als sehr dominante und kantige Persönlichkeiten beschrieben, als «zwei Vulkane», so ein Freund der Familie. Zwischen Strenge und Disziplin einerseits und Vergötterung andererseits sei der Knabe aufgewachsen, wird erzählt.
Gratian hat von der musikalischen Ader seines Vaters wenig geerbt. «Ich möchte weder musizieren noch malen, das packt mich nicht», sagt Anda. So kommt es, dass ausgerechnet der Sohn des Musikers im Bührle-Clan aufs unternehmerische Gleis eingebogen ist, während die Kinder seines Onkels Dieter Bührle, der 34 Jahre lang die Geschicke des Konzerns geleitet hat, in künstlerischen Bereichen tätig sind. So ist etwa Cousin Christian Bührle, ein studierter Kunsthistoriker, Kurator der E.G. Bührle-Stiftung, einer Gemäldesammlung von Weltruf mit Bildern von Paul Cézanne, Vincent van Gogh oder Auguste Renoir.
Das Unternehmerische scheint Anda von der Mutter geerbt zu haben. Als der Bührle-Konzern 1990 in die Krise schlitterte, bootete Hortense Anda ihren Bruder Dieter aus. Nach einem internen Zwist übernahm sie selber das Zepter im Konzern, gestützt auf das Aktienpaket ihres Familienzweigs, das ihr die Mehrheit garantierte. Sie war es, welche die Abkehr des Konzerns von den immer weniger einträglichen Rüstungsgeschäften initiierte. Lange Zeit kam dieses Vorhaben nicht recht voran. Der Oerlikon-Bührle Holding, einem Konglomerat von Firmen wie dem Schuhhersteller Bally, der Flugzeugfabrik Pilatus oder dem Raumfahrt- und Rüstungsbetrieb Contraves, fehlte der strategische Zusammenhalt. Konzernteile wie Bally wurden zu permanenten Tournaround-Kandidaten, an denen sich selbst Sanierer wie Ernst Thomke die Zähne ausbissen.
Das änderte sich 1998. Damals trat die Ihag zum grossen Reinemachen an und wechselte den gesamten Verwaltungsrat von Oerlikon-Bührle aus. Hortense Anda und Hans Widmer traten ab, Leute wie Ex-Sony-Topmanager Jack Schmuckli oder Ex-Bank-Leu-Chef Peter Küpfer rückten nach. Wichtig waren für diese Palastrevolution nicht nur Ihag-Chef Hans Grunder und Ihag-Verwaltungsrat Henri B. Meier, sondern auch Gratian Anda. Die Macher erkannten, dass die Neuausrichtung und Aufteilung der Oerlikon-Bührle den Rückzug von Hortense Anda voraussetzte, da sie den Konzern zusammenhalten wollte. Anda habe damals ebenfalls auf seine Mutter eingewirkt, die Zügel freizugeben. Ohne die Überzeugungsarbeit des Sohnes hätte sich die selbstbewusste Patronne wohl kaum einverstanden erklärt, ins zweite Glied zurückzutreten.
Mit dem Rückzug der Mutter war für Gratian erstmals seine Grundbedingung, «etwas verändern zu können», erfüllt. Als im September 1998 Ihag-Chef Grunder unerwartet an einem Herzinfarkt verschied, entstand ein Vakuum, das Gratian Anda füllte. Im Januar 1999 stieg er als Verwaltungsrat bei der Ihag Holding ein, im Mai 1999 übernahm er den Posten des Delegierten und wurde damit endgültig zur Schlüsselfigur bei der Familienholding und damit auch bei Oerlikon-Bührle.
Es waren Kissling und der Unaxis-Verwaltungsrat, die die erfolgreiche Neuausrichtung erarbeitet und umgesetzt haben, betont man bei der Ihag. Anda, Meier und Grunder hätten aber dafür seitens der Aktionäre «die Voraussetzung geschaffen», und das sei «eine wichtige Leistung», gibt Unaxis-Chef Kissling die Lorbeeren zurück. Weniger freundlich urteilen einzelne Verwaltungsräte, die beklagen, die Leistung des Unaxis-Managements an der Neuausrichtung werde unter-, die Rolle der Ihag überschätzt. Der Vorwurf richte sich nicht an den diskreten Anda, sondern vielmehr an Henri B. Meier, der sich von der Wirtschaftspresse zum alleinigen Strippenzieher emporstilisieren lasse «und nichts dagegen tut, dieses Bild zu korrigieren», ärgert sich ein Unaxis-Verwaltungsrat hinter vorgehaltener Hand.
Anda und Meier gelten als Team, das eng zusammenarbeitet. Anda soll am Roche-Finanzchef vor allem die grosse Erfahrung schätzen. Und dies nicht nur im industriellen Bereich, sondern auch im Finanzsektor. So soll Anda auch beim Aufbau des Venture-Kapital-Geschäfts der Privatbank Ihag gerne mit Meier diskutieren, um die finanziellen Chancen und Risiken der einen immer grösseren Teil des Familienvermögens absorbierenden Investments besser einordnen zu können. Beim dritten Bereich der Ihag-Familienholding, den Immobilien, ist immer noch Hortense Anda die bestimmende Figur. Das Immobilienportefeuille besteht schwergewichtig aus Hotels, etwa dem «Castello del Sole» in Ascona, wo Hortense Anda mit ihrer Weltgewandtheit und ihren vielen Kontakten zur Wirtschafts- und Gesellschaftselite mehr bewirken kann. Gratian Anda selber sieht die Immobilieninvestments als «gute und notwendige Diversifizierung unseres Vermögens».
Ohnehin ist der mondäne Lebensstil seiner Eltern nicht seine Sache. Während Hortense Anda dafür bekannt ist, zu exklusiven Diners in ihre mit teuersten Gemälden geschmückte Villa oben am Zürichberg zu laden – zu den Freunden des Hauses zählen etwa Mövenpick-Besitzer August von Finck oder Ex-Balgrist-Chefarzt Adam Schreiber –, lebt Gratian vergleichsweise bescheiden in einem Appartement am Fuss des Zürichbergs.
Gratian Anda, so scheint es, will seinen Weg selber machen. Ob der zurzeit mit Vehemenz vorangetriebene Umbau der Unaxis und der Ihag auch langfristig erfolgreich sein wird, ist noch nicht abzusehen. Zwar zeigen sich viele Analysten beeindruckt vom Neuaufbruch und haben die Unaxis-Aktie auf «buy» gesetzt. Doch der technische Wandel ist rasant, und die Ihag setzt sich mit der gleichzeitigen Fokussierung der Unaxis und der Ihag-Venture-Kapitalgeschäfte auf den Hightech-Bereich einem gewissen Klumpenrisiko aus.
Sollte Anda aber tatsächlich die unternehmerische Ader des Grossvaters geerbt haben, muss man sich wenig Sorgen machen. Denn der machte alles, was er anpackte, zum Erfolg. Als der Industrielle im Zweiten Weltkrieg unter dem damaligen «Plan Wahlen» wie alle Grundbesitzer zu einer landwirtschaftlichen Anbaupflicht gezwungen wurde, übernahm er sumpfiges Land im Tessiner Maggia-Delta und liess es entwässern. Er legte damit den Grundstein zu einer dort auch heute noch blühenden Landwirtschaft.